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CH/DE-Bericht Flughafen Zürich: Kein Fluglärm in Süddeutschland


mds

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Aber ich bin zuversichtlich, dass der Leuenberger das jetzt endlich eingesehen hat und endlich mal seriöse Verhandlungen führt.

 

Bonsoir

 

Anscheinend gehört es in diesem Forum zum guten Ton, auf Moritz Leuenberger herumzuhacken. Muss damit zusammenhängen, dass er Sozialdemokrat ist…

 

Irgendwie scheint ihr zu vergessen, dass er damals mit Deutschland einen vernünftigen Staatsvertrag ausgehandelt hatte, der die heutige Situation verhindert hätte. Er hatte die Drohung Deutschlands ernstgenommen, bei einer Ablehnung des Vertrags ein einseitiges und viel restriktiveres Regime einzuführen.

 

Wer sass denn auf dem hohen Ross und nahm die deutsche Drohung nicht ernst? Die Swiss und die bürgerliche Mehrheit im Parlament! In typisch schweizerisch-arroganter Art wurde der Vertrag abgelehnt, und seither geben alle Moritz Leuenberger die Schuld an diesem Debakel. Hätte man damals auf ihn gehört, hätten wir heute weniger Ärger. Aber auf einen Sozi hört man ja nicht…

 

Noch eine generelle Randbemerkung: Ohne Sozialdemokratie und Gewerkschaften hättet ihr weniger Zeit, spotten zu gehen, und kein Geld, in der Welt herumzufliegen! Ihr würdet nämlich länger arbeiten, weniger verdienen, hättet weniger Sozialleistungen, noch weniger Ferien und schon gar keine Rechte am Arbeitsplatz. Halbwegs menschenwürdige Arbeitsbedingungen mussten auch in der Schweiz hart erkämpft werden. Von wem wohl? Aber weil heute ja alles selbstverständlich ist, interessiert es auch keinen mehr, wem wir die Fortschritte zu verdanken haben.

 

Schönen Abend

Reto

 

PS: Ansonsten bin ich mit Danis Einschätzung völlig einverstanden!

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Also ich bin ja eher als "Linker" in diesem Forum bekannt (bin für Ökologie, EU-Beitritt, Obama, gegen Minarett-Initiative usw), aber von Gewerkschaften halte ich überhaupt nichts. Deren Parolen widersprechen jedem gesunden Menschenverstand, und wenn sie Recht hätten, wäre der Kommunismus nicht untergegangen.

 

Aber wir sollten hier keine Politdiskussion bringen, denn dann wird der Stöpsel schnell rausgezogen.

 

Zu Moritz Leuenberger: Ich hatte immer grösste Achtung vor ihm, als er die PUK gegen die Fischenaffäre leitete und auch sonst immer. Sein Humor und seine Retorik ist legendär. Ich habe ihn auch schon ein paar Mal in Zürich getroffen.

 

Seine Verhandlungsbereitschaft bezüglich Flughafen und D war nicht existent. Er hat sich geweigert, selber zu verhandeln, und nach Berlin haben sie nur mindere Chargen geschickt. Wenn er wirklich verhandeln wollte, dann hat er es äusserst ungeschickt getan. Der Beweis liegt ja jetzt auf dem Tisch. Zufälligerweise war das gerade die Zeit, als Schweiz-intern genau drüber diskutiert wurde, dass der Flughafen seine Bewegungen limitieren sollte, dass man Lärm eh nicht braucht und dass man die Schweizer Luftfahrt eh abschaffen könne. Diese Linie wurde von den Linken (SP und Grüne) vertreten. Gut möglich, dass Leuenberger nicht anders konnte, weil er von seinen Parteigenossen gezwungen wurde. Dann hat er aber nichts im Bundesrat verloren. Und der Rest des Bundesrates macht auch keine gute Falle.

