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Infos zur bemannten und unbemannten Raumfahrt


ILS28

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Bin gerade unterwegs, daher relativ kurz angebunden:

 

Anscheinend wurden die Harpunen nicht abgefeuert. Zudem scheint die Telemetrie Indizien dafür zu geben, dass die Oberfläche relativ weich ist. Es ist also nicht sicher, wie effektiv die Eisbohrer sind.

Das Philae-Team ist deswegen besorgt über die Langzeitstabilität des Landers.

 

Man muss an dieser Stelle noch erwähnen, dass die Sequenz unmittelbar nach der Landung so ausgelegt wurde, dass am Anfang in möglichst kurzer Zeit das Maximum aus den wissenschaftlichen Instrumenten herauszuholen. Dies auch wegen der Eventualität, dass die Sonnenpanels keinen Strom produzieren könnten.

 

Gruss,

Dominik

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Ok, was soeben an einer kurzen Pressekonferenz verlautet wurde, ist sehr interessant:

 

Sowohl Harpunen, als auch die Schubdüse haben nicht funktioniert (letzteres war ja seit heute früh erwartet). So wie's scheint (und das wurde von Hr. Ulamec selber als Spekulation bezeichnet) ist Philae sehr weich gelandet, so dass das Fahrwerk den Grossteil der Kräfte dämpfen konnte, hat wieder abgehoben, durch das mittlerweile abgeschaltete Schwungrad angefangen zu rotieren und ist dann wieder gelandet. Darauf deuten die Muster hin, wie die Funkverbindung abgebrochen und wiederhergestellt wurden, sowie wie Strom erzeugt wurde. Aber wie gesagt, letzteres ist noch Spekulation. Vielleicht wissen wir morgen mehr.

 

Quintessenz: Philae scheint nicht verankert zu sein, was sich sicherlich negativ auf die geplanten (wissenschaftlichen) Bohrungen auswirken wird. Welche Experimente davon noch, und in welcher Art, betroffen sind, weiss ich nicht. Beunruhigend ist ebenfalls, wie lange Philae so stabil bleiben wird, speziell wenn die Aktivität des Kometen zunimmt.

 

Auf der anderen Seite steht die Funkverbindung und es werden sehr aktiv Daten übermittelt, was schon mal sehr gut ist.

 

Im Livestream des CNES waren übrigens schon erste Bilder der ROLIS-Kamera relativ knapp vor der Landung gezeigt:

https://twitter.com/ObservingSpace/status/532596055783661568

 

http://blogs.esa.int/rosetta/2014/11/12/here-comes-the-lander/

 

Gruss,

Dominik

 

P.S. xkcd hatte heute einen absolut phänomenalen "Liveticker" zur Landung. Alle Bilder gibt's hier zum Durchklicken:

http://xkcd1446.org/

(Douglas Adams-Referenz inklusive  ;) )

Bearbeitet von ILS28
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Philae scheint nicht verankert zu sein,

 

das scheint aber wichtig zu sein. Wenn man auf dem Kometen ein Blatt Papier fallen lässt, braucht es 2 Minuten bis es auf dem Boden ist.

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in welche Himmelrichtung muss ich denn überhaupt schauen? Einfach nur um ein Anhaltspunkt für meine Vorstellungskraft zu haben, wo dieser Eisklumpen mit Kühlschrank jetzt im Weltall rumeiert.....

 

Bernhard (LSZH)

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in welche Himmelrichtung muss ich denn überhaupt schauen? Einfach nur um ein Anhaltspunkt für meine Vorstellungskraft zu haben, wo dieser Eisklumpen mit Kühlschrank jetzt im Weltall rumeiert.....

Schau mal hier:

http://sci.esa.int/where_is_rosetta/

(Schauen, dass du das heutige Datum erwischt ("Where is Rosetta Today?"), und dann mit "Reset View" wieder rauszoomen)

Rosetta ist demzufolge praktisch auf der Verbindungslinie Erde-Mars. Im Freeware-Programm "Stellarium" sollte 67P/Churyumov-Gerasimenko auch drin sein (sonst kann man's auch manuell hinzufügen), dort kannst du deinen Ort auswählen und siehst dann schön eine Ansicht des Himmels, und wo du schauen musst.

