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Nicht schon wieder: LH Piloten drohen mit Streik


Kuno

Empfohlene Beiträge

 

 

was bringt die LH Piloten so dermassen gegen das Mgmt? 

 

es ist ja keine LH- bzw VC-Eigenart, dass Piloten sich gegen das Management auflehnen. So wie ich das überblicke, machen das alle Piloten von klassischen Airlines im Westen. Auch wenn du dieses oder andere Foren studierst. Das kommt natürlich durch ihre starke Privilegierung aus den 60er Jahren, dem goldenen Zeitalter der Luftfahrt. Und weil diese Airlines am meisten bluten müssen mit der starken Konkurrenz, ist hier der Rationalisierungsdruck am höchsten. Und ein Pilot lässt sich nicht immer alles bieten, ja, er wurde durch seine Berufsausbildung dazu geformt, derjenige zu sein, der gegen alles ist, was schlecht ist für sich oder für sein Flugzeug.

 

Das ist ein Erklärungsversuch, keine Entschuldigung.

 

Menschen mit ein bisschen mehr Übersicht, Kenntnissen und Erfahrungen (und natürlich ohne den Leidensdruck) wissen natürlich, dass dieser Kampf derjenige gegen Windmühlen sind. Denn die Piloten kämpfen eigentlich gegen den falschen: Sie kämpfen gegen das Management, aber eigentlich sind sie gegen die aktuelle Entwicklung. Aber eben, man kann die Konkurrenz nicht wegstreiken.

 

Meiner Meinung ist Streiken immer schädlich. Aber wenn sogar so gut verdienende und hochqualifizierte Arbeiter streiken, dann ist es noch viel schädlicher.

 

Dani

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Aber: es sind die gut verdienenden Piloten, welche sich auflehnen, der Rest der Company m.E. nicht. Daher kann man die Frage nicht einfach pauschal stellen. Aber hier weiss ich nicht, was ich nicht weiss (-:

 

Markus

 

Leider irrst Du, Markus, wenn Du meinst, der Rest der Mitarbeite lehnen sich nicht auf.

 

- Angestellten am Boden wird "mitgeteilt", dass ihr Arbeitsort nicht mehr in Hamburg ist sondern nach Krakau verlegt wird. Selbstverständlich wird niemandem gekündigt. Es wird die in Krakau offene Stelle zur Verfügung gestellt. Aber natürlich zu einem Lohnniveau, welches in dieser Gegend normal ist

 

- Stationen werden geschlossen, sorry "ausgelagert". Den Stationsmitarbeitern wird nicht gekündigt. Die ausgelagerte Stelle will ja neu besetzt werden. Kann aber natürlich nicht zu den alten Bedingungen passieren. Nimm oder stirb.

 

Dies sind nur zwei Beispiele von der "Modernisierung" der LH, wie sie dem Management vorschwebt. Wenn dies alles in geordneten und fairen Schritten angepackt würde, könnte man dahinter stehen. Nur so......

 

Wieso entsteht nun die Ansicht, dass sich nur die Piloten "quer stellen". Die Flugbegleiter werden zu einem grossen Teil von der UFO vertreten, dazu noch Verdi. Die Bodenmitarbeiter sind, wenn überhaupt, gewerkschaftlich in der Verdi organisiert. Daneben gibt es viele Angestellte, die von keiner Gewerkschaft vertreten werden.

 

Die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter der LH könnten aufhüpfen (und tun dies zum Teil auch). Schnell heisst dann aber: nimm oder stirb. Denn, und das vielleicht der wichtigste Punkt: die meisten Mitarbeiter können relativ schnell ersetzt werden. Nur die Piloten nicht (leider oder zum Glück sei mal dahin gestellt). Einen Lackierer in der Werft, eine Sekretär oder Sachbearbeiterin, selbst ein Schlosser oder ein Schweisser: die sind relativ schnell ersetzt. Es gibt nur wenige Posten in einer Airline, die nicht einfach so ersetzt werden können. Dazu gehören die Piloten, sicher auch der Dispatch und die gut qualifizierten Flugzeugmechaniker (wahrscheinlich habe ich noch die eine oder andere Sparte vergessen).