 

Dani

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Mich stört einfach, dass Leuenberger an der heutigen Misere schuld sein soll. Das Geschirr wurde in den Jahrzehnten zuvor zerbrochen, als die Schweiz (und vor allem Zürich) deutsche Forderungen schnöde ignorierten. Leuenberger versuchte, in einer schon ziemlich verfahrenen Situation noch etwas Brauchbares herauszuholen. Aber die Rechte wusste es wie immer besser.

 

Hochmut kommt vor dem Fall - das sollten wir Schweizer nun doch langsam begriffen haben. Wir handeln immer erst unter Höchstdruck von aussen, und selbst dann wie Dilettanten, wie die jüngste Geschichte zeigt.

 

Du kannst gerne über die Gewerkschaften lästern. Ich glaube, die angelernten KollegInnen, denen ich wenigstens den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn erstritten (und dabei selber meinen Job verloren habe…), würden dir widersprechen. Kannst du mir mal erklären, was Gewerkschaften mit Kommunismus zu tun haben??? Aschi Leuenberger, Willi Ritschard oder Walter Renschler waren wohl kaum Kommunisten! Aber lassen wir das.

 

Gruss

Reto

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Stimmt natürlich schon, die Schweizer waren in der Flughafenfrage überheblich. Aber das waren sie, weil sie wussten, dass sie recht hatten: Es gibt keinen Fluglärm über Deutschland (der von Kloten verursacht wird). Wie will man auf Extremisten antworten? Kann man mit Taliban verhandeln? Diese Süddeutschen Lokalpolitiker sind absolut nicht verhandlugsbereit. Erst wenn kein einziges Flugzeug mehr von ZRH aus startet, sind sie zufrieden (obwohl sie es kein Dezibel leiser haben).

 

Wenn Leuenberger wirklich gewollt hätte, dass die Schweiz im Lärmstreit was erreicht, hätte er dafür gekämpft. Wenigstens einmal nach Berlin fliegen. Wenigstens sein Bedauern in der Öffentlichkeit zur Schau stellen (ja, ist ein Sch...job, aber dafür sind Politiker angestellt). Stattdessen sagte er schnippisch: das war das Maximum, das ich herausholen kann. Die momentane Diskussion zeigt ja, dass er sehr schlecht verhandelt hat. Wie wir auch wissen, hat der Beschluss, diesen zweistaatlichen Bericht zu verfassen, erst später stattgefunden. Das kam erst auf Drängen der rechten Politiker und unter massivem politischen Druck der Anwohner zustande.

 

Zu den Gewerkschaften: Es gab natürlich ein Zeit, wo wir ein paar Sachen besser machen mussten: AHV, ALV gründen, Arbeitszeiten und Minimallöhne. Was die Gewerkschaften jetzt fordern ist jenseits. Wie das rauskommt wissen wir ja: in Frankreich versucht man jetzt die 35-Stundenwoche rückgängig zu machen, leider kidnappen die Arbeiter aber ihre Chefs oder sprengen die Fabrik gleich in die Luft. Unsere Heinis wollen die Sonntagsarbeit verbieten, und im gleichen Atemzug klagen sie über Arbeitslosigkeit!! Oder es ist nicht erlaubt, Spagetti an der Raststätte am Abend zu verkaufen, aber Sandwiches schon, oder so, vielleicht ist es umgekehrt. Oder sie verzapfen im Ernst, dass wenn jetzt die Löhne erhöht werden, dass es dann der Wirtschaft besser gehen würde (weil dann die Arbeiter mehr ausgeben können). Es ist zum Haare raufen! Nein, lass dich lieber nicht auf eine Diskussion mit mir ein!

 

Dani

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Doch, eigentlich möchte ich mich gerne auf eine Diskussion mit dir einlassen!

