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Streik der Vorfeldlotsen in FRA


Kjeld

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70% sind komplett falsch

 

Wieso postet eigentlich nicht jemand mal die korrekten Zahlen? Ich finde sie nirgends! Sind die geheim? Aber man dementiert immer dass sie nicht stimmen, also weiss man offensichtlich wie sie sind.

 

Ich hätte gerne genaue Listen und Zahlen, mit Alter, Funktion, Arbeitsbezeichnung. Bei Piloten ist alles schön gelistet in ppjn. Wieso gibt es so was nicht bei den anderen?

 

Solange wir nicht wissen worum es geht, können wir auch nicht sinnvoll drüber diskutieren. Und solange die Leute, die es offensichtlich zu meinen glauben, nicht verraten, kann ich mir den Verdacht nicht verhehlen, dass sie es absichtlich verschweigen.

 

Dani

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Was haltet ihr davon?
Völlig legitimes Recht eines jeden Arbeitnehmers.

 

Sind das gerechte Forderungen?
Kann ich nicht explizit sagen, da ich nur einen Bruchteil der Fakten kenne.

Wenn die betreffenden Leute (und das wäre nicht ungewöhnlich) ständig 20% unbezahlte Überstunden schieben, dann sind allein dafür 30% Lohnerhöhung gerechtfertigt (Überstunden sollten ja besser bezahlt werden, als normale). Wenn diese Gruppe seit längerem schon schlechter bezahlt werden als andere, bedeutet die Angleichung natürlich eine einmalige extreme prozentuale Erhöhung. Das klingt dann nach einer ungerechtfertigten Forderung, ist de facto aber lediglich die Beseitigung einer jahrelangen Ungerechtigkeit.

Eine der Interviewten Airportbeschäftigten hat im Fernsehen gesagt, wenn die Forderungen durchkämen, dann würde diese kleine Gruppe ja schon fast so viel verdienen wie ein Abteilungsleiter, das wäre ja wohl völlig überzogen. Wäre es das? Ein Abteilungsleiter, sagen wir mal in der Personalabteilung, arbeiter 5 Tage geregelt 38,5 Stunden im wohlklimatisierten Büro, und hat nominell die Verantwortung für die sagen wir 1000 Leute die unter ihm arbeiten, und für ein Jahresbudget von sagen wir 100 M€. Was ist falsch daran, wenn ein Vorfeldlotse der jeden Tag bei Wind und Wetter draussen in Hitze und Frost unter erheblichen Gefahren für Leib und Leben im Schichtdienst 7 Tage die Woche, an Wochenenden und Feiertagen, von 4 Uhr Morgens bis 23 Uhr abends, auch und gerade in der Ferienzeit nominell die selbe Anzahl Stunden, tatsächlich aber durch das nie völlig vorhersehbare Geschäft immer länger arbeitet, dabei jeden Tag die Verantwortung für das Leben von weit mehr als 1000 Menschen und Flugzeugen von mehreren 100 M€ hat, den Piloten explizit Anweisungen geben darf (offiziell aber weder Budget- noch Personalverantwortung oder Entscheidungsbefugnis hat), genau das selbe verdient? Was für eine Logik haben wir heute (Stichwort Hay-Study) wenn sich Löhne nur nach verwaltetem Budget und Anzahl der Leute unter einem richten, und das extrem nichtliear?

Aber wie gesagt, ich kenne kaum Fakten (genaue Arbeitszeitregelungen, genaue Gehälter etc.), also kann ich nur aus meiner allgemeinen Erfahrung vermuten, das die Forderungen sicher viel Berechtigung haben.

 

Darf der Streik einer Spartengewerkschaft den Betrieb eines der größten europäischen Flughäfen lahmlegen?
Solange eine extrem kleine Gruppe am Flughafen (die Topmanager) Phantasiegehälter bekommt (und ihre Lohnforderungen ganz ohne Streik durchbekommen, da sie ihre Löhne selbst festlegen), solange eine kleine Gruppe am Flughafen Tag und Nacht, bei Wind und Wetter draussen, im Schichtbetrieb arbeitet, und bei besonderen Bedingungen (schlechtes Wetter, Streik in anderen Ländern) auch schon mal spontan ihre Arbeitszeit ausweiten müssen um noch auf einen verspätet reinkommenden Flieger zu warten, dann kann diese kleine Gruppe die unter speziellen Bedingungen arbeitet auch spezielle Forderungen stellen.

Die Tatsache, das diese kleine Gruppe in der Lage ist, den Flughafen lahmzulegen beweist im Umkehrschluss ja lediglich, das sie offensichtlich sehr wichtig sind. Somit verdienen sie auch eine ihrer Rolle angemessene Bezahlung.

