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Swissairprozess. Schon der erste verweigerte Aussage. Frage dazu.


Tobisky

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Ja, aber wenn sich diese Autos erst am Schluss als marode rausstellen? Am Schluss ist man immer gescheiter.

 

 

Auch dann war's du es und nicht die Wirtschaftslage. Ich dachte immer ein Verwaltungsrat sei ein Kontrolgremium und die Löhne kommen davon das die Herren die Verantwortung tragen. Da kann es dann doch nicht sein das sie den Schwanz einziehen und sich dünn machen und sagen, ich weiss von nichts, ich war nicht dabei. Am jämmerlichsten find ich das dann noch bei Politikern, die Mandate nehmen sie sehr gerne aber mal nen geraden Rücken zeigen, pah...

 

Und Geldstrafen in solchen Prozessen sind eh lächerlich, davor zittern da nun wirklich keiner. Damit es wirklich was bringt muss man da klar Freiheitsentzug oder aber dann wie in Finnland die Geldstrafen definieren. Ansonsten ist das wirklich ein Grund das die Bande am Schluss kollektiv mit den Victory Joe ein Gruppenbild macht.

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Der Einkauf finanziell angeschlagener Unternehmen für anfänglich wenig Geld. Mit wenig Geld zu einem Marktzugang in Europas wichtigsten Märkten zu gelangen. Nur hätte man diese Firmen einmalig sanieren müssen und irgendwann den Geldhahnen zudrehen müssen.

 

Diese Aussage finde ich amüsant. Wie hättest du das bewerkstelligen wollen? Man hat ja gesehen wie viel die Sanierungen gekostet hätten. Die Arbeitnehmervertretungen in Frankreich und Belgien waren damals eher sensibel... Was hat man vorallem gemacht: Die eigenen Flugzeuge verkauft und zurückgeleast, um damit den Kaufpreis wett zu machen. Geld für die Sanierung war schon nicht mehr so locker. Ein ganzes System umzudrehen geht nicht so einfach.

 

Gruss Markus

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Ich habe einfach das Gefühl, das Volk will ein paar Sündenböcke auf dem Scheiterhaufen sehen. Egal wen, hauptsache irgendjemanden trifft es.

 

Genau darum geht es - denn gebildet hat man sich seine Meinung schon längst. Wenn das Gericht nun entsprechend entscheidet kann man dann sagen "ich habs ja schon immer gesagt", andernfalls kommen dann wieder die Stammtischparolen "die sind doch alle korrupt/verfilzt/unter einer Decke" etc. Der Thread hier widerspiegelt das ja schon ganz gut...

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Mario Corti kritisiert Moritz Suter

 

 

Bülach. SDA/baz. Mario Corti zeigte sich im Swissair-Prozess auch am zweiten Tag seiner Befragung kämpferisch. Der Rücktritt des damaligen Airline-Chefs Moritz Suter bezeichnete er vor Gericht als «verantwortungslos».

Suters Abgang habe die Situation der Gruppe verschärft, sagte Corti. Der letzte Konzernchef der zusammengebrochenen SAirGroup wies darauf hin, dass Suter nicht etwa wie damals angegeben wegen Kompetenzfragen seinen Posten verliess, sondern auf Anraten seines Anwalts.

Keine Vorwarnung

 

Suter hatte die Leitung des Fluggeschäfts der SAirGroup nach der Entlassung Philippe Bruggissers lediglich 44 Tage inne. Der Rücktritt des Crossair-Gründers Suter war nach den Worten Cortis «ohne Vorwarnung» erfolgt.

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Bittere Klänge schlug Corti auch in Bezug auf den Rücktritt Eric Honeggers als Verwaltungsratspräsident an. Honegger, zum Jahresbeginn die Leitung des Konzerns interimistisch übernommen hatte, kündigte nur wenige Tage nach dem Abgang Suters seinen eigenen Rücktritt an.

Verrückter Tag

 

Er sei immer davon ausgegangen, dass Honegger im Verwaltungsrat verbleiben würde. Zum gleichen Zeitpunkt hatten die anderen Verwaltungsräte den Rücktritt bekannt gegeben. Damit sei klar geworden, dass er der einzige verbleibende Verwaltungsrat sei, sagte Corti.