 

Zur Landung gestern:

Das Ganze war im Nachhinein massiv angsteinflössender als ursprünglich gedacht :wacko:

Auswertungen eines Instrumentes (ich glaube ROMAP) haben ergeben, dass Philae drei Mal (3!!) "gelandet" ist, und zwar liegen die ersten beiden Landungen knapp 2 Stunden auseinander. Die Schätzungen, die ich bisher gesehen haben, reden von einem ca. 500-1000 m hohen Sprung. Der zweite Hüpfer ging dann nur noch einige Minuten. Man kann also wahrscheinlich mit Sicherheit sagen, dass Philae momentan nicht am gleichen Ort ist, wie bei der ersten Landung. (Ich nehme an, darin besteht jetzt die Herausforderung: der erste Landeort wurde relativ schnell ziemlich genau festgelegt (dank den Bildern der ROLIS-Kamera), kann mir vorstellen, dass dies beim jetzigen Ort schwieriger sein könnte.)

 

Heute morgen konnte jedoch erfolgreich Kontakt aufgenommen werden mit Philae (der Kontakt ist zwischendurch planmässig abgebrochen, da sich Rosetta ja in einer Umlaufbahn befindet, d.h. kein ständiger Sichtkontakt möglich ist). Anscheinend ist Philae (vorerst) stabil auf der Oberfläche.

 

EDIT: Das erste ÇIVA-Bild der Oberfläche wurde veröffentlicht:

http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2014/11/Welcome_to_a_comet

(Ohne genaue Kenntnisse über die Kameras ist es relativ schwer einzuschätzen, ob das Gestein wirklich so nah ist, wie's scheint. Und vor allem, in welche Richtung schauen die Kameras? Ich habe den Eindruck, leicht schräg nach unten (dem Landegestell nach zu urteilen), was bedeuten könnte, dass Philae möglicherweise auf der Seite liegt? Ob das Landegestell Kontakt zur Oberfläche hat ist wegen dem Schattenwurf schwierig zu beurteilen. Aber man muss bei solchen Bildern sowieso aufpassen, wie man sie interpretiert, vor allem wenn man nicht über die nötigen Systemkenntnisse verfügt...)

 

Gruss,

Dominik

Bearbeitet von ILS28
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Einiges ist mir auch nach der Pressekonferenz heute um 14h15' MEZ noch unklar, auch die erste Kontaktzeit, die hier und da publiziert wird. Der erste Jubel kam für mich vom Arbeitsplatz, der wohl den Touchdown (und die Harpunen?) "gesehen" hat (die nette Dame), und das war eindeutig um 17h03' MEZ. Und natürlich habe ich noch eine Unmenge weiterer Fragen:

Wurden die Harpunen nun ausgelöst, aber haben nicht gezündet? Hat nur eine Harpune gezündet? Wo befindet sich nun der Lander nach seinem ersten 2-stündigen Hüpfer auf 1 km Höhe? Wie ist seine Lage in Bezug auf die Umgebung? Kann der Materialbohrer bei in der jetzigen Situation (Lage und Bodenhaftung) eingesetzt werden? Wird es verläßliche Materialanalysen geben (Spektrometer)? Gibt's außer Schwefelwasserstoff auch Cyanwasserstoff? Reicht jetzt das Licht für die Solarzellen? usw usw

 

Werden jetzt dreimal Landebühren fällig? :P

 

Unabhängig von all den kleinen Überraschungen bei der/den Landung/en: Eine phantstische Leistung! Besonders auch die Navigation (Bahnmechanik), dreimal Swingby an der Erde und einmal am Mars und dann das Badeentchen "auf den Kilometer genau" getroffen - unglaublich!

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Einiges ist mir auch nach der Pressekonferenz heute um 14h15' MEZ noch unklar, auch die erste Kontaktzeit, die hier und da publiziert wird. Der erste Jubel kam für mich vom Arbeitsplatz, der wohl den Touchdown (und die Harpunen?) "gesehen" hat (die nette Dame), und das war eindeutig um 17h03' MEZ.