 

Ich habe selbst auch schon in einer sehr kleinen Gruppe von Leuten, etwa 5% der Belegschaft, gearbeitet. Und im Gegensatz zu den Anderen ständig "vor Ort", also mit intensiver Reisetätigkeit gearbeitet. Unter den selben Tarifbedingungen, die natürlich Reisezeit nicht als Arbeitszeit sehen (obwohl es bedeutet, das ich morgens um 3 das Haus verlasse, und nachts um 2 zurückkomme, macht maximal 10 Arbeitsstunden, mehr ist ja nicht erlaubt), für die ein Feiertag in Deutschland eben einfach entfällt, wenn ich ihn beruflich in Frankreich verbringe (wo z.B. der 3. Oktober ja kein Feiertag ist, ich folglich rechtlich keine Feiertagsarbeit leiste, und im Innland ja keine Arbeits- sondern nur Reisezeit anfällt), bei Reisespesen die nicht die Kosten decken (betreib mal ein Auto für 22 ct pro Kilometer oder park mal einen Tag am Flughafen für €8). Und dazu gehörte natürlich unsere Gruppe zu den niedrigsten Lohnstufen, da ja weder Personal- noch Budgetverantwortung... Und das obwohl man bei der technischen Arbeit an Entscheidungsprozessen beteiligt ist, die Millardenschäden nach sich ziehen, wenn sie sich als falsch oder schlecht herausstellen.

In so Fällen versteht man sehr gut, das kleine (und für den Betrieb zwingend notwendige) Gruppen ungerechtfertigt klingende Forderungen stellen, die am Ende aber nichts anderes als die Forderung nach den selben Stundenlöhnen für tatsächlich geleistete Arbeit darstellt. Wenn also eine kleine Gruppe ungerechtfertigt benachteiligt und vergleichsweise schlecht bezahlt wird (weil sie so unbedeutend klein ist), dann darf man sich nicht hinterher beschweren, das sie trotzdem den kompletten Laden stillegt.

 

Willkommen in der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts

 

Gruß

Ralf

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Solange eine extrem kleine Gruppe am Flughafen (die Topmanager) Phantasiegehälter bekommt (und ihre Lohnforderungen ganz ohne Streik durchbekommen, da sie ihre Löhne selbst festlegen),

Fachlich nicht so ganz richtig, da diese der Aufsichtsrat absegnet.

Wenn der nicht so viel zahlen will, bleibt dem Manager nur sich zu kündigen oder es zu schlucken.

 

Guck dir mal die Vorstandsgehälter der LH an - das ist SEHR traurig im Vergleich zur Leistung der Leute und anderen DAX Vorständen. Ich weiß nicht wies bei der FRAPORT ist aber sicher auch nicht viel rosiger

 

Daher finde ich hier das Manager Bashing sehr unangebracht...

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Hier die Zahlen, findet man oeffentlich im Internet.

Uebrigens ist das von FRAPORT nicht gewuenscht da man so riskiert dass auch die allerschlechteste Presse dahinterkommt dass die 70% an den Haaren herbeigezogen sind.

 

Geruechteweise (!)vergleicht man wohl das derzeitige Einstiegsgehalt als Azubi mit dem hoechten Gehalt laut Schlichterspruch!

 

Momentane Verdienstsituation bei FRAPORT (TVÖD), die größeren Beträge gibt es nur als "Senior" bzw. SV=Supervisor/Schichtleiter:

VoKo 3400-5700€, VoKo-SV max. 6500€

VeZe 2800-4000€, VeZe-SV max. 4700€

FollowMe 2700-4200€

 

Schlichterspruch:VoKo 4500-6100€, SV max. 6700€ (=32%-7% bzw. 3% mehr)

VeZe 3900-4500, SV max. 4900€ (=39%-12,5% bzw. 4,25% mehr)

FollowMe 3600-4200, SV max. 4700€ (=33%-0% bzw. 12% mehr)

 

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@Patrick

Dann bist Du wahrscheinlich fürs Betteln oder wenn es nichts bringt, fürs stille Erdulden.

Gruss, René

 

Och, mir kommen die Tränen. Ich bin dafür, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer - wie es sich gehört - auf Augenhöhe begegnen. Streik = Wenn du nicht machst was WIR wollen, machen WIR dir die Firma kaputt.

Ich möchte mal sehen was los wäre, wenn Firmen so 'verhandeln' würden.

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dass die 70% an den Haaren herbeigezogen sind.
Wenn die Gewerkschaft zusätzlich die (natürlich völlig absurde) Forderung stellt, das auch noch die Überstunden bezahlt werden sollen, dann addieren sich zu den maximal 39% deines Beispiels schnell weitere 30% dazu, und schon ist man bei den Plakativen 70%. Überstunden und Wochenend-/Feiertagsarbeit zu bezahlen ist im öffentlichen Dienst zwar tariflich geregelt, aber trozdem in der Arbeitsebene absolut unüblich. Da wird einem eher vorgeworfen nicht effizient genug zu sein, wenn man seine Arbeit nicht in der regulären Arbeitszeit erledigt...

 

Guck dir mal die Vorstandsgehälter der LH an - das ist SEHR traurig im Vergleich zur Leistung der Leute und anderen DAX Vorständen.
OK, und dann guck sie dier nochmal im Vergleich zu Löhnen anderer Leute an, die jede Woche 50 Stunden hart arbeiten und bei Fehlern schnell mit Multimillionenschäden zu tun haben. Die Gehaltsstruktur hat sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten völlig aus jedem rationalen Bereich entfernt.

 

Ich hatte mal in den 90ern eine "Audienz" beim Vorstandsvorsitzenden der Asahi Shinbum, dem größten Japanischen Verlagshaus, wohl von der Bilanzsumme her mit Springer vergleichbar. (Die unterstützen die Japan Students Aviation League, und mit denen hatte ich eigentlich zu tun).