«Das waren - abgesehen vom Grounding - die verrücktesten Tage meines Lebens» sagte Corti zum Zeitpunkt, als er von den Umwälzungen bei der kriselnden SAir erfuhr.

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Herr Corti scheint wirklich einer der wenigen Manager zu sein die mehr tun als nur Geld einzustreichen. Er steht hin und nimmt aus seiner Sicht Stellung zum ganzen. Da soll aber keiner mehr sagen, dass dieser Mann 12 Millionen abgezockt habe. :009:

 

Corti: Das Chaos im Verwaltungsrat

Vor Gericht trafen sich zwei Feinde: der letzte Swissair-Chef Mario Corti und sein Finanzchef Georges Schorderet.

 

Von Constantin Seibt, Bülach

 

Als sie sich das letzte Mal die Hand schüttelten, dachten sie mit Sicherheit eins: dass sie sich nie wieder sehen würden. Oder wollten.

 

Gestern nun sassen sie gemeinsam vor Gericht: zwei ehemalige Finanzchefs, beide mit derselben Mönchstonsur auf dem Hinterkopf. Sogar die Gesichter waren ähnlich. Und trotzdem sah der jüngere wie ein Buchhalter aus und der ältere unverwechselbar: Mario Corti, der letzte Captain der Swissair mit seiner Haarsträhne! Und der unverwechselbaren näselnden Stimme, die alle Schattierungen der Leidenschaft transportieren kann.

Eine Kluft von 2,3 Milliarden

 

Sie waren Feinde, fast von dem Moment an, wo sie aufeinander trafen. Schorderet war die rechte Hand von Konzernchef Philippe Bruggisser. Bruggisser – ein genialer Zahlenmensch – baute mit Schorderet den Konzern in ein fantastisches Kartenhaus von 260 verflochtenen Firmen um. Hier konnte, wer wollte, alles verstecken – Gewinne vor den Steuerbehörden, Verluste vor den Aktionären. Im Frühsommer 2000 wurde Corti, damals Finanzchef von Nestlé, in den Verwaltungsrat gewählt. Und setzte sich hinter die Zahlen. Im Oktober forderte er mit dem Slogan «Stoppt das Bluten!» die Überprüfung der Verluste der ausländischen Fluglinien. Es war einer der Grabsteine von Bruggissers Hunter-Strategie. Und Bruggissers Karriere.

 

Es war nichts als metallische Verachtung in Cortis Stimme, als der frisch ernannte Swissair-Chef an der Generalversammlung vom 25. April 2001 Schorderet aufforderte, die härteste Frage von allen zu klären: Warum hatte er im August 2000 200 Millionen Gewinn vorhergesagt – und die Swissair am Jahresende 2,9 Milliarden Verlust geschrieben? «Ja, warum? Erklären Sie, Herr Schorderet!», forderte ihn Corti auf. Schorderet, der Buchhalter mit der Blässe eines schon fast entlassenen Mannes, versuchte es kaum. Er sprach vom hohen Treibstoffpreis und der enttäuschenden Entwicklung der französischen Airlines. Dort habe man unplanmässig 320 Millionen einschiessen müssen. Den Rest begründete er mit «Rückstellungen und Abschreibungen».

 

Es war eine atemberaubende Nullerklärung für die Kluft von 200 Millionen Vorhersage, 200 Millionen unerwarteten Frankreichverlusten, 680 Millionen höheren Treibstoffkosten und 2900 Millionen Verlust. Cortis Abscheu vor Schorderet war an diesem Tag unübersehbar. Er hetzte ihm die Buchprüfer von KPMG auf den Hals. Als diese Fehlverbuchungen von über 1 Milliarde Franken fanden, feuerte ihn Corti umgehend.

 

Nur - wie entstand das 2,3-Milliarden-Loch? Genau darum drehte sich die interessanteste Passage von Cortis gestriger Befragung am Bezirksgericht Bülach. Es ging um etwas, was auch der Verwaltungsrat Schmidheiny nicht erklären konnte: das Ende der Hunter-Strategie. Noch im August hatte der Verwaltungsrat Bruggisser das Vertrauen ausgesprochen. Und damit dessen Expansionsstrategie: Die Swissair sollte so viele Fluglinien wie möglich kaufen, um mindestens viertgrösste Airline in Europa zu werden.