 

Einerseits bin ich in einigen Punkten absolut deiner Meinung. Diese süddeutschen Politclowns z.B. sind wirklich unter aller Kanone - leben tun sie übrigens von den Schweizern, die ennet der Grenze einkaufen…

 

Anderseits kitzelt mich deine Meinung zu den Gewerkschafen schon ein wenig… Zu denjenigen in Frankreich kann auch ich nur sagen: ce sont des cons! Auch bei den Gewerkschaften gibt es diese und jene - wie überall. Auf der anderen Seite fragt man sich aber schon auch, wie es in einem Betrieb (France Télécom) zugeht, in dem sich innert etwas mehr als eines Jahres gegen dreissig (!) Menschen das Leben nehmen, nicht? Der Mensch ist in der Wirtschaft nur noch ein Kostenfaktor. Maschinen wird mehr Sorge getragen.

 

Genug für heute! :006:

 

Gruss

Reto

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Ohne Sozialdemokratie und Gewerkschaften hättet ihr weniger Zeit, spotten zu gehen, und kein Geld, in der Welt herumzufliegen! Ihr würdet nämlich länger arbeiten, weniger verdienen, hättet weniger Sozialleistungen, noch weniger Ferien und schon gar keine Rechte am Arbeitsplatz.

 

 

@Reto: Mit Ausnahme des Vornamens haben wir wohl keine weiteren Gemeinsamkeiten. Warum schreibst du von "Ihr". Wen meinst du damit? Warum müsstest nicht auch du länger arbeiten? Bist wohl ein ganz schlauer linker, oder lebst du auf Kosten des Staates?

 

Von solchen Zeilen fühle ich mich persönlich angegriffen.

 

Du bezeichnest dich als Aviatik Fan und verurteilst die Spotter und Flieger generell. Die wohl grösste Mehrheit in diesem Forum arbeitet (hart) und leistet sich mit dem verdienten Geld ein Hobby. Da brauch ich keinen linken Störsender wie dich, der mein/unser Tun und Handeln pauschal verurteilt und uns mit seinen politischen Ansichten vollquasselt. Im SP-Forum wirst du wohl besser verstanden.

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[Modi on]

Reto und Reto, euren "Gewerkschaftsstreit" könnt ihr bitte per PN austragen oder einen ruhigeren Ton anschlagen. Das Thema schweift ab und wird angriffig. Bisher war die Diskussion sachlich, jetzt wird sie persönlich. Also bitte bremsen.

[Modi off]

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Noch eine generelle Randbemerkung: Ohne Sozialdemokratie und Gewerkschaften hättet ihr weniger Zeit, spotten zu gehen, und kein Geld, in der Welt herumzufliegen! Ihr würdet nämlich länger arbeiten, weniger verdienen, hättet weniger Sozialleistungen, noch weniger Ferien und schon gar keine Rechte am Arbeitsplatz. Halbwegs menschenwürdige Arbeitsbedingungen mussten auch in der Schweiz hart erkämpft werden. Von wem wohl? Aber weil heute ja alles selbstverständlich ist, interessiert es auch keinen mehr, wem wir die Fortschritte zu verdanken haben.

 

Nur so: Ohne die Gegenseite gäbe es gar keine Jobs ausser vielleicht Staatsjobs wie Hofnarr und Henker...

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Wie mit dem Bericht bewiesen war die Nordausrichtung seit eh und jeh legitim. Das höchste Zugeständnis (meiner Meinung nach) wäre, dass dies vielleicht zu sehr als Selbstverständlichkeit angenommen wurde (seitens CH/ZH). Jede Form von Dankbarkarkeit oder Ausdruck von Wertschätzung blieben aus. Aber mehr steht dem LK Waldshut auch nicht zu. Das hat dieser Bericht bewiesen.

Die Nordausrichtung ist und war absolut korrekt (wegen der Besiedelungsdichte). Es braucht schon sehr feindlich gesinnte Gebiete, die wegen nahezu nicht existenten Verbesserungen einem Nachbarn eine erhebliche Verschlechterung antun wollen. Wer solche Nachbarn hat braucht keine F...