Wer Japan kennt, weiss was es dort bedeutet einen Vorstandsvorsitzenden zu treffen, so tief kann sich kein normaler Mensch verbeugen... Das sind fast schon Götter. Dieser Herr jedenfalls hat stolz in seinem Goldgetäfelten Panaoramabüro im 55. Stock über Tokio berichtet, das er etwa das Zehnfache dessen verdient, was ein kleiner Schichtarbeiter unten im Keller in der Rotation verdient. Er hat betont, das man eine große Familie sei, und jeder wichtig und achtenswert wäre. In Deutschland haben Vorstände zur slben Zeit das Hundertfache, in Amerika das Tausendfache ihrer einfachsten Mitarbeiter verdient. Und die waren stolz darauf, eben so viel wichtiger zu sein als diese kleinen, jederzeit ersetzbaren Niemande. Letztere Mentalität mit Unworten des Jahres wie "Leistungsträger" oder "Entscheider" oder "Elite" tituliert, hat sich hier leider auch durchgesetzt. Und wird sogar von Wirtschaftswissenschaflern so gelehrt. Dabei gibt es längst Studien die belegen, das in der Wirtschaft mehr Geld durch Mismanagement vernichtet wird als durch jeden Faktor auf der Arbeitsebene (wo es natürlich auch reichlich Geldvernichtung durch Faulheit, Inkompetenz, Gleichgültigkeit, Fahrlässigkeit, Diebstahl, Arbeitszeitbetrug, Spesenpfusch etc. gibt).

 

Deutschland ist mindestens 40 Jahre mit der hier geltenden sozialen Marktwirtschaft und dem daraus reultierenden sozialen Frieden extrem gut gefahren. Verglichen mit Frankreich, Spanien, Italien etc. gab es bei uns nur minimale Verluste durch Streiks. Alle haben vom Wirtschaftswunder profitiert, die einen ein bischen mehr als die anderen, aber alles in einem gesunden Verhältnis. Seit mindestens 25 Jahren werden jetzt die Reichen immer reicher und die Geringverdiener immer ärmer. Langfristig wird das den sozialen Frieden hier zerstören, und damit die Grundlage unseres Wohlstands. Erste Anzeichen dafür (wie der Fraport Streik) mögen wir noch verunglimpfen und von Meinungsmachern verurteilen und Gerichten verbieten lassen können, langfristig wird es zum großen Knall kommen. Das war noch in jeder Hochkultur so, und die FDP hat ja die "spätrömische Dekadenz" bereits beim Namen genannt. (obwohl die die "Harzer" damit meinten). Die Tatsache das aus Deutschland Hunderttausende Hochqualifizierte auswandern ist ein deutliches Indiz dafür. Deutschland schafft sich in der Tat ab, wenn auch nicht unbedingt so, wie Sarazin es darstellt.

 

Gruß

Ralf

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OK, und dann guck sie dier nochmal im Vergleich zu Löhnen anderer Leute an, die jede Woche 50 Stunden hart arbeiten und bei Fehlern schnell mit Multimillionenschäden zu tun haben. Die Gehaltsstruktur hat sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten völlig aus jedem rationalen Bereich entfernt.

Dann vergleich doch bitte mal das Gehalt von einem LH Vorstand und dem eines Piloten!

Ich rede die Verantwortung eines Piloten ÜBERHAUPTNICHT klein! Aber ein LH Vorstand verdient vll max das dreifache. Dafür hat der eine wesentlich höhere Verantwortung.

 

Ich will die Leistung der Facharbeiter gar nicht kleinreden! Nur das es in einer Firma ein gewisses Gehaltsgefälle gibt ist doch einfach normal (hat es auch immer gegeben) und hat nichts mit Selbstbedienungsmentalität zu tun.

 

Außerdem: Such mal einen Vorstand (oder jmd im mittleren Management) der mit 50 Std/Woche auskommt. Da findest du sicher niemanden!

 

Wenn du hier schon die Sozialkeule schwingst :009: :p - was hast du denn dagegen, dass die Vorfeldlotsen auch von Verdi vertreten werden, und die eine GEMÄSSIGTE Erhöhung für alle (also auch den kleinen Kofferträger oder Security) durchsetzt? Der geht nämlich im Moment leer aus, wenn nicht sogar bei ihm gespart wird, da man die Gehalterhöhung anderweitig ausgleichen muss.

 

Aber bitte erzähl nicht, dass die Schere zwischen Arm und Reich so unheimlich groß wird, weil in der Luftfahrtbranche sich das Management sich ne goldene Nase verdient! Das kann wohl keiner Glauben, der auch nur Ahnung von der Branche hat.

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... Ich bin dafür, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer - wie es sich gehört - auf Augenhöhe begegnen. Streik = Wenn du nicht machst was WIR wollen, machen WIR dir die Firma kaputt. ...

Hier prallen Kulturen aufeinander. Wie Ralf eine Situation in Japan beschreibt, andere Länder, andere Sitten. Ich habe nie in einer anonymen Grossfirma gearbeitet, kannte immer Besitzer wie Geschäftsführer. Verhandlungen mit dem Geschäftsführer waren immer 100% langwieriger als mit dem Besitzer, deshalb ergab sich dann auch eine gepflegte Abneigung Geschäftsführer zu Hans, wie heisst er noch. Mich würde es nur schon interessieren, wieviele Personalchefs bei BMW, also nicht die Fliessbandarbeiter, auf die Frage: "War beim letzten Firmenanlass jemand aus der Familie Quandt zugegen?" eine gescheite Antwort hätte.

