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CH/DE-Bericht Flughafen Zürich: Kein Fluglärm in Süddeutschland


mds

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Interessanterweise leert sich das deutsche Rheintal mehr und mehr, denn die Leute haben genug von den nicht enden wollenden Gueterzuegen in der Nacht. Aber die Bahn ist ja per Definition gruen und macht offenbar keinen Laerm...:(

 

Oder aber die Leute finden keine politische Lobby die sie direkt proportional zum effektiven Laerm vertritt...

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dafür können sie halt nicht die Schweizer verantwortlich machen :rolleyes:

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Möchte jemand bestreiten, dass die Cholera vorteilhafter ist als die Pest?

Wenn du mit dieser Aussage belegen wolltest, das du von den beiden Verträgen keine Ahnung hast ist dir dies hiermit gelungen. Während das Endergebnis bei Pest und Cholera nämlich ähnlich ist gibt es zwischen beiden Verträgen mehr als deutlich Unterschiede.

 

Deinen Aussagen zu den Verhandlungen zufolge könnte man meinen, du warst live dabei. War dem so?

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Eine dickbäuchige gut beladene 734 mit kurzen Flügel mag mindestens ein Radius haben wie eine leichte A332. Tendenziell hätte ich aber auch angenommen, kleinere Flugzeuge können langsamer fliegen als grosse. Zwischen A320er bis A380mags nicht viel ausmachen sehr wohl aber wenn man BIZ-Jets hinzuzieht oder GA-Flugzeuge. Relevant ist ja, dass es Differenzen gibt. Die Flügelfläche nimmt mit halber Spannweite in etwa im Quadrat und das Volumen ^3 ab. Wenn die Strömung über die Fläche im Quadrat abnehmend den Auftrieb erzeugt und das Volumen um ein 8-Faches abnimmt ist in der Gleichung "Auftriebs v.s. Gewichtskraft" die V-Strömung kleiner. Also kann es sein, dass ein halb so grosses Flugzeug das 8x leichter ist weniger Kurvenradius fliegen kann als ein grösseres. Mitbestimmend ist das Verhältnis der Bauteildichte und Stärke wie Anzahl an Bauelementen welche wie Nieten nicht Proportional mitschrumpfen. Das Gewicht sinkt nicht propotional mit dem Volumen eines Flugzeuges aber es sinkt proportional grösser relativ zur Fläche.

 

Vermutlich hat Danix das mal über den Daumen objektiv betrachtet richtig gesehen.

 

Jede darin erwähnte Masse oder Beladung ist von mir auf die Geschwindigkeit bezogen zu verstehen, bei unveränderter Konfiguration. Wenn wir ein Flugzeug in der Grösse halbieren, veringert sich die Fläche um ein Vierfaches und das Volumen um ein 8-Faches. Bei herangezogener Auftriebslehre im Kräfteausgleich betrachtet ist ergo auch weniger speed notwendig. Nun, bei gleicher Konfiguration und Banlklage wird sich der Radius verkleinern. Angefangen bei der 747 aufgehört beim Papierflieger.

 

MAX

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Wenn du mit dieser Aussage belegen wolltest, das du von den beiden Verträgen keine Ahnung hast ist dir dies hiermit gelungen. Während das Endergebnis bei Pest und Cholera nämlich ähnlich ist gibt es zwischen beiden Verträgen mehr als deutlich Unterschiede.

 

Och, wenn du etwas zuende denkst, endet es immer mit dem Tod. Zwischen Pest und Cholera gibt es auch 'mehr als deutlich' Unterschiede. Etwas weniger Hochbegabte (müssten es evtl. Forenpalaveris oder bürgerliche Parteisoldaten sein?)würden die Aussage vielleicht so verstehen, dass der Vertrag von Leuenberger vielleicht auch nicht ganz das war, was man sich erträumt hat, aber wir können gerne noch ein bisschen über Krankheiten diskutieren, wenn es dir lieber ist.