Dazu kommt das der Wirtschaftsraum Deutschschweiz ja ein wahrer Goldesel für deutschen Grenzgebiete ist. Durch diese Lage sind diese Gebiete auch nach innerdeutschen Masstäben erheblich privilegiert. Zehntausende kaufkräftige Kunden und besser entlöhnte Arbeistplätze: die Nachbarschaft zur Schweiz ist ein Segen für den LK WT. Ja, und zum Wirtschaftsraum Deutschschweiz gehört halt LSZH...

 

Der Leuenbergsche Staatsvertrag jedoch war überhaupt kein Ruhmesblatt. Die Bedingungen waren anders gewichtet, jedoch unter dem Strich kein Deut besser als es rausgekommen ist. Und wie oben schon erwähnt: aufgrund der realen Belastungen war auch der Leuenbergsche Staatsvertrag absolut nicht angemessen. Er wäre ein untragbares Zugeständnis gewesen. Jede Abweichung von einer völligen Nordausrichtung ist ein untragbares Zugeständnis. Seit jeher. Und seit letzter Woche nun auch Schwarz auf Weiss bewiesen.

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Irgendwie scheint ihr zu vergessen, dass er damals mit Deutschland einen vernünftigen Staatsvertrag ausgehandelt hatte, ...

Richtig, und so viel werden wir auch mit neuen Verhandlungen und neuen Lärmdaten nie mehr bekommen, auch wenn wir einen SVP-Kopf dahin schicken!

 

Er wäre ein untragbares Zugeständnis gewesen. Jede Abweichung von einer völligen Nordausrichtung ist ein untragbares Zugeständnis.

Ich hoffe nur dass die Schweiz nicht mit dieser sturen Haltung in neue Verhandlungen gehen wird, sonst müssen wir gar nicht erst anfangen...

 

Übrigens ist die deutsche Verordnung vom europäischen Gerichtshof als absolut zulässig beurteilt worden.

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und ich hoffe, dass die Deutschen realisieren, dass sie mit dem Nachtflugregime sich nur ins eigene Fleisch schneiden:

 

Denn durch die LVO wird D nicht vom Lärm verschont, im Gegenteil, es bekommt sogar noch mehr. Dass viele in der CH lebende D zusätzlich mit Lärm beschallt werden wurde schon oben berichtet. Aber es kommt noch was hinzu: Wer die "Lärmwolken" genau betrachtet, stellt fest, dass in der Nacht zwar die "bräunlichen" Gebiete nicht mehr über D liegen, dass also der niedrigpegelige Lärm abnimmt. Die Lärmschutzzonen (Rot) sind aber viel näher zur Grenze, wenn auch nicht an der Grenze.

 

Das ist nur logisch, denn ab 2100 LT (2000 am Woende) fliegen die meisten gegen Norden hin weg. Startende Flugzeuge machen mehr Lärm.

 

Ich würde eine Wette eingehen, dass in Tiengen die Flugzeuge ab 9 bzw 8 besser zu hören sind als die früher.

 

Joel, von einem Beschluss des europäischen Gerichtshofs höre ich zum ersten Mal. Es gibt zahlreiche andere Flughäfen in Europa, deren Flugrouten über andere Staaten führen. Überall sonst in Europa ist eine Diskriminierung wie hier in ZRH nicht erlaubt.

 

Dani

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Für mich gibt es eine weitere Möglichkeit der Diskussion: Deutschland will einen Teil der Hochrheinautobahn über schweizer Gebiet führen und uns so den Lärm und die Abgase der 40 und 60 Tonnenlastwagen schenken. Dies ohne dass es eine Anschlussstelle auf schweizer Gebiet gibt.

 

So etwas brauchen wir nicht - muss auch mit DE diskutiert werden!

 

Die Umleitung der deutschen Güterzüge über das südliche Bodenseeufer wäre ein weiteres Diskussionsthema. Die deutschen Güterzüge sind - wegen der veralteten Rollmaterials - a) äusserst gefährlich und b) viel lauter wie die schweizer Züge. Daher wäre es nur rechtens und billig, die deutschen Güterzüge über das nördliche (sprich deutsche) Bodenseeufer zu führen.