Die von dir genannte Zeit ist die Zeit der ersten Landung (Earth Received Time). Die zweite Landung kam knapp 2h später, der dritte Hüpfer dauerte dann noch ein paar Minuten.

 

Wurden die Harpunen nun ausgelöst, aber haben nicht gezündet? Hat nur eine Harpune gezündet?

So wie's getönt hat wurden die Harpunen ausgelöst (im elektrischen Sinne) aber doch nicht ausgelöst (im pyrotechnischen Sinn). Möglicherweise hat die pyrotechnische Ladung die lange Reisezeit nicht überstanden? Das Nicht-Auslösen scheint auf jeden Fall auf ein mechanisches Versagen zurückzugehen.

 

Wo befindet sich nun der Lander nach seinem ersten 2-stündigen Hüpfer auf 1 km Höhe?

Anscheinend etwa 1 km entfernt (in der Pressemitteilung wurde die vermutete Stelle markiert). Aber die ESA konnte den genauen Ort noch nicht lokalisieren. Die Ironie dabei: die ursprünglich geplante Landestelle wurde ziemlich exakt getroffen...

 

Wie ist seine Lage in Bezug auf die Umgebung?

Scheinbar leicht geneigt, mit zwei Füssen am Boden und dem Dritten in der "Luft" hängend (ich frage mich noch, wo der dritte Auflagepunkt ist, evtl. irgendwo unter dem Landegestell?). In unmittelbarer Nähe scheint eine rechte Felswand zu sein (Fels jetzt mal als Analogie, keine Ahnung über die tatsächliche Beschaffenheit)

 

Kann der Materialbohrer bei in der jetzigen Situation (Lage und Bodenhaftung) eingesetzt werden?

Steht aufgrund mangelnder Verankerung ausser Frage. Mangels nennenswerter Gravitation und Verankerung führt jede Bewegung zu einer entsprechenden Gegenbewegung... Ich könnte mir vorstellen, dass die Thematik gegen Ende der erwarteten Lebenszeit noch einmal überdenkt würde, aber momentan haben alle anderen Instrumente Vorrang.

 

Wird es verläßliche Materialanalysen geben (Spektrometer)?

Momentan sind 8 von 10 (?) Instrumente in Betrieb und liefern Daten. Zwei Instrumente bräuchten eine mechanische Betätigung um aktiviert zu werden und dies fällt aus oben genanntem Grund aus.

 

Reicht jetzt das Licht für die Solarzellen?

Jein. Momentan rechnet man mit nur 1.5 h Illumination pro 12 Stunden. Dies ist zu wenig für Dauerbetrieb. Von daher rechne ich damit, dass Philae wohl noch die Batterie leer macht (noch ca. 50-55 h) und danach die Mission beendet ist.

 

Die ganze Pressekonferenz gibt's übrigens hier zu sehen:

http://blogs.esa.int/rosetta/2014/11/13/media-briefing-1400-cet-start/

 

Gruss,

Dominik

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Irgendwo habe ich noch gelesen, dass theoretisch die Möglichkeit besteht, dass  Philae einen "kontrollierten" Hüpfer machen kann und somit seine Position womöglich verbessern kann. Allerdings müssten dazu die genaue Lage zuerst bestimmt werden.

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Diese Nacht wurden anscheinend die verbliebenen Instrumente aktiviert (MUPUS & APXS), bei welchen befürchtet wurden, dass sie aufgrund von mechanischen Bewegungen den Lander bewegen könnten. Ebenso wird momentan anscheinend der Bohrer aktiviert, um Bodenproben zu nehmen.

 

Es scheint also, dass mögliche Bewegungen des Landers von der Kategorie "Risiko" in die Kategorie "Chance" verschoben wurden ;)

Wenn Philae nicht an einen Art mit besserer Sonneneinstrahlung verschoben werden kann, werden die Batterien wohl in weniger als 24 h leer sein. Von daher nehme ich an, dass man die Risiken der Bohrungen bewusst in Kauf nimmt, um noch ein paar Messungen mehr aus dem Lander rauszuquetschen.