 

Deinen Aussagen zu den Verhandlungen zufolge könnte man meinen, du warst live dabei. War dem so?

 

Forenpalaveris und bürgerliche Parteisoldaten wären wahrscheinlich in der Lage sich diese Frage selbst zu beantworten. Der Satz

Mir wären schon ein paar Argumente eingefallen, warum Deutschland die paar Flieger gern akzeptieren sollte.

ist eigentlich gar nicht *so* extrem schwer zu verstehen und deine Frage wäre damit auch implizit beantwortet... Wenn... naja.

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Was habe ich vor einigen Tagen zum Thema geschrieben? :005:

 

Jetzt schlägt halt wieder die Stunde der Dauerempörten und selbsternannten Fluglärmfolteropfer. Dabei ist das alles eine Riesenheuchelei. Warum tun jetzt eigentlich alle so entsetzt? Im SIL stand genau beschrieben, was es alles braucht, um einen Deal mit den Deutschen zu erzielen: Zeitfenster von 10:00 bis 16:00, Verlängerung der Pisten nach Westen und nach Norden. Dafür erhoffte man sich ein flexibleres Regieme bei den Randstunden; aber nur am Morgen. Alle Beteiligten wussten sehr genau, in welche Richtung es geht. Typisch ist die Reaktion des ZH-Regierungsrates. Der Kanton war bei den Verhandlung einbezogen, wenn man aber die Statements vom lieben Herr Stocker liest, würde man meinen er habe erst via Tele Zueri über die Staatsvertragsverhandlung erfahren...

 

Immerhin scheint es beim Bazl noch einen klugen Kopf gegeben zu haben: ein Zeitfenster ohne Nordanflüge von 10:00 bis 16:00 hätte ohne Pistenverlängerungen den Flughafen wohl lahmgelegt, weil in dieser Zeit auch viele Langstreckenflieger landen. Zwischen 18:00 und 21:00 sind es ja nur sehr wenige. Würde mich nicht wundern, wenn bald einige fordern man müsse den Flugbetrieb jetzt halt um 18:00 einstellen.

 

Deshalb meine Schlussfolgerung: An alle, die meinen, "man kann auch anders" - selbst wenn es keine Pistenverlängerung gibt, und man den Staatsvertrag ablehnt, wird es spätestens im 2020 ab 18:00 Ostanflüge geben, da die Deutschen dies statt über Staatsvertrag mit einer Verordnung durchsetzen werden. Da können sich alle winden, dagegen sein oder kreischen.

 

Das schlimme an den Politikern insbesondere in Zürich ist nicht, dass sie unfähig sind. Nein, vielmehr ist es ihre Feigheit. Kaum ein Politiker hat noch "die Eier" für den Flughafen einzustehen. Und das heisst im konkreten Fall Verlängerung der Pisten, Staatsvertrag hin oder her. Warum schaut man immer auf die Fluglärmorganisationen und nicht auf das Stimmvolk? in den letzten 20 Jahren hat es Flughafenanliegen immer gutgeheissen.

 

Wacht endlich auf Leute, jetzt geht es nicht darum, ob man "vor den Deutschen kapituliert hat". Ja der Vertragsentwurf ist suboptimal. Doch das finale Chaos wird nun nicht von den Deutschen, sondern von uns Schweizern angerichtet. Verdammt noch mal, wir brauchen die grosse Kampagne für eine Verlängerung der Pisten-nur so lässt sich dieser Flughafen über die nächsten 20 Jahre sinnvoll betreiben. Staatsvertrag hin oder her. Bitte nicht den Hardeggers, Lais, und Morfs nachplappern. Die wollen aus dem "Tor zur Welt" im ersten Schritt einen "City-Flughafen" machen (wie niedlich). Ist das Ziel erreicht, wird man fordern den Flughafen in einen grossen Froschteich zu verwandeln.:o

 

Einen schönen Abend

 

Paul

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Z.B. Hugi hat geschrieben:

 

GNA

 

Deine Bemerkung bezüglich Querlage ist theoretisch korrekt. Grau, mein Freund, ist alle Theorie. Denn ein grösseres Flugzeug benötigt mehr Zeit, bis es die Querlage einnehmen kann.