 

Herr Leuenberger - die Bevölkerung ist nicht interessiert ob der Lärm aus der Luft oder vom Auto oder vom Zuge kommt. Es geht um die gesamte Verkehrslärmbelastung.

 

Beat

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Ich hoffe nur dass die Schweiz nicht mit dieser sturen Haltung in neue Verhandlungen gehen wird, sonst müssen wir gar nicht erst anfangen...

QUOTE]

 

D vertritt den Standpunkt dass anstatt 0 Personen nur wieviele betroffen sein sollen?

 

Mit der DVO erzielt D einen Minieffekt (eben nur 0 statt 0 Leute betroffen) und nimmt damit eine erhebliche Belastung (zehntausende betroffen) beim Nachbarn eiskalt in Kauf. Ist es stur, das nicht zu wollen? Wenn das stur ist, was ist dann die deutsche Haltung? Verachtend?

 

Vielleicht könnte ein Kompromiss so aussehen:

Am morgen wird DVO abgeschafft -> Anflüge von Norden

Am Abend abwechselnd von Süden oder Osten

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Wie ich heute im deutschen Südkurier gelese habe, ist der Fluglärmstreit schon fast 40 Jahre alt. Bereits in den 60er Jahren wurden von Kurt Georg Kiesinger (CDU) Vorschläge für eine Lösung unterbreitet. Allerdings, wie man heute sieht, führte alles nicht zu einer einvernehmlichen Lösung. Was ich sowieso nicht verstehen kann, warum hat den die deutsche Seite nicht den Bau der Piste 14/32 verhindert. Die Planungen für die 3. Ausbauetappe waren ja schon am Ende der 60er Jahre bekannt. Das ist wirklich alles sehr widersprüchlich. Erst lässt man eine Piste bauen und dann meckert man nach deren Eröffnung im Jahr 1976 massiv und ohne Unterbruch über den Nordanflug auf den Flughafen Zürich über deutschem Hoheitsgebiet.

 

Die deutsche DVO, wie sie jetzt existiert, ist ein Produkt der damaligen deutschen SPD-/Grüne-Regierung in Berlin. Als Initiatorin gilt hier im Landkreis Waldshut die ehemalige Bundestagsabgeordnete Frau Karin Rehbock-Zureich (SPD). Sie brachte den "Stein ins Rollen" und damit auch die praktische Umsetzung der DV0. Frau Rehbock-Zureich trat dann aber im Jahr 2005 nicht mehr zur Kanditatur für den deutschen Bundestag an. Sie ist nun nur noch Mitglied im Kreistag des Landkreises Waldshut. Dafür stellte sich ihre damalige Marketing-Assistentin Frau Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) zur Kanditatur und wurde auch als Abgeordnete in den deutschen Bundestag gewählt. Hier war sie eine vehemente Befürworterin der deutschen DVO. Für diese Position kam ihr hier eine Mitgliedschaft im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zugute. Bei der jetzigen Bundestagswahl 2009 wurde aber aufgrund des schlechten Wahlergebnisses der SPD in Deutschland, Frau Schwarzelühr-Sutter nicht mehr in den Bundestag gewählt.

 

Ein weitere Organisation hier im Landkreis Waldshut ist die Bürgerinitiative Flugverkehrsbelastung Landkreis Waldshut e.V. Ihr Vorsitzender ist Herr Rolf Weckesser, ein ehemaliger Oberst der Bundeswehr (Luftwaffe). Von dieser Bürgeriniative war am Anfang, d.h. bei der Einführung der DVO sehr viel zu hören. Mittlerweile ist es sehr still geworden. Es wird immer nur einmal im Jahr eine öffentliche Versammlung abgehalten, um interessierte Bürger über den Stand der "Fluglärmbelastung" zu informieren. Das sind aber dann meistens so um die 50 bis 70 Personen. Ob dies den ganzen Landkreis Waldshut repräsentiert, lasse ich mal offen. Da kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.