 

Wenn also nach aussen der Eindruck erweckt wird, nur die Piloten "täten" sich schwer mit der Führung, dann irrt man sich gewaltig.

 

Gruss

Patrick

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Wie ich sagte, ich weiss nicht, was ich nicht weiss, daher danke für die Klarstellung (wer stellt sich dagegen).

 

Was hingegen die near/offshoring Aktivitäten anbelangt, sorry to say, das ist die Realität in x anderen Firmen. Aufwachen. Dass diese Bewegungen nicht erfreulich sind für die Betroffenen, keine Frage. Für das Unternehmen jedoch notwendig, auch für eine LH.

 

Lehre daraus: man bringe die Bereitschaft mit, sich kontinuierlich, auch wenn mühsam, weiterzubilden, um bei solchen Situationen Optionen zu haben. In einigen Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit und tiefen salaries völlig klar, da lebensnotwendig. Bei uns nicht, da sind wir zu wohlgenährt und nicht hungrig genug. Verpassen aber dabei, dass dieser Schuss hinten raus geht...

 

Markus

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aber am Ende ist es der Lufthansa wurst, ob die Piloten arbeiten - was die LH interessiert ist, dass die Flugzeuge in die Luft kommen.

 

 

Ja aber wie jetzt..?  ;)

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Wenn ich diesen (und andere) Theras hier so lese, dann stelle ich mir sehr verwundert eine Frage:

 

Wie kommt es, dass (echte) Kooperativen in unserer Wirtschaft heutzutage nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen?

 

Es müsste doch eigentlich die perfekte Airline entstehen, wenn sich einige Piloten zusammen täten und ihr eigenes Ding machen. Keine ahnungslosen Manager, die falsche Entscheidungen treffen und keine größere Erfüllung finden als das Unterdrücken von wehrlosen Mitarbeitern.

Stattdessen nur fähige Führungskräfte die alle vom Fach sind und denen es nicht schwer fällt, gleichzeitig alle Mitarbeiter super glücklich, das Produkt wettbewerbsfähig und die Kooperative wirtschaftlich erfolgreich zu machen.

 

Genau genommen fällt mir weltweit keine einzige namhafte Fluglinie ein, die als Kooperative von Piloten geführt wird.

 

Warum nur, wenn dieses Modell doch so viel besser sein muss, als unfähige Airline-Manager und geldgierige Spekulanten?

 

Florian 

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Der ist gut, Florian.

Es gab einige Projekte, welche von Piloten initiiert wurden. Sind alle gescheitert...

 

Wieso bloss?

Weil die Piloten, die dann auf dem Chefsessel Platz nahmen, sich wie Manager benahmen und weniger wie Piloten????

 

Könnte sein, oder?

 

Patrick

(nicht allzu ernst nehmen)

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Keine ahnungslosen Manager, die falsche Entscheidungen treffen und keine größere Erfüllung finden als das Unterdrücken von wehrlosen Mitarbeitern.

 

Vielleicht weil die Fähigkeiten, die man braucht um einen internationalen Konzern zu führen anders sind als die Fähigkeiten ein Flugzeug zu fliegen?

 

Abgesehen davon ist Spor doch Pilot.

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Es gibt nur wenige Posten in einer Airline, die nicht einfach so ersetzt werden können. Dazu gehören die Piloten, sicher auch der Dispatch und die gut qualifizierten Flugzeugmechaniker (wahrscheinlich habe ich noch die eine oder andere Sparte vergessen).

 

Wenn also nach aussen der Eindruck erweckt wird, nur die Piloten "täten" sich schwer mit der Führung, dann irrt man sich gewaltig.

 

Gruss

Patrick

 

Sorry, aber diese Aussage ist schon etwas krass. Genau das ist das Problem. Die Piloten halten sich für etwas ganz besonderes im Konzern.

 

Ohne Flugbegleiter keine legale Pax-Operation möglich, ohne Crewdisposition keine Einsatzpläne, ohne Mechaniker kein Flugzeug, ohne etc. etc. etc.

 

Piloten sind genauso ein großes/kleines Zahnrad wie Tankerfahrer o.Ä.. Wenn diese streiken, fliegt auch kein Flugzeug. Mit Stolz und Überheblichkeit laufen Triebwerke heute leider noch nicht.