Dani

Die Bankrate (sozusagen die Beschleunigung des Bankangles) kannst Du vernachlässigen. Diese Phase ist kurz genug, dass Du sie nicht merken wirst am Flugpfad. In den 2 Sekunden, um die diese Phase varieren kann, wird nicht viel passieren. Zudem lässt sich der Impact nahezu vollständig kompensieren durch einen früheren Begin mit dem Rollen. Wir reden ja von einem automatisch gesteuerten Approach, oder nicht? Dann wäre der Punkt wo der Bankangle voll etabliert ist praktisch identisch für alle Rollrates. Einziger Unterschied wäre ein minimal grösserer Anteil des bereits absolvierten Turns.

 

Ganz wichtig ist deshalb auch, dass Hugi von einem visual approach gesprochen hat. Alleine deshalb ist die ganze Diskussion von damals bei einem GPS Anflug müssig.

 

Ich glaub der GNA kommt ganz gut. Mit GPS lässt sich sicher auch ein Pfad finden, bei dem überhaupt nicht über die Atomanlagen geflogen wird.

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Was Hugi gemeint hat entzieht sich meiner Kenntnis. ILS 28 und VOR 28 waren/sind auch RNAV-Approaches (also, auf dem Papier, in Tat und Wahrheit wird gevectored). Trotzdem seien dort diese starken Abweichungen aufgetreten.

 

Grundsätzlich bin ich mit dir einig, dass Radiusdiskussionen relativ unerheblich sind, im Vergleich zu den unterschiedlichen Taktiken wie geflogen wird. Vor allem natürlich Korrekturverhalten auf dem Inbound-Track, wenn man mal etabliert ist. Aber was geschieht vorher? Immerhin müsste eine fast 90°-Kurve geflogen werden. Evtl könnte man das Problem lösen, indem man nicht die ganze Kurve am Stück fliegt, sondern von Waypoint zu Waypoint fliegt. Ich bin aber nicht einverstanden, dass grosse Flugzeuge bzw deren Piloten schneller reagieren. Im Normalfall ist es gerade umgekehrt: Piloten von kleinen Flugzeugen reagieren schneller. Das liegt eben einerseits daran dass sie schneller eingreifen (Kurzstreckenpiloten sind Sekundenschinder!) und andererseits eben die Trägheit der Masse. Das geht einiges länger als 2 Sekunden bis sich so ein Widebody in die Kurve legt.

 

Mein Standpunkt damals wie heute ist: Zuerst muss man die Separationen klein halten können (analaog einer straigh-in ILS), erst dann kann man einen GNA durchführen. Wenn die Separation nicht hinhaut bringt das ganze überhaupt nichts.

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Für den Flughafen Zürich gilt der vom Volk beschlossene ZFI. Dies ohne wenn und aber.

 

Schon interessant, dass alles, was vom schweizer Volk beschlossen wurde als sakrosankt zu gelten scheint, waehrend der Wille des deutschen Volkes als Verhandlungsmasse angesehen wird. Nur, weil wir ein anderes Demokratie-Modell haben, als ihr, heisst das nicht, dass die Entscheidungen unserer Parlamente und Volksvertreter weniger bindent sind, als eure Buergerentscheide.

 

Florian

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Schon interessant, dass alles, was vom schweizer Volk beschlossen wurde als sakrosankt zu gelten scheint, waehrend der Wille des deutschen Volkes als Verhandlungsmasse angesehen wird. Nur, weil wir ein anderes Demokratie-Modell haben, als ihr, heisst das nicht, dass die Entscheidungen unserer Parlamente und Volksvertreter weniger bindent sind, als eure Buergerentscheide.