Niki Lauda beschrieb einst den Umgang der Ferrari Oberen mit dem "Commendatore," also mit Enzo Ferrari. (Imho Nikis erstes von 3 Büchern.)"Sie gingen gesenkten Hauptes in sein stets abgedunkelte Büro und kamen gesenkten Hauptes raus." Niki ging rein, begrüsste den Boss mit: "Ciao Enzo" und kam auch wieder normal raus. Auf die Frage: Herr Lauda, warum hielten sie beim schrecklichen Feuerunfall von Roger Williamson in Zandvoort nicht unverzüglich an? kam die Antwort: "Ich bin fürs Fahren bezahlt, nicht fürs Parken." Es sind wohl Kulturunterschiede.

 

Ich bin als Schweizer auch denkbar ungeeignet, über die Deutsche Streiklust zu Urteilen. Imho so sicher wie das Amen in der Kirche ist, dass irgendwelche Berufsgruppen auch wieder streiken werden, sei es weil die WC-Reiniger 1% mehr Lohn fordern und bekommen und die Fussbodenreiniger nicht. (Andere Gewerkschaft?) Für mich sind Streiks einfach nie nachvollziehbar, man arbeitet offensichtlich weder für eine Firma noch für ein Ziel.

 

Hans

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Dann vergleich doch bitte mal das Gehalt von einem LH Vorstand und dem eines Piloten!

Ich rede die Verantwortung eines Piloten ÜBERHAUPTNICHT klein! Aber ein LH Vorstand verdient vll max das dreifache. Dafür hat der eine wesentlich höhere Verantwortung.

 

Ich ahne nun, was mit dem Wort: "Neidgesellschaft" gemeint ist. Horst Lichter erwähnte es imho mal auf die Frage, weshalb er seine Heimat im Kohlenpott (Grevenbroich?) verliess.

 

Wie war das nochmals im Sozialismus? Der Chefarzt hat unwesentlich mehr Gehalt als der Tischler? Beide müssen ja das beste machen, somit Gehältergleichheit? Und ein Honi hatte eh eine Privatbetreuung, weitab. Chile oder sonstwo. Klar, BRD und DDR sind vergessen, macht doch das vereinte Deutschland nach dem System der ehemaligen Oststaaten, alle sind gleich. Das kommt gut!

Hans

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Aber ein LH Vorstand verdient vll max das dreifache. Dafür hat der eine wesentlich höhere Verantwortung.
Jaaaa, die Verantwortung. Die "hat" immer irgendein Vorstand und wird dafür hervorragend bezahlt. Wenn dann etwas schief läuft, hat er plötzlich von nichts gewusst. "übernehmen" muß dann jemand anders die Verantwortung, der bezahlt dann dafür mit seinem Job. Und wenn ein Manager "die Verantwortung übernimt", dann heisst das, das er vorzeitig zurücktritt, und für den Rest seier Vertragszeit das Gehalt bekommt, ohne dafür arbeiten zu brauchen. Für dieses gewaltige Risiko wird er fürstlich bezahlt.

 

Wann ist das letzte mal in Deutschland ein Vorstand zu der Verantworting die er ja ach so gut bezahlt "hatte" auch gezogen worden? Schlimmstenfalls muß man vor Gericht, und dort für weniger als einen Monatslohn (das ist der Lebenslohn eines normalen Arbeiters...) die Einstellung des Verfahrens bezahlen. Danach ist man ein freier und unbescholtener Mann (meist sind es ja Männer... Ahl Männer, Aaalglatt) und kann in der nächsten Firma mit doppeltem Gehalt weitermachen.

 

Dann vergleich doch bitte mal das Gehalt von einem LH Vorstand und dem eines Piloten!

Ich rede die Verantwortung eines Piloten ÜBERHAUPTNICHT klein!

Hier streiken nicht die Piloten, hier streiken die Vorfeldarbeiter. Die haben zeitweilig die Verantwortung für 300 Millionen € teure Flugzeuge (und die 500 Passagiere an Bord) und werden nicht ansatzweise wie Vorstände oder Piloten bezahlt.

Wenn ich sehe was so mancher untergeordnete Manager (Abteilungsleiter etc.) verdient, dann empfinde ich jedenfalls Lohnforderungen von €5000 für Schichtarbeit von 5 bis 23 Uhr an Wochenenden und Feiertagen in Wind und Wetter nicht unangemessen. Sowas bekommen auch durchaus Leute die jede Woche geregelt "nine to five" 38,5 Stunden im Büro sitzen und Anordnungen von oben nach unten weiterreichen, und die eigentliche tagtägliche Arbeit an ihre Sekretärin delegieren.

 

Ich gebe Fraport absolut Recht, das es eine durch die ganze Firma angemessen abgestimmte Gehaltsstruktur geben muß, die man sich nicht von einem kleinen Grüppchen kaputtmachen lassen kann, aber genau das sehe ich in kaum einer Firma, und auch nicht bei Fraport.

 

Such mal einen Vorstand (oder jmd im mittleren Management) der mit 50 Std/Woche auskommt. Da findest du sicher niemanden!
Och da kenn ich aber welche persönlich. Zum Beispiel in einem großen Deutschen Atomobilkonzern. Die haben ein Mehrfaches meines Gehalts, und trotzdem findest du sie das ganze Wochenende am Flugplatz, und auch in der Woche kommen sie öfter als ich dazu, abends nochmal ´ne Runde im Motorsegler zu drehen... Aber da sind wir ja schon beim nächsten Klischee nach den faulen und überbezahlten Managern: bei den reichen Privatpiloten.