 

Gruss,

Dominik

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Das sind ja gute Nachrichten. Du hast recht, vielleicht bekommt man zu den neuen Messungen den zusätzlichen Bonus, daß die Bewegungen (Bohrer?) den Lander an eine besser beleuchtete Stelle bewegen. Ist sicher Glückssache, aber ein Lottogewinn ist viel unwahrscheinlicher, und Leute spielen Lotto... ;)

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Ja, wobei man die Hoffnung nicht allzu gross halten sollte. Bei der Pressekonferenz heute war die Rede von wahrscheinlich noch einem Kommunikationsdurchgang heute Abend (wobei man schon hier alles andere als sicher ist), bevor Schluss ist. Wenn man nach dem Empfangen der neuesten wissenschaftlichen Daten noch Zeit und Energie für ein letztes Rettungsmanöver hat, werden sie evtl. noch in den MacGyver-Modus schalten, aber ob dazu noch genügend Saft vorhanden ist, ist fraglich.

 

Es könnte sein, dass wenn der Komet ein bisschen näher am Perihelion ist, evtl. wieder genügend Energie produziert werden kann, um Philae wieder aufzuwecken und weiterzubetreiben.

 

Aber der wissenschaftliche Betrieb von Philae wurde ja von Anfang an so ausgelegt, dass man das Maximum aus der verfügbaren Batterielaufzeit herausholen konnte (und ich glaube heute war davon die Rede, dass 80-90% der erwarteten wissenschaftlichen Daten gesammelt werden konnte, also eine beachtliche Ausbeute). Zeigt für mich schön, dass Erfolg oder Misserfolg eben (entgegen der landläufigen Meinung) nichts Binäres ist.

 

Gruss,

Dominik

Bearbeitet von ILS28
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...

Zeigt für mich schön, dass Erfolg oder Misserfolg eben (entgegen der landläufigen Meinung) nichts Binäres ist.

...

Zweifellos. :)

Eine Kritik hab' ich aber trotzdem: Die Abkürzungswut bei der Benennung der Experimente ;) . Hat ziemlich gedauert, bis ich hier http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/Rosetta/The_Rosetta_lander "SD2" als den Bohrer (plus Ofen usw) identifiziert habe... :o  Die Bezeichnung "MacGyver-Modus" ist demgegenüber wirklich gut zu entschlüsseln... :lol:

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Beim APXS-Instrument (Alpha Particle X-Ray Spectrograph) konnte anscheinend die Schutzkappe nicht entfernt werden, das heisst das Spektrograph hat die Zusammensetzung des Covers gemessen...  :mellow:

 

Ansonsten hatte Rosetta noch einmal einen guten Kommunikationsdurchgang und konnte alle wissenschaftlichen Daten empfangen. Am Schluss wurde der Rumpf des Landers noch leicht angehoben und rotiert, um die Ausbeute des wenigen verfügbaren Sonnenlichts zu maximieren. Vorerst hat's nichts mehr genützt, Philae hat die verfügbare Energie der Batterien ausgeschöpft und sich jetzt in den Ruhemodus geschaltet.

 

Es besteht noch Hoffnung, dass die Sonneneinstrahlung ausreicht, die Batterien langsam aufzuladen und Philae ab und zu für kurze Zeit aufzuwecken, aber die primäre Mission von Philae ist beendet. Waren spannende paar Tage  ;)

 

Gruss,

Dominik

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Offensichtlich scheint die Batterie von Philae jetzt leer zu sein.

 

Was ich nicht verstehe: Wieso hat man nicht mit den letzten Reserven die Harpunen oder den Bohrer noch aktiviert: Viel verlieren könnte man ja nicht mehr. Die Chance bestünde, dass Philae noch einmal abhebt und irgendwo im Sonnen licht landet. Diese Aktionen hatte man ja vorher verworfen, weil man befürchtete, dass gerade eben Philae noch einmal vom Kometen abhebt.

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...

Waren spannende paar Tage  ;)

...

 

Ja, wirklich. Und - trotz aller Probleme - ein ganz großer Erfolg. :)

 

Bin auf die Materialanalysen gespannt: Schwefel, Sauerstoff und Wasserstoff gibt's ja.  Und die weiteren essentiellen "Lebenselemente" C, N, P ? Verbindungen daraus? Auch Silizium?