 

Wow, das Deutsche Volk steht also automatisch hinter jedem Verhandlungsergebnis eines seiner Minister? Beeindruckend.

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Wow, das Deutsche Volk steht also automatisch hinter jedem Verhandlungsergebnis eines seiner Minister? Beeindruckend.

 

Genauso, wie jeder Schweizer automatisch hinter jedem Ergebnis einer Volksabstimmung im Kanton Zuerich steht ! :005::005::005:

 

Florian

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Schon interessant, dass alles, was vom schweizer Volk beschlossen wurde als sakrosankt zu gelten scheint, waehrend der Wille des deutschen Volkes als Verhandlungsmasse angesehen wird.

 

Der Wille des Deutschen Vorkes wird also per Definition durch seine Vertreter wahrgenommen? Wir Schweizer gehen eben davon aus dass es nie gut ist sich auf einzelne Leute zu verlassen (zB Politiker).

 

Selbstvertaendlich stehr danach jeder Schweizer hinter dem Ergebniss einer Abstimmung. Es mag sein dass ihm das Resultat nicht gefaellt, aber das ist ein anderes Blatt.

 

In diesem ach so phantastischen Europaeischen Gebilde treibt ja nur schon das Nachdenken ueber eine 'Volksabstimmung' bei den politisch Verantwortlichen den Angstschweiss den Ruecken hinunter. Offenbar ist da nicht immer alles sakrosankt was Minister untereinander 'Beschliessen' denn sonst gaebe es keinen Angstschweiss. Wofuer stand das zweite D wieder im Kuerzel DDR?

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@Chipat

 

Ich als Deutscher wäre so manchmal froh, wenn einige

Dinge per Volksentscheid getroffen würden. Wir brauchen hier

überhaupt nicht mit den Fingern auf den kleinen Nachbarn zeigen.

Und die Kasper von den Grünen und grosse teile der SPD würden bei einigen

Themen alt aussehen.

 

Innere Sicherheit, Justiz.... Schweiz einiges besser als wir

 

Und solange bei uns der Bundestag immer voller, voller Lehrer werden

wirds garantiert nicht besser. Momentan ist aber bundesweit das kleinere

Übel an der Macht. Das grössere steht uns womöglich 2013 bevor.

 

 

Manni

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@Chipat

 

Ich als Deutscher wäre so manchmal froh, wenn einige

Dinge per Volksentscheid getroffen würden. Wir brauchen hier

überhaupt nicht mit den Fingern auf den kleinen Nachbarn zeigen.

Und die Kasper von den Grünen und grosse teile der SPD würden bei einigen

Themen alt aussehen.

 

Innere Sicherheit, Justiz.... Schweiz einiges besser als wir

 

Und solange bei uns der Bundestag immer voller, voller Lehrer werden

wirds garantiert nicht besser. Momentan ist aber bundesweit das kleinere

Übel an der Macht. Das grössere steht uns womöglich 2013 bevor.

 

 

Manni

 

Naja solange es Tatsache ist das die BILD noch die Meinungsführerschaft und starken Einfluss auf die Stimmungslage der deutschen Seele hat bin ich Volksabstimmungen doch eher abgeneigt. Ich hab wenig lust den temporären undifferenzierten Bauchgefühlen in Bereichen der Justiz und inneren Sicherheit breiter Bevölkerungsschichten folgen zu müssen, die meinen das man mal "ordentlich dazwischen hauen muss". Direktdemokratische Beteiligungen wie der Bürgerhaushalt, der zur Zeit z.B. in Frankfurt erprobt wird, und die Bevölkerung an der Mitbestimmung von finanziellen Investitionen im Städtehaushalt beteiligt scheint mir hier schon eher geeignet, da er nicht an primitive Rachegefühle appelieren kann wie Abstimmungen zu Strafverschärfungen im Justizsystem. Mir sind die Abgeordenten im Bundestag mit akademischen Hintergrund dann in solchen Fragen doch lieber, die im Studium gelernt haben rational und differenziert zu urteilen. Meine Meinung mag zwar arrogant und elitär rüberkommen, aber ich steh dazu. Das repräsentative System mag zwar seine Fehler haben, aber es hat sich doch historisch bewährt.