 

Gruß

Ralf

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Sowas bekommen auch durchaus Leute die jede Woche geregelt "nine to five" 38,5 Stunden im Büro sitzen und Anordnungen von oben nach unten weiterreichen, und die eigentliche tagtägliche Arbeit an ihre Sekretärin delegieren.

Komisch, auf solche Leute bin ich bei der LH (das einzige Aviation Unternehmen in das ich Einblick hatte) nicht gestoßen. Die haben eigentlich alle gearbeitet und die Abteilungsleiter sicher nine to nine statt nine to five.

 

Arbeitest du bei Stromberg in der Firma oder woher kommt deine Wut auf Manager :D:009:

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Arbeitest du bei Stromberg in der Firma oder woher kommt deine Wut auf Manager :D:009:

 

Vor allem frage ich mich ja immer: Wenn Manager zu sein so easy ist, warum macht man's denn nicht?

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Ich bin als Schweizer auch denkbar ungeeignet, über die Deutsche Streiklust zu Urteilen. Imho so sicher wie das Amen in der Kirche ist, dass irgendwelche Berufsgruppen auch wieder streiken werden, sei es weil die WC-Reiniger 1% mehr Lohn fordern und bekommen und die Fussbodenreiniger nicht. (Andere Gewerkschaft?) Für mich sind Streiks einfach nie nachvollziehbar, man arbeitet offensichtlich weder für eine Firma noch für ein Ziel.

 

Hans

 

Man muss wissen, das es bis vor ca. 2-3 Jahren in Deutschland keine "mächtigen Kleingewerkschaften" gab, bzw. diese konnten aus tarifrechtlichen Gründen nicht so einfach streiken, wenn grosse Gewerksschaft vorher mit den Arbeitgeberverbänden oder dem Arbeitgeber "Rahmenbedingungen" ausgehandelt hatten. Das Bundes-arbeitsgericht in Leipzig hat aber in einigen Fällen kleineren Gruppen recht gegeben, weil sie sich von den "Grossen" nicht (mehr) richtig vertreten fühlten. Die Politik war in diesem Urteil aufgefordert worden, diesen Umstand -oder Misstand, je nachdem wie man will - zu ändern, bzw. rechtliche Vorgaben zu erlassen. Das ist bisher nicht passiert, deshalb glauben jetzt "Kleingewerkschaften" sich profilieren zu dürfen. Siehe Lokführergewerkschaften (davon gibts zwei). Andere zählen auch die Vereinigung Cockpit dazu. Aber dass ist ein anderes ganz heisses Thema.....

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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Es wird höchste Zeit, dass entweder in der Flugsicherung das Streikrecht eingeschränkt wird, oder dann Wettbewerb zugelassen wird, wo Firmen sich um Sektoren bewerben können.

 

 

Im Gegensatz zu anderen Bereichen gibt es hohe Hürden für einen Streik der Fluglotsen, die können nicht so mir nix dir nix mal einen Streik ausrufen. Bevor die nur daran denken können, sind im Voraus schon Herscharen von Rechtsanwälten am arbeiten, weil die Verhältnismässigkeit jedes Mal neu rechtlich geprüft wird

Das Problem wird aktuell dadurch verschärft, das die Vorfeldlotsen neu in der GDF untergekommen waren - vorher waren sie glaube ich in der grossen VERDI-Gewerkschaft organisiert. Sie wollten ja jetzt die Towerlotsen der GDF zu einem "Solidaritätsstreik" verpflichten, dass ist ihnen aber untersagt worden. Ich glaube die Tower-Lotsen sind whs. auch ganz froh darüber....

 

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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Kleingewerkschaften sind nicht das Problem, solange sie verantwortungsvoll mit ihrer Macht umgehen. Das tun sie eigentlich, wenn ich an VC oder den Marburger Bund denke, sie wollen ja ihren eigenen Arbeitgeber nicht gefährden, sondern prosperieren sehen. Streik ist dann einfach das letzte legitime Mittel, sich seinen Anteil am Kuchen zu sichern, gegen eine Geschäftsführung, die genau darauf wartet, und ohne knallharten Druck systembedingt nix gibt (Sozialpartnerschaft wie in der Schweiz existiert in D nunmal nicht).
Dir ist schon klar, dass die GdF genau das gemacht hat? Es gab Verhandlungen, es wurde ein Schlichter eingesetzt, der hat eine Empfehlung abgegeben und Fraport hat diese ignoriert.

Fraport ist genau dieser Arbeitgeber, der ohne den Druck eines Streiks nichts (oder nicht genug) gibt.

Da es für jemanden, der sich in einer gefühlten Position des "mir kann niemand was" wähnt, inakzeptabel ist, dass die Fraport die Apron Funktionen auslagert, wurde natürlich versucht, die Towerlotsen als Erpressung zu benutzen. Zum Glück wurde dies vom Gericht gestoppt.

 

Die GdF ist in dem Sinne eine höchst fragwürdige und verantwortungslose Gruppierung, die allen anderen verantwortungsvoll agierenden Kleingewerkschaften einen riesigen Schaden zufügt.