 

Im Oktober hatte der Verwaltungsrat genauere Zahlen gefordert. Im Dezember plötzlich hatte er beschlossen, man «habe nicht die Mittel, vierte Kraft zu werden». Am 20. Januar wurde Bruggisser dann gefeuert, und die Hunter-Strategie war Geschichte.

 

Das war keine Kleinigkeit: Denn die defizitären Fluglinien waren damit endgültig nicht mehr problematische Bausteine einer Strategie, sondern hoffnungslose Verlustlöcher: über 2,3 Milliarden Rückstellungen bedurften sie. Eine Strategie ändert man nicht zum Spass.

 

Nur: Wie kam es zu diesem wichtigen Entscheid? Corti konnte es auch nicht erklären. Er erinnerte sich «nicht an ein Datum, sondern an einen Prozess der Meinungsbildung». Als im Dezember der Verwaltungsrat festhielt, dass die Hunter-Strategie nicht finanzierbar sei, hatte Corti – das jüngste und mit Sicherheit nicht das dümmste Mitglied – nicht mitbekommen, dass dies «das definitive Ende von Hunter gewesen wäre». Als am 20. Januar 2001 wieder eine Sitzung einberufen wurde, dachte Corti, es ginge darum, über die Strategie der Gruppe und die Person Bruggissers «grundsätzlich zu diskutieren». Stattdessen wurde Corti trocken eröffnet: «Man habe mit Herrn Bruggisser gesprochen, und er habe es noch mit Fassung genommen.»

Führungs- und Strategiekrise

 

Kurz: Der verheerenden Hunter-Strategie folgte ein ebenso verheerendes Ende: kein klarer Chef, keine neue Strategie, keine Übersicht über die Kosten. «Eine Doppelkrise», sagte Corti: «Eine Führungs- und Strategiekrise».

 

Damit griff Corti den damaligen Verwaltungsratspräsidenten Eric Honegger an: Dieser hatte den Pressetext zu Bruggissers möglicher Entlassung ausgerechnet bei dessen Vertrauensfrau Beatrice Tschanz in Auftrag gegeben. Diese weinte lange und erzählte es dann Bruggisser.

 

Damit ist der Chef quasi versehentlich entlassen worden. Chaos folgt. Erst wird Moritz Suter Chef. Er flieht nach 44 Tagen. Dann übernimmt Honegger selbst. Als der Verwaltungsrat am 9. März 2001 von Schorderet von den 2,9 Milliarden Verlust erfährt, flieht auch er. Alle treten zurück.

 

Davor telefoniert man dem einzigen Mitglied, das noch nicht diskreditiert ist. Mario Corti nimmt das Telefon in Boston entgegen. Eine Woche später ist er – in Krisenmanagement und Flugbranche völlig unerfahren – Präsident und Konzernchef. Das Abenteuer seines Lebens beginnt.

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Man muss aber jetzt nicht Mitleid haben, oder doch :confused:

 

Ich bin mal wieder sehr gespalten. Auf der einen Seite verstehe ich beim besten Willen nicht, wieso ein Mann mit Weitblick diesen Job angenommen hat. Denn ihm hätte eigentlich klar sein müssen, dass Schiff sinkt unaufhaltsam oder besser gesagt, vor dem Eisberg gibts kein Bremsen mehr, und es ist mir nicht logisch wie man den Nestlé Job über Bord schmeissen kann, wider besseren Wissens, dass man nach der Swissair "Abwicklung" einen unauslöschbaren Makel hat. Ich habe damals den Kopf geschüttelt über diese Entscheidung. Daher kann ich das Gehalt verstehen. Anders gesehen heisst es immer wieder, es kam alles so plötzlich und überraschend. Das mag in meinen Augen für Aussenstehende so gewesen sein, aber wenn ein Analyst das Ding schon als Risiko einstuft, dann erwarte ich von hochstudierten Managern ein wenig mehr Intelligenz.

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Interessant: Die «Tagesschau» von SF bloggt direkt aus dem Gerichtssaal, die Beiträge findet man online unter http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/01/11/schweiz/70927.