 

Christian

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Naja solange es Tatsache ist das die BILD noch die Meinungsführerschaft und starken Einfluss auf die Stimmungslage der deutschen Seele hat bin ich Volksabstimmungen doch eher abgeneigt.

 

Wahlen und Sachabstimmungen an der Urne oder in der sehr direkten Demokratie der Landsgemeinden muss auch gelernt werden. Diese Kultur kann nicht per BILD verordnet werden, sondern braucht Zeit und Erfahrung. Stellt euch doch vor, die Stimmbürger haben vor einigen Monate die Erhöhung der Feriendauer abgelehnt...

 

Mir sind die Abgeordenten im Bundestag mit akademischen Hintergrund dann in solchen Fragen doch lieber, die im Studium gelernt haben rational und differenziert zu urteilen.

 

Christian

 

Ich hab gewisse Zweifel ob das "Fussvolk" sich von diesen teilweise abgehobenen Parlamentarier vertreten fühlt. Ich war im Juni im Südschwarzwald und habe mich mit einigen Leuten über die "lärmigen Anflüge auf Zürich" unterhalten. Deren Meinung steht in einem Widerspruch zu der Meinung der Behörden. Sicher war die Diskussion nicht repräsentativ, aber doch interessant was die Bewohner meinen.

Ich habe aber eher den Eindruck, dass die Entscheidungen nicht so sehr nach der Sachlage erfolgen, sondern nach der verordneten Parteimeinung, bzw. die Opposition ist meistens gegen die Meinung der Regierung.

 

Die Leute plagt mehr die Tatsache, dass sie künftig noch weniger zu sagen haben und "alles von Brüssel" verordnet wird. Sie fühlen sich immer mehr als die "Milchkuh, die ausgequetscht wird, bis sie selber umfällt". Nicht zuletzt wegen dieses akademischen Parlamentes ist Deutschland in eine so verzwickte Rolle geraten. Deutschland zahlt den Löwenanteil um den Euro zu retten und falls dies doch misslingt, zahlt Deutschland nochmals.

 

Gerade in den letzten Wochen war die Regierung von BW in der Schweiz und hat sich über die basisdemokratischen Gepflogenheiten orientieren lassen und mit Erstaunen festgestellt, was das Volk in der Schweiz alles darf. Gleiche Gespräche fanden auch in der Schweizer Botschaft statt und in Oesterreich.

 

 

Zurück zum Staatsvertrag.

 

Die nationalen Parlamente ratifizieren die ausgehandelten Verträge. Diese Ratifizierung ist in der Schweiz jedoch nicht so gesichert wie in Deutschland. Mehrere Parteien und Interessengruppen lehnen ihn ab und prüfen die Chancen eines Referendums und damit ein Entscheid des Stimmbürgers auf nationaler Ebene. Falls ein allfälliger Urnengang dann negativ ist, ist der Staatsvertrag in der vorliegenden Fassung den Bach runter.

 

Für Ausbauten jeglicher Art ist der Kanton Zürich zuständig. Das kantonale Parlament (Kantonsrat) von Zürich entscheidet über die allfälligen Pistenausbauten des Flughafens, entscheidet er zugunsten der Ausbauten, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Referendum ergriffen und das Volk des Kantons Zürich entscheidet letzendlich über die Ausbauten. Falls der Entscheid positiv ist, kann der Staatsvertrag wie geplant umgesetzt werden, sollte der Entscheid negativ sein, muss eine brauchbare Lösung ohne Ausbauten gesucht werden.

 

Wird spannend werden.