 

Wieso sollen Piloten nicht einfach ersetzt werden können? Die Verkehrsflugzeugführerlizenz wird einem nicht angeboren, sondern ist eine ganz normale Ausbildung. Jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch kann das Fliegen erlernen. Jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch kann eine Ausbildung zur Bürokrauffrau/-mann machen, Jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch kann eine Ausbildung zu was weiß ich für einen Beruf machen. Alle diese Positionen werden gebraucht, um in einem Konzern ein vernünftiges Produkt abzuliefern.

 

Und es gibt diese Kapazitäten an willigen Piloten außerhalb des Blau/Gelben Kosmos.

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Hallo Simon

 

sorry, musste meinen Text etwas anpassen...

 

Ich habe, wenn Du meinen Beitrag richtig gelesen hast, erwähnt, dass es Schlüsselpositionen gibt, welche man nicht einfach so ersetzen kann (wie Piloten, Dispatcher, spezialisierte Flugzeugmechaniker und sicher auch noch andere).

Was ist daran nun das Problem? Stimmt diese Aussage nicht?

 

Deine Aussage, was die Ausbildung zum Verkehrspiloten betrifft, war ironisch gemeint, nehme ich an. Oder?

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
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Nachtrag zu SimonXX's Beitrag:

 

Man kann durchaus als Airline - Pilot die Probleme zwischen der VC und der LH aus verschiedenen Blickwinkel anschauen.

Aber, Simon, sorry für meine klaren Worte: ein solcher Schwachsinn von wegen "jeder halbwegs vernünftig denkender Mensch kann die ATPL machen" aus Deinem Munde....

 

Als "halbwegs vernünftig denkender Mensch" denke ich mir meinen Teil dabei...

 

Nachdenkliche Grüsse

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
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"Wieso sollen Piloten nicht einfach ersetzt werden können?"

 

Genau hier ist das Problem, die meisten verstehen nicht worum es beim Beruf Airline Pilot geht. Dass der Normal Buezer auf der Strasse nicht weiss worum es geht ist verstaendlich. In einem Fliegerforum wie hier aber eher bedenklich.

 

Abr zurueck zum LH Streik. Jeder Airline Pilot sollte eigentlich froh sein dass sich die LH Piloten fuer ihren Job aber auch ihren und damit auch unseren Beruf einsetzen. Der Trend ist klar, man sieht es bei Alitalia, Iberia und auch Qantas. Der Mainline Betrieb wird ausgelagert zu low cost Airlines die dann zu miserablen Loehnen und Konditionen die Mainline aushoehlt. Ein neuangestellter Copilot bei Iberia bekommt zurzeit gerade noch 2200 Euro. Naechstens wohl Pay to fly. Darum sind die LH Piloten dagegen und da sollten auch wir alle die im Airline Business sind froh sein dass sich jemand dagegen wehrt. Wir im Golf oder auch bei Low Costs koennen da nichts mehr machen, wer sich wehrt wird gefeuert.

 

Und sorry, der Vergleich mit den Flight Attendants hinkt gewaltig, die kann ich notfalls von ueberall herholen und in 3 Wochen ausbilden.

 

Noch was zur fruehzeitigen Pension. Es gibt eine Studie der US Airforce und auch anderen Airlines bezueglich Pensionierung. Langstrecken Piloten die bis 57 Jahren arbeiten haben eine normale Lebenserwartung, 85 oder mehr. Danach wird mit jedem Jahr zusaetlich zwei Jahren abgezogen. Der Koerper ist einfach viel anfaelliger auf Jetlag und Stress. Daher machte die 60 Regelung wirklich Sinn. Und dadurch war damals eine Ueberbrueckungs Versicherung Pflicht auch in der Schweiz, sogar damal bei der Crossair.

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"Dass der Normal Buezer auf der Strasse nicht weiss worum es geht ist verstaendlich. In einem Fliegerforum wie hier aber eher bedenklich.....