 

@Dani: Soviel ich weiß, hat man den Bohrer zum Schluß tatsächlich noch eingesetzt und (damit oder wie auch immer) den Lander bewegt.

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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  • 2 Wochen später...

Heute fand in Luxembourg die ESA-Ministerkonferenz statt:

 

Nach jahrelangem gegenseitigen Tauziehen haben sich Deutschland und Frankreich nun darauf geeinigt, die Ariane 5 ME zu beerdigen und die Ariane 6 zu entwickeln (diese Entscheidung wurde schon vor ein paar Wochen kommuniziert). Gleichzeitig soll auch die Vega-Trägerrakete zur Vega-C weiterentwickelt werden. Das neue P120C-Feststofftriebwerk soll dabei gleichzeitig als erste Stufe für die Vega-C sowie als Feststoffbooster bei der Ariane 6 dienen. Von der Ariane 6 soll es zwei Varianten geben, eine mit zwei Feststoffboostern und eine mit vier (Ariane 62/64). Dafür wurde ca. 4 Milliarden Euro gesprochen.

 

ESA hat heute Nachmittag Bilder des Konzepts von Ariane 6 publiziert: http://www.esa.int/spaceinimages/content/search?SearchText=mc2014&img=1&SearchButton=Go

(Ansonsten Vorsicht, wenn man bei Google sucht: die meisten Bilder/Konzepte der Ariane 6 sind mittlerweile veraltet. Es dauert wohl noch eine kleine Weile, bis sich das Ganze setzt...)

 

Für die ISS wurden für den Zeitraum bis 2017 anscheinend 800 Millionen Euros gesprochen. Dies war zuletzt ein bisschen auf wackeligen Füssen, da einige Länder (speziell Italien) weniger bezahlen wollten. Aber anscheinend hat man sich nun doch auf die Finanzierung entsprechend der Vereinbarung in Toulouse geeinigt.

 

Zudem wurde die Finanzierung von Exomars 2018 (Rover) gesichert.

 

Die nächste Ministerkonferenz findet übrigens 2016 in Luzern statt.

 

Gruss,

Dominik

 

P.S. Einige Artikel:

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/esa-ministerratskonferenz-beschliesst-ariane-6-europa-einigt-sich-auf-neue-rakete/11065150.html

http://www.spektrum.de/news/hahnenkampf-um-ariane/1320401 (geschrieben vor der Konferenz, aber erklärt die Problematik um die Ariane 6 recht gut)

 

Und einige Daten zu Ariane 6 vom CNES:

http://www.cnes.fr/web/CNES-fr/11283-ariane-6.php

Bearbeitet von ILS28
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Morgen früh um 05:22 MEZ startet in Tanegashima eine H-IIA-Trägerrakete mit der Sonde Hayabusa 2. Der Start wird ab 04:25 live auf der Webseite von JAXA übertragen:

http://global.jaxa.jp/

 

Hayabusa 2 ist der Nachfolger der Hayabusa-Sonde, welche 2005 den Asteroiden Itokawa besuchte. Hayabusa 2 soll nun dem Asteroiden (162173) 1999 JU3 einen Besuch abstatten. Die Ankunft ist 2018 geplant, 2020 soll die Sonde dann mit Bodenproben zurück auf der Erde landen. Mit an Bord ist auch der u.a. vom DLR entwickelte Lander MASCOT. Vor dem Rückflug sollen mit Projektilen Krater in den Asteroiden geschlagen werden, damit auch Bodenproben von unterhalb der Oberfläche genommen werden können.

 

Das Ganze ist wunderbar in zwei Videos gezeigt:

https://www.youtube.com/watch?v=TDbtQd4LeuA (Hayabusa 2)

https://www.youtube.com/watch?v=n57_UmNH62I (MASCOT)

(Vor allem die Fortbewegungsweise von MASCOT gefällt mir  ;) )

 

Gruss,

Dominik

 

UPDATE: Hayabusa 2 wurde erfolgreich gestartet und ist nun auf dem Weg zu 1999 JU3.