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Meine Meinung mag zwar arrogant und elitär rüberkommen, aber ich steh dazu. Das repräsentative System mag zwar seine Fehler haben, aber es hat sich doch historisch bewährt.

 

Naja, warum nicht gleich zurück zur Diktatur, wenn man eh schon soweit ist zu sage das Volk ist zu doof um für sich selbst zu bestimmen?

 

Der mit dem 'historisch bewährt' lässt mich ein paar ?? aufblitzen sehen.

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Deutschland hat ca 81 Mio. Einwohner. Ca. 30 Mio. Einwohner haben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die Auflage der "Bild" ist ca 3 Mio. pro Tag. Das ist nicht meinungsbildend. Man darf das Volk (Fussvolk?) nicht für dumm halten. Direkte demokratische Entscheidungen wären richtungsweisend. Aber Demokratie und den sinnvollen Gebrauch muss man lernen. Das ist ein Prozess über viele Jahre. Politiker in DE müssen aber nur lernen, wie die Wahl gewonnen wird. Demokratie als Exportartikel der CH?

Gruss

Thomas

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Ich wuerde Folgendes Vorschlagen: Wir Deutschen schlagen euch Schweizern nicht vor, wie ihr eure Demokratie ausgestaltet und dafuer lasst ihr uns das auch so machen, wie wir das fuer richtig halten!

 

Ich wollte ja auch gar keine Diskussion um das bessere oder gar "das richtige" System entfachen. Mein einziger Punkt war: Das Ergebnis einer Volksabstimmung in der Schweiz ist fuer einen bilateralen Vertrag nicht mehr oder weniger verbindlich, als die Entscheidung einer deutschen Volksvertretung. Das ist eigentlich kaum kontrovers diskutierbar!

 

Gruss,

Florian

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Ich wuerde Folgendes Vorschlagen: Wir Deutschen schlagen euch Schweizern nicht vor, wie ihr eure Demokratie ausgestaltet und dafuer lasst ihr uns das auch so machen, wie wir das fuer richtig halten!

 

Wurdet ihr denn mal gefragt?

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Wurdet ihr denn mal gefragt?

 

Mensch, das sind Grundlagen des deutschen Verfassungsrechtes: Nach Art.146 des Grundgesetzes kann sich das deutsche Volk durch Volksabstimung eine neue Verfassung geben. Und natuerlich koennte diese Volksabstimmungen auf Bundesebene vorsehen.

 

Deswegen ja: Wir werden standig gefragt!

 

Aber wann wurden denn die Schweizer das letztemal gefragt, ob sie Volksinitiativen ueberhaupt noch wollen?

 

Gruss,

Florian

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Aber wann wurden denn die Schweizer das letztemal gefragt, ob sie Volksinitiativen ueberhaupt noch wollen?

 

Gruss,

Florian

 

Das ist nicht Deine ernsthafte Frage, oder?

Thomas

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Mensch, das sind Grundlagen des deutschen Verfassungsrechtes: Nach Art.146 des Grundgesetzes kann sich das deutsche Volk durch Volksabstimung eine neue Verfassung geben. Und natuerlich koennte diese Volksabstimmungen auf Bundesebene vorsehen.

Das ist natürlich etwas kompliziert, aber gut. Gibt's irgendwo nen Link wo man kurz mal rausfinden könnte, wie das funktionieren würde?

Kann jeder so ne neue Verfassung einreichen? Wurde über das Grundgesetz abgestimmt?

 

Deswegen ja: Wir werden standig gefragt!

In dem Fall komisch, dass ihr damit zufrieden seid :)

 

Aber wann wurden denn die Schweizer das letztemal gefragt, ob sie Volksinitiativen ueberhaupt noch wollen?

 

Werden wir wohl erst, wenn 100'000 auf die Idee kommen, dass sie das nicht mehr wollen...

Aber wir wurden gerade gefragt, ob wir auch über unwichtige Staatsverträge automatisch immer abstimmen wollen.

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...