 

Heute Morgen beispielsweise äusserte sich Mario Corti über Moritz Suter und sagte unter anderem:

«Suter gab seinen Rücktritt Chef der SAirLines ohne Vorwarnung bekannt. Angeblich weil Honegger ihm zu wenig Kompetenzen gegeben habe und weil Beat Schär gegen ihn intrigiert habe. In Tat und Wahrheit wissen wir heute, dass Herr Suter auf dringende Empfehlung seines Anwalts, Professor Peter Böckli, sein Amt niedergelegt hat. Ich erwähne dies, weil Suter mit diesem unangekündigten und verantwortungslosen Rücktritt die Krise weiter verschärft hat.»
Gruss,

Martin

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Hätte ich genau so wie Herr Suter gemacht. Wenn man ein grenzenloses Chaos vorgesetzt bekommt und die Kompetenzen nicht erhält, die nötigen gravierenden Einschnitte zu unternehmen, bleibt nur noch die Möglichkeit eines Rücktrittes.

 

Wieso sollte er denn auf einem sinkenden Schiff bleiben müssen ohne die Erlaubnis, den Rettungsanker werfen zu dürfen?

 

Herr Corti sollte sich doch etwas zurückhalten, schliesslich hat er das Chaos bis am letzten Tag nicht beseitigt.

 

Gruss,

Thomas

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Hätte ich genau so wie Herr Suter gemacht. Wenn man ein grenzenloses Chaos vorgesetzt bekommt und die Kompetenzen nicht erhält, die nötigen gravierenden Einschnitte zu unternehmen, bleibt nur noch die Möglichkeit eines Rücktrittes.

 

Wieso sollte er denn auf einem sinkenden Schiff bleiben müssen ohne die Erlaubnis, den Rettungsanker werfen zu dürfen?

 

Herr Corti sollte sich doch etwas zurückhalten, schliesslich hat er das Chaos bis am letzten Tag nicht beseitigt.

Er hat es im Gegensatz zum Moritzli jedoch wenigstens versucht. (und ums vorneweg zu nehmen: Dies hat nichts mit Basel vs. Zürich zu tun. Bis zu dem Zeitpunkt als Suter bei der Swissair abhaute habe ich ihn sehr geschätzt und dafür bewundert wie er die zweitgrösste Schweizer Fluggesellschaft aufgebaut und zu ihrem Erfolg gebracht hat.
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Meinst Du da gab es noch was zu beseitigen, eher gesagt zu retten?

 

Ich glaube schon, dass man sowohl SWR und auch CRX retten hätte können. Herr Corti selbst hat ja gerade gesagt, dass die Ergebnisse im Flugbetrieb sowohl bei SWR und CRX gesund waren.

 

Wahrscheinlich hätte man da noch einmal richtig Geld gebraucht um aus den Beteiligungen zu kommen (evtl. mit Hilfe der Banken und des Bundes? ). Wer weiss...

 

Gruss,

Thomas

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Womit wir wieder beim Anfang wären.... Warum soll der Staat ein kurz vor dem Exodus stehendes Unternehmen retten. Nur weil es National Stolz ist? Was ist mit den vielen anderen Betrieben, die man auch sanieren könnte (wohlgemerkt könnte) mit Geld. Hätten die dann auch das Anrecht darauf? Warum soll man noch mehr Geld kaputt machen? Mit welcher Rechfertigung?

 

Sorry, ich bin die erste die sich freuen würde ohne Ende, wäre es anders gelaufen und es gäbe heute noch eine Swissair. Das hätte mir viel erspart, sowohl finanziell wie auch privat. Aber mit einigem Abstand und wirtschaftlichem Denken, muss ich heute sagen, dass es keinen Sinn gehabt hätte dieses Unternehmen zu retten. Viel zu viele Altlasten, die ins Unendliche gehen... Und man kann ein Betrieb nicht nur über Abschreibungen führen. Besonders dann, wenn es nichts gibt, wo man noch was abschreiben könnte, sondern einfach nur Miese einfährt.

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Ich bin auch kein grosser Freund von Staatsgeldleistungen an Unternehmen. Damals war die Swissair aber noch (zumindest teilweise) in Bundesbesitz, oder täusche ich mich da?

 

Und sicher besser als alles an den Boden werfen um Tage nach dem Chaos dann doch Bundesgeld locker zu machen...

 

Aber da werden sich die Geister wieder daran scheiden...