Bearbeitet von ILS28
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Morgen ist ein grosser Tag für das Orion-Programm der NASA. Um 13:05 MEZ startet in Cape Canaveral eine Delta IV Heavy zum Orion-Testflug EFT-1 (Exploration Flight Test). Das Startfenster dauert 2h 39min.

 

Beim Testflug werden verschiedene Systeme der Orion-Kapsel getestet, darunter die verschiedenen Separationsereignisse (Launch Abort System, etc.), Hitzeschild, Fallschirme, Avionik,... Dazu wird Orion in zwei Umläufen bis auf eine Höhe von 5800 km gebracht um danach mit ca. 8.9 km/s wiedereinzutreten. Das Ganze endet 4.5 h nach dem Start mit der Wasserung im Pazifik.

 

Der Testflug wird natürlich auf NASA TV übertragen, und zwar ab 10:30.

 

Die Missionsbroschüre der NASA gibt's hier:

http://www.nasa.gov/sites/default/files/files/orion_flight_test_press_kit(1).pdf

 

Video: https://www.youtube.com/watch?v=KyZqSWWKmHQ

 

Gruss,

Dominik

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Ein bunter Mix aus

  • Boot in Sperrzone,
  • zu hohen Bodenwinden, und
  • nicht schliessenden Fill and Drain Ventilen (LH2)

haben der Delta IV heute den Garaus gemacht, sodass der Start verschoben werden musste. Der Start wird vorraussichtlich morgen Freitag um 13:05 MEZ stattfinden.

 

Gruss,

Dominik

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Der Testflug von Orion scheint einwandfrei verlaufen zu sein. Einziges Problem bis jetzt: Nach der Landung haben nur ein Teil der Airbags, welche die Kapsel im Falle einer "Stable 2"-Wasserung (Endlage auf dem Kopf) aufrichten, resp. im Fall eines Lecks am Sinken hindern sollen, ausgelöst.

 

Die Orion-Kapsel wird nun in den nächsten Stunden im Pazifik geborgen.

 

Einige Videos:

 

http://www.space-multimedia.nl.eu.org/index.php?option=com_content&view=article&id=9198 (Start)

http://www.space-multimedia.nl.eu.org/index.php?option=com_content&view=article&id=9199 (Start-Replays)

http://www.space-multimedia.nl.eu.org/index.php?option=com_content&view=article&id=9201 (Landung)

 

Gruss,

Dominik

 

P.S. Ich war erstaunt ab den Belastungen beim Wiedereintritt: 8.2g

(Nicht unbedingt was ich nach einem mehrmonatigen Rückflug vom Mars in der Schwerelosigkeit erleben möchte...)

Bearbeitet von ILS28
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Bekommt man das bei einem direkten Wiedereintritt eigenlich niedriger, ohne allzulange in der "heißen Phase" zu fliegen? Bei Apollo (und Zond 6?) war der Wiederdereintritt ja zweistufig (Bezeichnung ist mir entfallen, einmal eintauchen, wieder steigen, dann Hauptphase)? Aber 6 bis 7G waren's damals ja auch, oder? :huh:

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Du meinst Skip Reentry, das hat man aber wenn ich das richtig im Kopf habe nur bei Zond gemacht. Apollo war zwar skip-reentry-"fähig", man ist jedoch trotzdem direkt wiedereingetreten, oder täusche ich mich da?

 

8 g war ca. was bei den unfreiwilligen und gefürchteten ballistischen Wiedereintritten der Soyuz auftrat, und das war für die Astronauten eher grenzwertig (z.B. Soyuz TMA-11). Normale Soyuz-Wiedereintritte sind ca. 4.5 g.

 

Zu flach darf der Wiedereintritt ja auch nicht sein, da sonst das Risiko besteht, von der Atmosphäre "wegzuspicken". Ich weiss nicht, was realistisch möglich wäre, mir sind die >8g (und das ist ja noch nicht mal bei der Geschwindigkeit einer Rückkehr vom Mond, geschweige denn Mars) nur als extrem hoch aufgefallen...

 

Gruss,

Dominik

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