 

Die ganze Fluglärmproblematik wird wohl in den nächsten Wochen noch eine andere Perspektive erlangen. Der bisherige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Herr Günther Oettinger (CDU) wird von diesem Amt zurücktreten. Er wird ab Anfang 2010 als EU-Kommissar in Brüssel tätig sein. Als Nachfolger für das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg wurde am 26. Oktober 2009 Herr Stefan Mappus (CDU) für dieses Amt vom Landespräsidium und Landesvorstand der CDU einstimmig vorgeschlagen. Herr Mappus ist 43 Jahre alt und gilt als sehr konservativ. Er hatte schon einmal vor ein paar Jahren bei einer Wahlkampfveranstaltung hier im Landkreis Waldshut scharfe Töne gegen die Politik des Flughafens Zürich gerichtet. Es wird sich also noch zeigen, wie stark das Bundesland Baden-Württemberg in der Fluglärmfrage Einfluß nehmen kann.

 

Persönlich halte ich die deutsche DVO als einen absoluten Unfug. Inwiefern nach der Bekanntgabe der Messergebnisse die Verhandlungen zwischen Deutschland und der Schweiz aber produktiv durchgeführt werden können, behafte ich mal mit einem großem Fragezeichen. Da rückt ja keine Seite von ihrem Standpunkt ab und beharrt auf ihrer Sichtweise. Am schlimmsten sind natürlich hier die regionalen Politiker, vor allem der Landrat Tilmann Bollacher (parteilos) des Landkreises Waldshut. Aber sehen mir mal klar. Gefordert wurde von den regionalen Politikern des Landkreises Waldshut in den letzten Jahrzehnten sehr viel. Aber praktisch umgesetzt wurden nur ein "paar" Stunden "Nachtruhe" am Morgen und am Abend. Hinzu kam noch die Verlegung der Warteräume in die Schweiz. Also ich habe das Gefühl, früher war schon die Bundeshauptstadt Bonn sehr fern, aber das heutige Berlin ist noch weiter. Bis dorthin dringt manches nicht mehr vor und bleibt einfach auf der Strecke. Es ist einfach ein Unterschied zwischen zwischenstaatlichen Interessen (Deutschland - Schweiz) oder lokalen (Landkreis, etc.). Bisher hat die Schweiz immer gewisse Vorteile erlangt (siehe bilaterale Verträge mit der EU und das ohne Vollmitgliedschaft). Da wird sie auch in Sachen "Fluglärm" schon ihren Weg finden, der für sie von Befriedigung ist. Es bleibt also weiterhin spannend bei diesem Thema. In diesem Sinne auf eine weitere rege Diskussion und Gedankenaustausch.

 

Thomas

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Ich bin sehr froh um diesen Bericht! Die "Sache" mit dem Lärm war den meisten hier schon lange klar und wurde nun anhand dieser Studie wissenschaftlich belegt.

 

Ich befürchte aber, dass sich nicht so schnell etwas ändern wird.

 

Im Prinzip könnte man die Situation jedoch sogar umkehren und Deutschland zur Entschädigung der Lärmschutzmassnahmen im Süden (die nur wegen der DVO entstanden sind) auffordern...

 

Gruss,

François

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Im Prinzip könnte man die Situation jedoch sogar umkehren und Deutschland zur Entschädigung der Lärmschutzmassnahmen im Süden (die nur wegen der DVO entstanden sind) auffordern...

 

Nein, das könnte man nicht. Als die DVO in Kraft gesetzt wurde, bestand über die tatsächlichen Auswirkungen des Flugbetriebs in ZRH nicht die genaue Kenntnis wie sie heute besteht. Bei aller Liebe zur Aviatik würde ich in vergleichbarer Situation wie die Entscheidungsträger damals wohl ähnlich entscheiden und so eine DVO erlassen. Jede Regierung muß vorrangig seine Bürger schützen (die Schweizer Politiker tun das ja gottseidank auch).