 

 

Gruss,

Thomas

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Evtl. eine Frage des Prestiges??? Man will ja auch nicht als Bananerepublik bezeichnet werden :009: Ich kann vorallendingen einfach nicht glauben, dass alle Politiker so eiskalt im "Schlaf" überrascht wurden. Nach dem Motto, dass war uns allen nicht bewusst... Das war doch die fliegende Bank seit ewigen Zeiten. Ich meine lesen die keine Zeitung, besonders den Wirtschaftsteil mit seinen vielen Hinweisen in kleiner und grosser Form?

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@ThomasF

 

Was soll Moritz machen, wenn die Pilotengewerkschaft und der Flugbetriebsleiter nicht mit ihm zusammenarbeiten wollen? Alle entlassen?

Dann hätte es wieder Schoggistängelidemos gegeben:005:

 

Tomi

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@ThomasF

 

Was soll Moritz machen, wenn die Pilotengewerkschaft und der Flugbetriebsleiter nicht mit ihm zusammenarbeiten wollen? Alle entlassen?

Dann hätte es wieder Schoggistängelidemos gegeben:005:

Stimmt natürlich auch wieder.

 

Wobei C. Honegger diese "Ausrede" nicht bringen kann ;)

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Genau ThomasM

 


'Und sicher besser als alles an den Boden werfen um Tage nach dem Chaos dann doch Bundesgeld locker zu machen...'

 

Dieses Verhalten ist doch etwas widersprüchlich und zumindest nicht von grosser Voraussicht geprägt.

 

Zum Thema Sairgroup/Swissair war ein Betrieb wie jeder andere:

Die internationale/interkontinentale Anbindung der Schweiz ist im Landesinteresse, es geht hier um für die Wirtschaft und das Wohlergehen des Landes wichtige Infrastruktur, und daher ist es absolut berechtigt, dass die Unterstützung des Bundes ein Thema wurde.

 

Zum Thema: die haben halt auch nicht wissen können, dass sie marode Firmen kaufen. Das kann ich nicht akzeptieren. Diese Frimen hätten vor dem Unterschreiben von Verträgen aufs genauesete untersucht werden müssen, auch mit den Gewerkschaften hätten vorher Abmachungen gemacht werden können.

Das gehört zum Einmaleins für Manager, es ist mir unverständlich, wie offenbar gut ausgebildete und erfahrene Leute derart kopflos handeln konnten.

 

Die bösen Banken: so wie es in der DOK dargestellt wird, kann ich Herrn Ospel sehr gut verstehen, die haben schon genug Geld locker gemacht, der Bund hat geknausert, Cash war eigentlich vorhanden - natürlich kann ich das alles nicht nachprüfen...

 

Cheers

 

René

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Daniel Solinger

Hallo zusammen

Also ich finde die Kritik vom Mario Corti an Moritz Suter und Macel Ospel schon etwas billig. Herr Suter hatte ein klares Konzept mit der Swissair, Crossair, Swissport und Gate Gourmet zur Rettung des Konzerns. Dieser Vorschlag fand aber beim Verwaltungsrat keine Gnade. Dazu kamen wohl fehlende Kompetenzen und Unterstützung, ich bin sicher es war für MS schwierg als Erzfeind bei der Swissair. Ich mag mich jedenfalls noch daran erinnern als ich MS einmal kurz vor Ende seiner 44 Tage bei Swissair sah. So fertig habe ich den Mann weder vorher noch nachher jemals gesehen. Ja was sollte der Mann dann tun? Seinen Namen auf dem untergehenden Schiff ruinieren? Er hat meiner Meinung nach das Richtige gemacht, ob mit oder ohne Anraten seines Anwalts.

 

Auch Herr Ospel ist in erster Linie seinen Aktionären bei der UBS gegenüber verantwortlich und konnte in dieser Situation gar nicht anders reagieren.

 

Am Untergand der Swissair waren sicher andere Schuld. So hat man meines Erachtens bei der Hunter Strategie die Macht der Gewerkschaften in Frankreich und Belgien krass unterschätzt. Ob der Verwaltungsrat der SAir Group seine Aufsichtspflicht verletzt hat und ob dies oder andere Vorkomnisse in dieser Zeit strafrechtlich relevant sind, muss nun das Gericht entscheiden, ich traue mir da jedenfalls kein Urteil zu.