 

...Langstrecken Piloten die bis 57 Jahren arbeiten haben eine normale Lebenserwartung, 85 oder mehr. Danach wird mit jedem Jahr zusaetlich zwei Jahren abgezogen. Der Koerper ist einfach viel anfaelliger auf Jetlag und Stress. Daher machte die 60 Regelung wirklich Sinn. Und dadurch war damals eine Ueberbrueckungs Versicherung Pflicht auch in der Schweiz, sogar damal bei der Crossair."

 

So eine Aussage muss man sich erst einmal verarbeiten. Aber wahrscheinlich gibt es wirklich Piloten, die so denken und ich kann mir gut vorstellen, dass es genau das ist, was einen guten Teil der Problematik ausmacht.

 

Geh' doch einfach einmal von der verwegenen Annahme aus, dass es auch dem "Normalbüezer" auch klar ist, dass ein Verkehrspilot seine Arbeitszeit nicht nur am Fenster sitzend und auf den Horizont hinausschauend verbringt...

 

Und wenn du noch etwas weiter gehen willst, dann könntest du bestimmt auch noch ein paar "erdgebundene" Berufe finden, bei denen die körperliche Belastung um einiges höher ist als bei den Damen und Herren auf den vordersten zwei Sitzen im Flugi.

 

-----

 

Wenn es denn so ist, dass die Langstreckenpiloten ab 57 fertig sind - vielleicht wäre es dann auch ein Lösung, sich etwas mehr mit der Kurzstrecke zu beschäftigen?

 

Bearbeitet von kuno
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Wir sind hier in einem Flieger Forum, da darf man erwarten dass diejenigen die sich hier beteiligen eventuell eine Piloten Ausbildung haben oder zumindest etwas von der Fliegerei verstehen. Ich beteilige mich auch nicht in einem Forum fuer Aerzte oder Anwaelte, genau aus dem Grund weil ich davon wenig verstehe. Bei der Fliegerei hingegen meint jeder weil er vieleicht mal Passagier gewesen war dass er alles weiss und sich auskennt.

Wenn man das Geschwaetz gerade zum Beispiel in diesem Thread anschaut ist es sofort klar dass kaum einer von denen in einer Airline arbeitet, aber natuerlich sofort weiss wie man mit den verwoehnten LH Piloten umgehen sollte.

 

Ja und dass es andere harte und verschleissreiche Berufe gibt weiss ich auch, aber das ist in dieser Diskussion nicht das Thema.

Bearbeitet von Flydawg
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Bei der Fliegerei hingegen meint jeder weil er vieleicht mal Passagier gewesen war dass er alles weiss und sich auskennt.

 

Und jeder der vielleicht mal einen ATPL gemacht hat, meint, er wisse wie man eine Airline managed.

 

Florian

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Wir sind hier in einem Flieger Forum, da darf man erwarten dass diejenigen die sich hier beteiligen eventuell eine Piloten Ausbildung haben oder zumindest etwas von der Fliegerei verstehen. Ich beteilige mich auch nicht in einem Forum fuer Aerzte oder Anwaelte, genau aus dem Grund weil ich davon wenig verstehe. Bei der Fliegerei hingegen meint jeder weil er vieleicht mal Passagier gewesen war dass er alles weiss und sich auskennt.

Wenn man das Geschwaetz gerade zum Beispiel in diesem Thread anschaut ist es sofort klar dass kaum einer von denen in einer Airline arbeitet, aber natuerlich sofort weiss wie man mit den verwoehnten LH Piloten umgehen sollte.

 

Ja und dass es andere harte und verschleissreiche Berufe gibt weiss ich auch, aber das ist in dieser Diskussion nicht das Thema.

Leuchtende Sterne fallen schneller. 

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@ Miguel;

 

ich habe keine Forumsrichtlinien gefunden, die besagen, dass man um hier mitzumachen Pilot sein oder etwas von der Fliegerei verstehen muss - und ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass dies die Intention des Forumsbetreibers sein könnte. Deine Aussage erinnrt mich irgendwie an die Politiker, die finden, die Bürger wären nun wirklich nicht kompetent über Politik zu reden und bei Abstimmungen Entscheidungen zu fällen...

 

Es macht auch keinen Sinn, 100-Tausende mit einem Streik zu schädigen und dann zu verlangen, dass das Thema nicht diskutiert wird.