 

Jetzt hat man Klarheit über die tatsächliche Lärm-Belastung. Man kann jetzt auf der Grundlage dieser Daten die DVO aufheben und sich dabei sicher sein, daß dem Schutz der eigenen Bevölkerung ausreichend Rechnung getragen wurde. Anders gesagt: Auf Basis der aktuellen Studie hat unsere deutsche Regierung den Freiheitsgrad erlangt, den berechtigten wirtschaftlichen Interessen unserer Schweizer Freunde Steine aus dem Weg zu räumen. Uns tut der Flugbetrieb nicht weh (das ist nun geklärt), Euch nutzt er (und wir Deutschen profitieren auch ein "bisserl" dabei, wobei ich "bisserl" gar nicht näher definieren will).

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Jede Regierung muß vorrangig seine Bürger schützen (die Schweizer Politiker tun das ja gottseidank auch).

 

ja davon hats mir auch schon geträumt :D

 

Gruss

chrigel

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Warum müsstest nicht auch du länger arbeiten? Bist wohl ein ganz schlauer linker, oder lebst du auf Kosten des Staates?

 

Eigentlich sollte es mir zu blöd sein, auf einen solchen Käse überhaupt zu antworten. Aber dein Käse besteht aus lauter Löchern!

Erstens müsste auch ich länger arbeiten, logisch. Nur, ich reisse ja keine dummen Sprüche über diejenigen, die dafür gesorgt haben, dass wir eben nicht länger arbeiten müssen und ein paar Rechte haben am Arbeitsplatz. Nein, ich bin ihnen dankbar dafür.

Zweitens habe ich noch keine Minute auf Kosten des Staates gelebt, sondern mir meinen Lohn immer in privaten Unternehmen "erarbeitet", nicht wie Herr Mörgeli, der dem Staat am liebsten den Hahn zudrehen würde, aber sehr gut von ihm lebt (kein Linker, soviel ich weiss…). Da staunst du, gell, du Schlaumeier!

 

Reto (nicht Cathomen)

 

PS: Und dann sag mir doch bitte noch, wann, wo und wie ich die Fliegerei und die Spotter verurteilt habe…

 

An alle: keine Bange, ich äussere mich jetzt nicht mehr zu diesem Thema…

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..............hättet ihr weniger Zeit, spotten zu gehen, und kein Geld, in der Welt herumzufliegen! Ihr würdet nämlich länger arbeiten............

 

@ Reto A.: Das einzige was löchrig ist, ist dein Erinnerungsvermögen! Aber es ist halt auch schon zwei Tage her..... So, jetzt halte ich mich vornehm zurück, sonst gibt's vom Vorstand wieder einen auf den Deckel. :009:

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  • 1 Jahr später...

Deutschland und die Schweiz stellten gemeinsam fest, dass der Flughafen Zürich keinen relevanten Fluglärm in Südbaden verursacht. Dennoch hält Deutschland an den An- und Abflugbeschränkungen für den Flughafen Zürich fest und wünscht sogar noch restriktivere Beschränkungen für den faktisch deutsch beherrschten Flughafen Zürich:

Die Schweiz nimmt zur Kenntnis, dass die deutsche Bundesregierung die Zahl der Anflüge über deutsches Gebiet auf den Flughafen Zürich deutlich reduzieren will; demgegenüber bevorzugt die Schweiz eine Lösung mit einer Lärmobergrenze.
Die Schweiz nimmt zur Kenntnis, dass Abflüge in deutsches Hoheitsgebiet auch künftig nicht unter 15.000 Fuss (ca. 4.600 m) erfolgen sollen.

 

Vollständige BAZL-Medienmitteilung zum gestern Treffen der Fluglärmarbeitsgruppe Schweiz/Deutschland: http://www.bazl.admin.ch/aktuell/medieninformation/00024/index.html?lang=de&msg-id=38124 (via airlaw.ch).

 

Martin

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  • 3 Monate später...