Griessli

Daniel

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Was für ein trauriges Rösslispiel. Zuerst verweigern einige Anrichter ihre Aussage, dann werden faule Ausreden aufgetischt (man könne ja nicht alles voraussehen, so was passiere halt in der Wirtschaft, ein Manager oder Verwaltungsrat sei auch nur ein Mensch, mit göttlichem Salär zwar...). Dann wartet man gespannt auf Supermario, dem die Schweizer Wirtschafts- und Politelite bequemerweise den Schwarzpeter zugedacht hat, der aber dreht den Spiess um und richtet ihn erneut auf den Georges und auf die Spezis Marcel und Moritz. Flugs heulen deren Fangemeinde laut auf, der Marcel könne ja nicht ewig den Weihnachtsmann spielen (an der Fasnacht vielleicht) und der arme Moritz sei mit seinen Patentlösungen nur wegen den bösen ex-Swissair Buben gescheitert. Bei alledem spielt der Bund zudem die drei Äffchen.

 

Hört bitte mit dieser miserablen Aero-Novela auf...............:004: :004: :004:

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Zu Corti:

Ich bin mir sicher, dass er mit besten Absichten versuchte, das sinkende Schiff zu retten. Auch sein Lohn dürfte OK sein, falls es ihm gelungen wäre. Hinsichtlich des laufenden Verfahrens ist sein Problem eben, dass er die Firma längstens dem Konkursrichter übergeben hätte müssen. Natürlich wird da immer noch drüber gestritten, aber ab 2000 oder spätestens 2001 waren da einfach nicht genügend liquide mittel übrig, vor allem wenn man die Situation und die "Aktiven" (welche vor allem Passiven waren, siehe Fremdairlines von Sabena bis Air Littoral) sauber gerechnet hätte. Wenn Corti aber die Firma weiterlaufen lässt mit ungenügender Liquidität, macht er sich halt einfach schuldig, und Schuld gilt auch, wenn man es mit den besten Absichten tut. Deshalb wird der Corti hängen, ob es uns oder ihm passt oder nicht.

 

Sein Problem war halt schon, dass er den Überblick nicht hatte, wegen der Verschachtelung der vielen Firmen und Schorderets/Bruggissers "Geschick". Genau aus diesem Grund hat der Suter das Handtuch geworfen. Er hat das Konstrukt gesehen und gewusst, dass er sich schuldig macht, sobald er daran herumwerkelt.

 

Wie die aktuelle Lage in den USA zeigen, ist der Konkurs keineswegs das Ende, und nur ein "solider" Schweizer erachtet es als eine Todsünde. Corti mit seiner Internationalität und dem Nestle-Hintergrund müsste diesen Ausweg kennen.

 

Es wäre auch eine Frage der Kommunikation gewesen: Anstatt "meine Damen und Herren, aus finanziellen Gründen sieht sich die Swissair nicht mehr in der Lage" wäre dann ein viel früheres Chapter 11 geworden, mit der klaren Information, dass man den Flugbetrieb erhält, dass laufende Rechnungen bezahlt würden und dass eine Reorganisation eingeleitet sei. Damit schafft man sich Luft.

 

Dieses Konkursverfahren ist auch in der Schweiz möglich, und zwar wenn der Konkursrichter das Urteil fällt, dass mehr Geld zurückkommt, wenn man die Firma laufen lässt, als wenn man sie einstampft.

 

Dani

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die Kompetenzen nicht erhält, die nötigen gravierenden Einschnitte zu unternehmen,

 

interessant....wie genau hätten diese gravierenden Einschnitte denn ausgesehen ?:confused:

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Herr Suter hatte ein klares Konzept mit der Swissair, Crossair, Swissport und Gate Gourmet zur Rettung des Konzerns.

 

Wo finde ich dieses "klare Konzept" ? Gibt es da noch genaue Angaben dazu ?

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Ich erwünschte mir von dir, oldchris, etwas sachlichere Beiträge. Du willst ja die Antwort auf deine polemische Frage gar nicht wissen.

 

Schliesslich ist ja alles was mit Moritz Suter, der Crossair oder ähnlich zu tun hat für dich sowieso tabu und schlecht. Nimm dir ein Vorbild an mir, ich habe nach ein paar Jahren nun doch allmählich die ganze Geschichte überwunden (bin sogar mit der Swiss am Wochenende geflogen, zum 25. Mal ) und versuche zumindest, etwas sachlich zu bleiben.

 

Thomas

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