Die GdF hat versucht, die Lotsen zum Solidaritätsstreik zu bewegen, genauso wie Fraport (erfolgreich) versucht hat, einen Solidaritäts-Streikbruch zu organisieren. Wieso das eine fragwürdiger sein soll als das andere hätte ich ja gerne mal erklärt.

 

Die Fraport versucht hier sehr erfolgreich, das etablierte Muster an Gehaltsverhandlungen auszuhebeln und setzt dabei auf Fehlinformationen und das daraus in der Bevölkerung resultierende Ungerechtigkeitsgefühl.

 

Ich bin sehr gespannt, wie sich die nächsten Gehaltsverhandlungen bei anderen großen Betrieben gestalten werden. Man kann sich sicher sein, dass Air Berlin, Airbus und Konsorten sehr genau zugucken und sich Notizen machen, wie man die Dumpfbackigkeit der Bevölkerung am besten für seine Zwecke nutzt.

 

Hier sägt eine ganze Bevölkerungsschicht sehr enthusiastisch an dem Ast, auf dem sie selber sitzt.

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(Sozialpartnerschaft wie in der Schweiz existiert in D nunmal nicht).

 

Und warum nicht? Vielleicht kann man sich da bei den tollen Gewerkschaften bedanken.

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Konrad, das ist doch Quatsch, was du schreibst.

 

Ein normaler Arbeitnehmer, der streikt, hat aber auch gar nichts damit zu tun, dass ein Towerlotse plötzlich als Waffe für eine ganz andere Beschäftigtengruppe eingesetzt wird, nur weil die Chefs der Gewerkschaft sich massiv verkalkuliert haben.

 

Dass ein Schlichterspruch von einer Seite abgelehnt wird, ist wohl eher selten, aber sicher nicht verwerflich. Dann gehts halt wieder auf Feld eins zurück. Nur waren plötzlich die Arbeitnehmer nicht mehr schlagkräftig genug, weil die FRAPORT sich umorganisiert hat auf dem Vorfeld.

 

Was die GdF versucht hatte mit den Towerlotsen, wäre ungefähr, wie wenn streikende Piloten anfangen würden, die Runway zu blockieren, nachdem die Firma es geschafft hat, ihre Flotte trotzdem in die Luft zu bekommen.

 

Sowas geht nicht, jedes Streikrecht muss eine gewisse Balance haben. Diese wird sichergestellt durch Konkurrenz am Markt, und dadurch, dass die Hauptstreikenden auch wirklich für sich Verbesserungen suchen. Beides fehlte, als die Towerlotsen eingesetzt werden sollten.

 

Du darfst mich nicht falsch verstehen, ich habe nicht gegen den Apron-Streik, das ist ihr gutes Recht, aber sie müssen halt auch damit leben, wenn sie sich damit selbst abschaffen, so wie in Stuttgart.

 

@sirdir: Huhn oder Ei, was war zuerst? ;)

 

@Bernhard: Das stimmt meiner Meinung nach nicht. Es gibt meines Wissens keine speziellen Gesetze bezüglich des Streikrechtes von Fluglotsen. Diese juristischen Winkelzüge sind inzwischen bei vielen Beschäftigtengruppen üblich, bevor sie dann streiken dürfen.

 

Grüsse

Lorenz

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Ich bin in dieser Diskussion absolut schockiert, wie gering die gesellschaftliche Wertschätzung von grundlegenden Freiheiten und Rechten wie zB dem Streikrecht eigentlich sind. Sätze wie "Alle entlassen!" sind ja keine Seltenheit.

 

Ich möchte in der ja doch deutlich heftiger und Grundsätzlicher werdenden Diskussion gerne noch mal ein Statment von vor 12 Stunden aufgreifen. Es geht hier nämlich fundamental um verschiedene Rechte:

Das "Streikrecht" (das es übrigens als formales Recht in Deutschland gar nicht gibt, sondern von der Rechtsprechung aus der Koalitionsfreiheit abgeleitet wird) auf der einen und das Recht auf Gewerbefreiheit auf der anderen Seite.

 

Neutral ist festzustellen, dass die GdF und alle Streikenden zumindest nach aktuellem Stand der Rechtsprechung das Recht gebrochen hat, während sich die Fraport völlig rechtskonform verhalten hat.

 

Das ist für mich jenseits aller Polemik und persönlicher politischer Ansichten einfach ein klarer Fall.

 

Gruss,

Florian

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Ein normaler Arbeitnehmer, der streikt, hat aber auch gar nichts damit zu tun, dass ein Towerlotse plötzlich als Waffe für eine ganz andere Beschäftigtengruppe eingesetzt wird, nur weil die Chefs der Gewerkschaft sich massiv verkalkuliert haben.
Wenn es ok ist, dass die Fraport Leute einsetzt, die nichts mit der Materie zu tun haben um den Streik zu brechen, wieso ist es nicht ok für die GdF ähnlich uninvolvierte Leute einzusetzen um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen?
Was die GdF versucht hatte mit den Towerlotsen, wäre ungefähr, wie wenn streikende Piloten anfangen würden, die Runway zu blockieren, nachdem die Firma es geschafft hat, ihre Flotte trotzdem in die Luft zu bekommen.
Und wo ist das Problem? Es gab auch Busfahrer, die haben das Depot zugekettet, damit Streikbrecher nicht an die Arbeit können, oder andere haben die Werkstore zugesperrt, damit man nicht zur Arbeit kam. In anderen Bereichen ist das völlig ok und gehört dazu, wieso ist das bei der GdF auf einmal anders?
Neutral ist festzustellen, dass die GdF und alle Streikenden zumindest nach aktuellem Stand der Rechtsprechung das Recht gebrochen hat, während sich die Fraport völlig rechtskonform verhalten hat.
Soweit ich weiss handelt es sich dabei um eine Formalität, weil der Tarifvertrag von 2007 nicht komplett gekündigt wurde. Wenn man auf die Forderungen, die darauf basieren verzichtet, dann wäre der Streik wieder rechtskonform.

