LH Piloten streiken, auswirkungen auf Swiss Flüge?

[Danix]

Die Zusammenlegung hätte mit dem neuen GAV (Gesamtarbeitsvertrag, analog Tarif-Mantelvertrag in D) stattfinden sollen. Die Aeropers-Piloten haben den GAV letzten Monat abgelehnt. Die IPG-Piloten (die Avro-Piloten) haben ihn angenommen.

 

Das Management hat immer gesagt, dass sie so vorgehen könnten, falls der GAV nicht angenommen wird.

 

Dani

[Wingman340]

http://pilotsofswiss.wordpress.com/2014/04/14/swiss-auf-dem-weg-zur-crossair-2-0/

 

War die Zusammenlegung von European und International nicht schon "fest" oder erinnere ich mich da falsch? Ansonsten wäre das wohl nach LH der zweite Wortbruch vom Management, trotz Zugeständnisse seitens der Piloten (falls ich das noch richtig im Kopf habe).

 

Schönen Tag ;)

 

Hallo Flo,

 

Wortbruch von Seiten Management kann man nicht sehen. Denn das Management der Swiss hat im Vorfeld wohl immer "gedroht", dass es so kommen könnte (insofern hat Danix Recht).

 

Ich würde hier eher von Vertragsbruch reden! Laut dem aktuell gültigen GAV der Swiss-Piloten soll die 777 von Swiss Piloten geflogen werden. Sollte dies nicht der Fall (als Abstrafung für den abgelehnten GAV oder als "Kosten-Ersparnis-Programm"), wird es wohl noch zu "Auseinandersetzungen" kommen.

 

Freundlicher Gruss

Patrick

[FO_DAIHQ]

Hallo Flo,

 

Wortbruch von Seiten Management kann man nicht sehen. Denn das Management der Swiss hat im Vorfeld wohl immer "gedroht", dass es so kommen könnte (insofern hat Danix Recht).

 

Ich würde hier eher von Vertragsbruch reden! Laut dem aktuell gültigen GAV der Swiss-Piloten soll die 777 von Swiss Piloten geflogen werden. Sollte dies nicht der Fall (als Abstrafung für den abgelehnten GAV oder als "Kosten-Ersparnis-Programm"), wird es wohl noch zu "Auseinandersetzungen" kommen.

 

Freundlicher Gruss

Patrick

 

Danke, hatte ich auch so im Hinterkopf. Wie sind denn die Einsparungen ca., wenn man die neuen Maschinen mit European Piloten bereedert? Müssen ja horrend sein, wenn man dadurch wieder seine Mitarbeiter verprellt...

[Wingman340]

Btw: definiere Swiss Piloten. Du meinst wohl Swiss Intl anstelle Swiss European, oder schaut ihr die Kollegen der Avro Flotte nicht mehr als eure Firmen-Kollegen an?

 

Salü Wisi,

 

ja, ich meinte die Swiss Intl Piloten. Sorry für die unklare Aussage:cool:

Swiss Piloten sind natürlich sowohl Swiss Int wie auch Swiss European Piloten und somit auch Firmen - Kollegen.

 

Gruss

Patrick

[Chipart]

Müssen ja horrend sein, wenn man dadurch wieder seine Mitarbeiter verprellt...

 

Zumindest in den Zeitungen konnte an noch nicht von einer Kündigungswelle bei Swiss-Piloten lesen. In so fern kann das mit dem "verprellen" nicht so gravierend sein...

 

Florian

[FO_DAIHQ]

Zumindest in den Zeitungen konnte an noch nicht von einer Kündigungswelle bei Swiss-Piloten lesen. In so fern kann das mit dem "verprellen" nicht so gravierend sein...

Also ich wäre, trotz dass es nicht in der Zeitung steht, schon von meinem Brötchengeber enttäuscht, wenn vertragliche Verabredungen nicht eingehalten werden.

Und kündigen ist mit dem Senioritätsprinzip sowieso eine schlechte Alternative.

[Wingman340]

Zumindest in den Zeitungen konnte an noch nicht von einer Kündigungswelle bei Swiss-Piloten lesen. In so fern kann das mit dem "verprellen" nicht so gravierend sein...

 

Florian

 

Hi Florian,

stell Dir vor, dass ein grosser Teil der Mitarbeiter kündigen würden, welche vom Arbeitgeber "verprellt" würde. Da wäre aber was los :005:

 

Im Ernst: es gilt grundsätzlich, dass selbst mündliche Vereinbarungen rechtlich bindend sind. Klar ist jedoch auch, dass sich die Unternehmen und auch zum Teil Mitarbeiter (siehe Klage einzelner Piloten in Deutschland gegen das Rentenalter 60) nicht immer an diese Regel halten.