Deswegen ja: Wir werden standig gefragt!

 

Nunja, der Unterschied zur Schweiz ist, das unsere Demokratie doch umso einiges indirekter ist, als das der Schweiz!

 

Um es auf den Punkt zu bringen:

Schweiz: direkte Demokratie

Deutschland: parlamentarische Demokratie

 

Wir werden alle 4 Jahre gefragt, welche Partei wir wählen wollen. Die Parteien geben vor, wie es in Deutschland läuft, und der Bürger entscheidet welche dieser Parteien ihm lieber ist.

 

Das geht, vereinfacht gesagt, so bis in die kleinsten Gemeinden.

 

Deutschland ist also sehr wohl demokratisch, aber eben nicht so direkt wie es in der Schweiz üblich ist.

 

Besonders zum Vorschein kam das beim Stuttgart21-Konflikt. War man tatsächlich innerhalb der 90er Jahren noch deutlich für den Bahnhof, änderte sich das Ende der 90er langsam. Ende 2008 wurde dann aber das Projekt mehrheitlich von den Bürgern abgelehnt. Im Gegensatz zu Danixs Aussagen, waren es weniger die selbsternannten Parkschützer, sondern auch Kritiker die die hohen Kosten, sowie das Gesamtkonzept kritisierten. Immerhin ist auch das Umland davon erheblich betroffen.

Und auch sehr wichtig: Man darf dabei nicht vergessen, das ab 2007 die Finanzkrise begann, und in dem Zeitraum danach 2009 vorallem der Raum Stuttgart mit seiner Autoindustrie sehr betroffen war. Kurzarbeit bei Daimler- ein Horrorszenario für die Schwaben.

 

Da war aber das Projekt bereits "legitimiert", durch die Wahl der CDU davor.

Für ein Volksbergehren sind die Hürden bei uns zu hoch.

 

Oder wie schrieb die NZZ damals: "Unwillkürlich taucht jedoch für die abstimmungserprobten Bürger hierzulande die Frage auf, warum der Souverän im Nachbarland nicht schon längst zu dieser Angelegenheit befragt wurde. Der Vergleich mit der Neat liegt auf der Hand. Im Zusammenhang mit der Alpentransversale wurde der Stimmbürger gleich dreimal zur Urne gebeten."

aus: http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/schwieriger-weg-zum-volk-bei-stuttgart-21-1.8152236

 

Das die Demokratie noch funktioniert, sieht man daran, das nach mehr als 50 Jahren in BW nicht mehr die CDU regiert. Zwar konnte der Bahnhof nicht verhindert werden- aber das Volk wurde erstmals für Deutschlands Verhältnisse mit einbezogen. Und wird immer noch wenn auch eher regional, siehe Filderdialog aktuell.

 

Die Proteste bezüglich des Fluglärm unten sehe ich daher auch eher als Protest gegen die Politik, als wirklich gegen den Fluglärm. Die Region ist trotz allem doch eher abgeschieden, und deren Sorgen und Nöten scheinbar nicht gehört im fernen Stuttgart bzw. Berlin.

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In dem Fall komisch, dass ihr damit zufrieden seid :)

 

Ach, das ist ganz einfach zu verstehen: Wenn Richi (in Post )#113 meint, dass jeder einzelne Schweizer voll hinter dem Minarettverbot steht, dann zeigt dass, dass ihr fuer euch das richtige System habt.

Wenn ide Mehrheit der Deutschen froh darueber ist, das so was in Deutschland unmoeglich ist, dann zeigt das, das wir fuer uns das richtige System haben.

 

Deutsche und Schweizer sind halt - auch wenn wir (scheinbar :rolleyes:) die gleiche Sprache sprechen und uns gegenseitig sehr moegen und schaetzen von der Mentalitaet her sehr unterschiedlich. Da verwundert es doch nicht, dass das passende Demokratiesystem sehr unterschiedlich ist.

 

Gruss,

Florian

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