Ich glaube auch nicht, dass die Lufthansa mit ihren Schadensersatzforderungen durch kommen wird, aber das ist vielleicht ein anderes Thema ;)

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Und warum nicht? Vielleicht kann man sich da bei den tollen Gewerkschaften bedanken.

 

Es gibt Sozialpartnerschaft in Deutschland. Es sei daran erinnert, dass in Deutschland gemessen an anderen europäischen Ländern viel weniger gestreikt wird und die Mehrzahl der Tarifauseinandersetzung ohne Streik abgeschlossen werden. Auf Grund der unterschiedlichen Industrieschwerpunkte mit zumindest in früheren Jahren ausgeprägt organisierter Arbeiterschaft und anderen Arbeitsstrukturen halte ich einen Vergleich mit der Schweiz in diesem Zusammenhang für nicht sinnvoll. Das Schweizer Modell ist nur bedingt auf andere Länder übertragbar.

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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Sie melken schlichtweg hemmungs- und schamlos das System.

Hast Du noch nicht begriffen, dass wir im Kapitalismus leben, wo jeder so gut und so viel melkt, wie er melken kann bzw. man ihn melken lässt! Der Kapitalismus hat mit den Kategorien Moral und Gerechtigkeit sowieso genuin seine Schwierigkeiten.

Gruss, René

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das ist eine sonderbare Wendung. Demnach ist der Sozialismus das beste Instrument des Kapitalismus: Da die Arbeiter stärker sind als die "Bourgeoisie", übernehmen sie die Produktionsfaktoren. Die Diktatur des Proletariats als erste Eigenschaft des freien Unternehmertums!

 

Rene, ich glaube, ich schlage dich für den Nobelpreis vor - der erste, der die grossen Gesellschaftstheorien dieser Welt miteinandern und widerspruchslos vereint.

 

In Tat und Wahrheit ist es natürlich gerade umgekehrt: Die streikenden Lotsen verhalten sich absolut nicht marktgetreu, weshalb sie Kräfte auslösen, die sie sich weder bewusst sind noch gegen die sie stark genug sind zu kämpfen. Die einzig logische Folge ihres Treibens wird sein, dass ihr Arbeitgeber versuchen wird sie zu ersetzen.

 

Man kann schon sozialistisch denken - aber es kommt immer gleich raus: Irgendwann mal bricht es alles zusammen. Man sollte eigentlich meinen, dass dies die meisten Menschen herausgefunden haben, nachdem der Kommunismus in Osteuropa, die Parteidiktaturen in Asien und die Drückebergermärkte in Südeuropa zusammengebrochen sind. Aber eben, Marktwirtschaft ist schwierig zu verstehen und scheitert immer wieder an Eigeninteressen.

 

Dani

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Hier die Zahlen, findet man oeffentlich im Internet.

!

 

VoKo 3400-5700€,

 

Eine interessante und relevante Diskussion. Ein kleiner Beitrag dazu: Meine Frau arbeitet als Oberärtztin mit 15 Jahren Berufserfahrung an einer Landesklinik. Ihr Gehalt als Stationsleiterin liegt merklich unterhalb 5700€ der VoKo von deren Schichtleiter Gehältern gar nicht zu reden.

 

Die Ausbildungszeit einer Fachärztin (Studium plus Facharztausbildung) beträgt mindestens 10 Jahre. Die Verantwortung ist wohl zumindest vergleichbar. Wenn ihre Station einen Fehler macht bedeutet das Siechtum und Tod. Ein Fehler des VoKo führt dazu, dass ich meine Passagieren sagen muß, dass unser Gate leider noch besetzt ist und wir nicht aussteigen können.

 

Es wäre völlig undenkbar die Gehälter unserer Landesärzte um ein dem Voko Schlichtspruch irgendwie vergleichbares Maß anzuhaben. Unser staatliches Gesundheitswesen ist jetzt schon finanziell zum Zerreissen angespannt.

 

Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir im Lufttransport (Flughäfen, ATC, fliegendes Personal) vielleicht auf Grund unserer Monopolsituation, vielleicht auf Grund unserer Macht mit kleiner Gruppen ganze Sektoren einer Volkswirtschaft bedrohen zu können ein bischen dazu tendieren den Bezug zu Realitäten außerhalb dieser Branche zu verlieren.

 

Ich sehe sehr wohl Berufsgruppen in unserer Gesellschaft die sich unabhängig von Arbeitsbedingungen ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl bewusst sind. Im Luftransport (Flughäfen, ATC, fliegendes personal ) gibt es Tendenzen die eigene Macht gegenüber der Gemeinschaft zu benutzen.

 

Wolfgang

 

Wolfgang

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Man kann schon sozialistisch denken - aber es kommt immer gleich raus: Irgendwann mal bricht es alles zusammen.