Inwiefern das in letzter Teil sehr aggressive Verhalten des Managements Lufthansa Gruppe im Konzern gegen alle Mitarbeiter wirklich zum Erfolg zu einem "Gefühl des Miteinanders" führt, stelle ich in den Raum.

Ich jedoch glaube nicht daran. Irgendwann mal hat selbst der letzte Optimist verstanden, dass diese "Art von Führung" nicht fördernd ist (im Sinne von "Zusammen". An der Börse scheint dieser Kurs jedoch Anklang zu finden…).

 

Gruss

Patrick

[F-LSZH]

Inwiefern das in letzter Teil sehr aggressive Verhalten des Managements Lufthansa Gruppe im Konzern gegen alle Mitarbeiter wirklich zum Erfolg zu einem "Gefühl des Miteinanders" führt, stelle ich in den Raum.

 

Ich finde es auch höchst verwunderlich, wenn der scheidende CEO das Unternehmen als "Zitrone" bezeichnet, die man "auspressen" muss. Jedes Kind weiss, dass da irgendwann nichts mehr kommt und die Zitrone danach weggeworfen wird. Es mag ein Lapsus sein, spricht aber in meinen Augen Bände über seine Einstellung:

 

Die Zitrone ist nie ausgequetscht, uns fällt immer noch etwas Neues ein

 

Quelle: http://www.nzz.ch/wirtschaft/newsticker/lufthansa-chef-franz-score-soll-noch-ueber-jahre-weitergehen-1.18284715

 

Ciao

Friedrich

[FO_DAIHQ]

Ich finde es auch höchst verwunderlich, wenn der scheidende CEO das Unternehmen als "Zitrone" bezeichnet, die man "auspressen" muss. Jedes Kind weiss, dass da irgendwann nichts mehr kommt und die Zitrone danach weggeworfen wird. Es mag ein Lapsus sein, spricht aber in meinen Augen Bände über seine Einstellung:

 

 

 

Quelle: http://www.nzz.ch/wirtschaft/newsticker/lufthansa-chef-franz-score-soll-noch-ueber-jahre-weitergehen-1.18284715

 

Ciao

Friedrich

Naja, juckt ihn doch nicht mehr:

Deutlich mehr Geld

 

Für Noch-Chef Franz dürften mit dem Wechsel zu Roche nun ruhigere Zeiten anbrechen. Denn der Manager übernimmt dort ein gut bestelltes Haus. Er tritt die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Franz Humer an, der im Frühjahr in Pension gehen will. Franz, dessen Familie in der Schweiz lebt, sitzt bereits seit 2011 im Verwaltungsrat des Pharmariesen. Auch finanziell dürfte sich der Wechsel zu Roche für Franz auszahlen.

 

 

Zu den in Aussicht gestellten Bezügen machte Roche zwar keine Angaben. Sie dürften aber nach Einschätzung von Branchenkennern kaum geringer ausfallen als die seines Vorgängers im Präsidentenamt des Roche-Verwaltungsrates. Nach den Angaben im Geschäftsbericht von Roche erhielt Humer im Jahr 2012 ein Grundgehalt von vier Millionen Franken. Zusammen mit Sondervergütungen wie Bonuszahlungen und Beiträgen zur Pensionskasse kam er demnach auf 8,661 Millionen Franken (rund sieben Millionen Euro). Franz Vergütung als Lufthansa-Chef betrug 2012 nur rund 2,6 Millionen Euro.

[/Quote]

http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/tid-33552/w-lufthansa-chef-laesst-baustelle-zurueck-und-verdreifacht-sein-gehalt-franz-winkt-ein-fuerstliches-gehalt_aid_1102315.html

[F-LSZH]

Wenn LH eine Zitrone ist, dann ist Roche eine Pampelmuse. :009: Oder ein Saftautomat, fliesst wie von selbst.

 

Ciao

Friedrich

[Volume]

Zitat von Franz

Die Zitrone ist nie ausgequetscht

Da muss man dem Herrn ganz klaren Unverstand bescheinigen. Jede Zitrone ist irgedwann ausgequetscht. Wer das nicht verstanden hat, sollte sich einen anderen Job suchen. Die Pharmabranche ist da gar keine schlechte Idee, denn dort gelten in der Tat ein paar andere Regeln... Da kann man selbst wirkungslose Medikamente für Milliarden absetzen. Da ist in der Tat keine Zitrone je ausgequetsch, irgendwann verkauft man die Luft die noch rauskommt als "neuen Saft" mit neuem Patentschutz für einen noch höheren Preis. Normalen Zitronensaft gibt es ja inzwischen sowieso von Ratiopharm.