...man hat's ja mit der neuen Regierung ennet des Rheins auch gar nicht anders erwartet...:confused::eek:

 

http://www.20min.ch/finance/dossier/luftverkehr/story/Deutschland-erhoeht-Druck-bei-Fluglaermstreit-26622652

 

salve

und wohl "allen Leuten recht getan ist eine Kunst die niemand kann"...;)

 

Edy

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  • 1 Monat später...

Die Arbeitsgruppe Schweiz-Deutschland zum Flughafen hat sich wieder einmal getroffen. Dabei wurde «über eine Regelung der Fluglärmfrage gesprochen» sowie «Verständnisfragen zum Betrieb und mögliche Optionen zur Lärmreduktion» diskutiert.

 

Was gibt es angesichts der gemeinsamen Fluglärm-Messungen eigentlich noch zu diskutieren? :rolleyes:

 

Martin

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Zur Info

 

Bern, 13.09.2011 - Die schweizerisch-deutsche Arbeitsgruppe hat am Flughafen Zürich erneut über eine Regelung der Fluglärmfrage gesprochen. Im Zentrum standen Verständnisfragen zum Betrieb und mögliche Optionen zur Lärmreduktion.

 

Der Link

 

http://www.bazl.admin.ch/aktuell/medieninformation/00024/index.html?lang=de&msg-id=41111

 

Gruss

Marco

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  • 2 Wochen später...

Ich hätte hier eine Frage, welche mit der Verlegung der Warteräume zu tun hat:

 

Man hört immer wieder folgende Behauptung:

Es gibt, was die Flugrouten anbetrifft, einen Konflikt über Dietikon: Anflüge in den Warteraum GIPOL /und Ekrit (über Frick) und Abflüge von der Piste 28 (Westpiste). Die abliegenden Jets müssen oft sehr viel tiefer fliegen, als es möglich wäre (nur 1’000 bis 1’500 Meter über Boden), damit es nicht zu Kollisionen kommt.

 

Stimmt dies eigentlich? Ich kann dies eigentlich durch meine persönlichen Beobachtungen nicht bestätigen. Die tiefsten Flugzeuge sind jeweils die A340 mit zwar nur rund 1600m Höhe. Dies hat aber nichts mit den Warteräumen zu tun. Die im gleichen Zeitraum startenden A330 sind rund 1000m höher, die B767 noch höher.

 

Wird tatsächlich nicht immer nach dem gleichen Abflugregime geflogen? Hier die Aussage eines Kollegen: Es gibt Tage, da wird Dietikon vom Fluglärm fast vollständig verschont, obwohl nicht etwa die Bise weht. Und es gibt Tage, da wird unsere Stadt mit einem andauernden Lärmteppich belegt.

 

Dies deckt sich nun mit meinem persönlichen Eindruck. Oder liege ich hier falsch?

 

Gruss

Ernst

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Ich hätte hier eine Frage, welche mit der Verlegung der Warteräume zu tun hat:

 

Man hört immer wieder folgende Behauptung:

Es gibt, was die Flugrouten anbetrifft, einen Konflikt über Dietikon: Anflüge in den Warteraum GIPOL /und Ekrit (über Frick) und Abflüge von der Piste 28 (Westpiste). Die abliegenden Jets müssen oft sehr viel tiefer fliegen, als es möglich wäre (nur 1’000 bis 1’500 Meter über Boden), damit es nicht zu Kollisionen kommt.

 

Stimmt dies eigentlich?

 

Deine Frage passt m.E. nicht so ganz zum Thread-Thema, aber ich kann Dir gerne den Versuch einer Antwort liefern:

Wenn Flugzeuge von Westen her auf dem Weg zum Punkt GIPOL sind, kreuzen sie manchmal den Abflugweg der startenden Maschinen von RWY28 Richtung VEBIT. Darum kann es sein, dass eine abfliegende Maschine tief gecleared wird, damit eine anfliegende Maschine darüber kreuzen kann Richtung GIPOL.

 

Viele Grüsse

Stefan

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