 

Dass Du mich für nobelpreiswürdig hälst, finde ich ja sehr nett von dir, aber der Ehre doch etwas zuviel :005:

Zum Thema

Einen groben Gedankenfehler machst Du hingegen: Wenn man den Kapitalismus kritisiert, ist man nicht grundsätzlich Anhänger des Sozialismus! Da muss man sich einfach die Mühe geben, etwas genauer hinzuhören.

 

Du bist scheinbar ein Anhänger des dualistischen und antagonistischen Denkens, ich bin eher der Dialektiker. Und da wird das Diskutieren grundsätzlich etwas schwierig. Was aber richtig ist: Mit Deinem Entweder-Oder Ansatz gewinnt man jedenfalls immer die Hoheit über den Stammtischen.

 

Und noch was zur Zukunft. Meiner Ansicht nach gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder verändert sich der Kapitalismus ziemlich grundlegend oder die Welt gelangt über kurz oder lang in eine sehr kritische Lage. Ewiges Wachsum ist eine Schimäre, an die im übrigen auch die Gewerkschaften aufsitzen (um wenigstens das eigentliche Thema des Threads zu streifen).

 

Man könnte es auch flapsig formulieren: Die Welt wird vom herrschenden Kapitalismus (und seiner Ideologie), an die Wand gefahren. Die Menetekel dafür stehen schon bedrohlich an der Wand - so man sie denn lesen will. Ein Menetekel hat übrigens damit nichts zu tun: das Wachstum der Weltbevölkerung. Dies kann ebensowenig ein ewiges sein!

 

Ich vermute (und hoffe), dass ersteres (also Veränderungen) passieren wird. Wohin jedoch diese gesellschafs-,wirtschafts- und finanzpolitische Reise gehen wird, kann ich Dir nicht sagen. Die Zukunft war schon immer eine ungewisse! Und hinterher ist/war man immer klüger. Das einzige, was mich etwas pessimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass Änderungen/Lösungen zukünftig nur noch globalisiert von statten gehen können. Da läuft u.U. die Zeit (und die Entwicklungen) der globalen Trägheit davon.

Gruss, René

PS

@Wolfgang

Mit der Kategorie "Verantwortung" sollte man keine Gehaltsdifferenzen erklären wollen. Verantworung ist eine Haltung und kein Lohngruppenkriterium. Ohne grundsätzliches Veranwortungsgefühl aller derer, die in der Produktion oder Dienstleistung tätig sind, wäre die Komplexität, in der wir leben, überhaupt nicht aufrechtzuerhalten. Wohin Verantwortungslosigkeit führt, kann man bestens bei der letzen Finanzkrise ablesen. Und ein jeder weiß, welche Einkommen diese Leute hatten (und bereits wieder haben).

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Entweder verändert sich der Kapitalismus ziemlich grundlegend oder die Welt gelangt über kurz oder lang in eine sehr kritische Lage.

 

Komisch, mir wirfst du vor, dass ich nur entweder/oder denken kann, dabei bist du der, der den Kapitalismus in Frage stellst.

 

Ich kann dir versprechen, egal wie sich der Kapitalismus verändert, etwas wird sich niemals ändern: Die grundsätzlichen marktwirtschaftlichen Gesetze. Für die, die sich noch erinnern können (ich hoffe, du gehörst dazu): Selbst im Kommunismus sozialistischer Ausprägung waren die einzigen verlässlichen Grundpfeiler die Marktwirtschaft. Die Planwirtschafter konnten sich noch so sehr dagegen stemmen: Am Schluss ist jeder Mensch ein Marktsubjekt, das anhand von Vorlieben und Bedürfnissen das Angebot und die Nachfrage nach Gütern bestimmt. Deshalb folgten auf wahnwitzige Grossprojekte oft Hunger und Elend, und deshalb leisteten die 5% Privatbesitz irgendwie 80% der landwirtschaftlichen Produkte.

 

Wenn du also einen Wechsel des "Kapitalismus" wünschst (dieser Ausdruck stammt von ebendiesen Planwirtschaftlern, die samt und sonders untergegangen sind), dann hoffe ich, dass du nicht am falschen Regler drehst, denn sobald man den Markt versucht zu verfälschen, setzt man irgendwelche Signale, deren Wirkung nicht bekannt sind. Das Problem ist wie gesagt, dass die meisten Leute die einfachsten wirtschaftlichen Mechanismen nicht kennen und meinen, man könne sie irgendwie modifizieren. Kann man aber nicht. Weil am Schluss entscheidet jeder einzelne Mensch anhand von ganz einfachen Regeln: "Wieviel bringt es mir, wenn ich dies mache." Eine erzkapitalistische Ansicht, ich weiss, aber so ist jedes Lebewesen gemacht. Wäre es nicht so gemacht, hätte es nie überlebt.

 

Ich wünsche euch ja alles Glück der Welt, mit Streiks und noch mehr Vorschriften werdet ihr es leider nicht erreichen. Schau dich um in der Welt: Die erfolgreichsten Menschen, Staaten, Regionen, Geisteshaltungen und Freizeitorganisationen sind die, die die Freiheit des Menschen fördern. Da führt keine Dialektik dran vorbei. Ich wünsche sehnlichst, dass die EU und Deutschland die Kurve noch kriegt. Mit Instrumenten, die gegen die freie Marktwirtschaft laufen, werden sie es nicht schaffen.

 

Dani

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