 

Gruß

Ralf

[Wolkenschieber]

Solche Analogien hinken natürlich immer, aber soweit ich das aus den Zeitungskommentaren entnehme, bezieht sich das ja ganz allgemein auf die Kosten und die Effizienz. Und da ist die Zitrone natürlich nie ausgequetscht, weil die Zitrone ja verstanden werden muss als die Ausgangssituation, die sich aber permanent ändert.

 

Wenn ich heute mit der Dampflok fahre, dann sind die Lohnkosten des Heizers irgendwann "ausgequetscht", wenn aber morgen der Konkurrent auf derselben Strecke die Elektrifizierung einführt, dann ist es eine neue Situation.

 

Jetzt kann man überlegen, ob man darauf besteht, weiter als Heizer beschäftigt zu werden, weniger verdienen will oder umschult oder etwas ganz anderes macht.

 

Aufgabe des Eisenbahnbetreibers ist es, die Zitrone so zu quetschen, dass er mehr saft aus ihr herausbekommt, als die Konkurrenz. Gelingt ihm das nicht, und zwar jeden Tag aufs Neue (mit einer immer neuen Zitrone), erst dann ist die Zitrone tatsächlich endgültig ausgepresst. Allerdings nur, weil er am nächsten Morgen keine neue auf dem Frühstückstisch mehr findet.

 

Soweit ich das verstehe, sind es ja rund 4.000 Stellschrauben, die auf Einsparpotential hin überprüft werden ? es scheint also nicht so, dass sich Lufthansa allein darin übt, den Mitarbeitern die Last allein aufzubürden ?

 

Weil Maßstab ist ja leider nicht das Wohlwollen der Führung, sondern der Druck der Konkurrenz. Und da könnten wir mithelfen, indem wir eben Swiss und LH fliegen und nicht Ryan oder sonstwen.

[Wingman340]

Tja Bernd,

wenn immer eine Zitrone zur Verfügung stehen würde, welche sich ausquetschen lassen würde, dann könnte das System "Franz" funktionieren.

 

Gegenüber den Mitarbeitern der LH ist es nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht (mit oder ohne Zitronensaft). Ich frage mich echt, wie ein VV zu so einer Aussage kommt (neben der Aussage zu seinem Nachfolger). Braucht es dazu eine spezielle Schulung? Eine spezielle Begabung?

 

Egal: gut ist Franz bald weg bei der LH. Ob die Roche - Mitarbeiter sich auf ihn freuen? Die Aktionäre bestimmt (vorerst einmal).

 

Patrick

[Wolkenschieber]

Patrick,

 

da bin ich im Detail viel zu wenig informiert, als dass ich mir ein Urteil erlauben würde, was LH, seine Führung usw. anbelangt.

 

Ich urteile nur ganz allgemein, weil die grundsätzlichen Kriterien, die eine Unternehmensführung erfüllen sollte, natürlich immer die gleichen sind.

 

Eine davon ist, das Unternehmen für den Wettbewerb fit zu machen. Da hat die Lufthansa Defizite !

 

Die muss man sich emotionslos ansehen. Wenn Ryan Air auf die Gehälter des fliegenden Personals schaut und meint da noch etwas verbessern zu können, wäre ich tendenziell skeptisch.

 

Wenn LH das auf den Plan ruft auch; aber nur, wenn Gegenrede von den Betroffenen kommt. So einfach ist es. Wobei ich vollstes Verständnis für denjenigen habe, dem man in die Tasche greifen will.

 

Was ich damit sagen will, Personalkosten gehören auf den Tisch, weil sie deutlich höher sind als bei der Konkurrenz. Nicht nur absolut, sondern auch in Relation.

 

Im internen Vergleich geben die Piloten insofern ein besonders schlechtes Bild ab, weil man natürlich im Vergleich mit konkurrierenden Linien sich nicht nur ansehen muss, wie hoch ist der Personalaufwand insgesamt, sondern wer "trägt" zu welchem Teil zu den Belastungen bei. Wenn also das Kabinenpersonal nur geringfügig über dem Markt liegend entlohnt wird, die Piloten aber deutlich, dann ist Nachdenken angesagt ! Und das ist bei LH der Fall, wenn man der Darstellung der Wirtschaftspresse Glauben schenken darf.

 

Wenn bei gleicher Strecke (also zugrundelegend Voraussetzungen, die für alle Wettbewerber gleich sind), die Personalkosten der LH nicht nur höher sind, sondern auch eine Berufsgruppe besonders hervorsticht, dann würde ich als Unternehmensberater das in meinen Maßnahmenkatalog aufnehmen.

 

Wie gesagt, ich hatte mit Lufthansa nie zu tun, ich urteile nur nach allgemeinen Gesichtspunkten, die ich von einer kompetenten Führung zu erwarten habe. das ist ja kein Beliebtheitswettbewerb, sondern knallharter Verdrängungswettbewerb. Da gibt es natürlich viele Stellschrauben. Anscheinend hat man 4.000 ausgemacht. "Unzufrieden" könnte man sein, wenn tatsächlich nichts außer P-Kosten auf der Agenda stünde ?

 

 

Aktueller Nachtrag :

 

Heute steht im Wirtschaftsteil der FAZ Sonntagszeitung ein großer Artikel über die Lufthansa, im Portrait Carsten Spohr, anlässlich seines bevorstehenden Amtsantrittes.

 

Sehr interessant zu lesen. Sicher keine Überraschung für Leute, die mit Interna vertraut sind. Für solche wie mich, die die LH nicht aus dem Innenverhältnis kennen, sondern sie so beobachten, wie vorher geschildert, Bestätigung des Eindrucks.

 

Die LH ist im Grunde nicht fit für den Wettbewerb, sie verdient im Kerngeschäft zu wenig um neue Flugzeuge zu kaufen und schon die Investition in die Maßnahmen die alten Flugzeuge aufzuhübschen, bringt sie an die Grenze ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit.

 

Cartsen Spohr ist im Konzern gut durch alle Ebenen gut vernetzt (FOC), was ein Vorteil bei seiner Herkulesaufgabe sein kann, aber natürlich auch ein Nachteil, denn er wird denen auf die Zehen treten müssen, die ihm am nächsten stehen, den Piloten, und den Arbeitnehmervertretern, denn die haben seine Wahl unterstützt; es gab Stimmen, die nur einer Kraft von außen zutrauen, dem Vogel Flügel zu machen.

 

Offizieller Verlautbarung gemäß erfüllt die Passage mittlerweile den auferlegten Sparauftrag, allerdings reichen die Zweifel daran bis in das Lager der Gewerkschaften.

 

Also kann man Herrn Spohr nur alles Gute wünschen und dass sich FOC als hilfreich und nicht Hemmschuh erweist.

[Manfred J.]

Hallo

 

es geht wieder los , aber nicht in die Hos.... ha ha

 

die Streik - Profis der LH und Swiss marschieren wieder  ;) 

 

http://www.gmx.net/themen/finanzen/wirtschaft/44bgajs-vereinigung-cockpit-kuendigt-piloten-streiks-

 

lufthansa#.focus.Wieder%20Streiks%20bei%20der%20Lufthansa.269.898

[Wingman340]

Hallo Manni,

 

es stimmt, dass die VC wieder Streiks der LH - Piloten in Aussicht stellt.

 

Es ist jedoch nicht so, dass 

- diese Kollegen Streik - Profis sind (sie sind ja in erster Linie Profi - Piloten)

- die Swiss - Kollegen zum Streik marschieren werden

 

Über das Warum hat man sich hier im Forum schon ausgetauscht. Die Diskussionen nach dem April - Streik haben nicht zu einem Kompromiss geführt.

Es macht jedoch nur den allerwenigsten Piloten Spass, zu streiken (vielleicht denen, die sonst nur Langeweile im Beruf aushalten müssen...).

 

Ich hoffe, dass man endlich zu einer Lösung kommt, mit denen beide Parteien leben können. Dazu braucht es eine Gewerkschaft, die die Bedürfnisse der Airline versteht genauso wie eine Lufthansa, die nicht nur predigt, dass die Mitarbeiter das wertvollste Gut der Firma ist (und damit meine ich nicht nur die Piloten, sondern auch die Bodenkollegen in der ganzen Welt).

 

Gruss

Patrick

[Manfred J.]

Hallo Patrick,

 

du lest ja raus wie ich das gemeint habe,  nämlich ironisch nicht zynisch... ;)

 

Als ich Gestern nochmals kurzfristig ultra schnell weg musste war noch nicht's  drin,

dann als ich nach 22 Uhr heim kam, blendete mich der Laptop blau-weiß Rigoros an

PILOTENSTREIK bei LH

 

Dann dachte ich, gib es mal weiter, damit das Forum Unterhaltung hat  ;)  :lol:

 

Ich kann da nicht wirklich mit diskutieren, nur erahnen, was da in etwa läuft...

 

Gruß in die Swiss

 

Manni