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Ich hab nicht gesagt es daarf nicht diskutiert werden.?Man muss auch nicht Pilot sein. Aber es waere von Vorteil ueberhaupt zuerst zu Verstehen warum gestreikt wird. Und das ist hier das Problem. Streik ist immer nur das letzte Mittel und das Management ist ebenso verantwortlich wenn gestreikt wird.

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Kollegen, das könnt ihr vergessen. Die Leute haben vorgefertigte Meinungen und manche gönnen den anderen nichts. Und ob man die nun überzeugt oder nicht, ist unwichtig.

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Der Streik der Piloten schadet der Fluggesellschaft, den Passagieren, und den Kollegen in anderen Funktionen. Ich bin Vielflieger (HON) bei LH und einigen anderen Airlines und muss mich auf die Qualitaet meiner Verbindungen verlassen koennen. Fuer Streiks habe ich kein Verstaendnis. Die Piloten haben kein Recht meine Arbeit zu stoeren oder zu zerstoeren um ihre Privilegien durchzusetzen. Ausserdem geht es hier klar um den Protest gegen Wings, und nicht nur um Vorruhestandsregelungen. Das wird nartuerlich nicht zuegegeben weil es ja illegal waere (in Deutschland darf nur wegen Bedingungen die Bestandteile des Tarifvertrages sind gestreikt werden. WINGS gehoert NICHT dazu!).

 

Meiner Meinung nach gehoeren die Streikenden zur Rechenschaft gezogen. Ich werde einfach auf andere Linien umsteigen (wer mal Singapore oder Emirates First geflogen ist wird feststellen dass die LH hier schon wettbewerbsfaehig ist, Business Class bei LH ist ein Witz, da ist selbst United besser).

 

Der Mangel an Wettbewerbsfaehigkeit der LH wird in erster Linie durch Steuervorteile und guenstigeren Sprit besonders der Golf Airlines hervorgerufen. Die Kosten fuer Piloten sind hier nicht kriegsentscheidend, aber schon ein wichtiger Beitrag. Aber die durch den Streik hervorgerufene Senkung der Nachfrage, nicht nur der ausgefallenen Fluege sondern die durch veraergerte Passagiere die dann woanders buchen schaedigen das Ergebnis noch mehr. Da die LH eine Aktiengesellschaft ist wird sich dass dann, ueber das gesunkene Ergebnis, auf den Aktienkurs und die Kreditfaehigkeit der LH auswirken, und das in einer kapitalintensiven Branche wie der Verkehrsluftfahrt.

 

Ich bedaure dass diese arroganten Herren Piloten mit ihren ueberzogenen und erpresserischen Aktionen die Airline schaedigen und die Passagiere als Geiseln nehmen, aber wenn genuegend Geschaeftsreisende abgewandert sind dann werden die Herren feststellen dass sie bei leerer First und Business Kabine keine Premiumbedingungen mehr finanzieren koennen. Bis das passiert und die Einsicht kommt ist es wahrscheinlich zu spaet, aber wenn die LH Pleite ist dann wird eben eine andere Airline die Luecke ausfuellen. Warum glauben diese Deppen eigentlich dass sie mir eine komplette Arbeitswoche einseitig zerstoeren koennen, mir Arbeits- und Freizeit nehmen, und dass ich dann nach dem Streik wieder LH buche als waere nichts passiert? Halten die uns Passagiere in ihrer Arroganz fuer komplette Idioten die lediglich mit einem Ultra-Kurzzeit Gedaechtnis ausgestattet sind?

 

Und nein Bernhard, man muss vom Fliegen nichts verstehen um eine Meinung haben zu duerfen, geschaedigt wird man ja als Passagier, nicht als Pilot. Bahnreisende muessen auch keine Lokfuehrer sein um sich ueber erpresserische Arbeitskaempfe die auf ihrem Ruecken ausgetragen werden aufzuregen.

 

Im Uebrigen bin ich sowohl Pilot als auch Betriebswirtschaftler, und das ist in erster Linie ein wirtschaftliches Thema.

 

Just my 2ct,

Happy Landings,

Norbert

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Hallo Norbert

 

Aus Sicht der Passagiere ist der Streik unangenehm. Das kann ich nachvollziehen...

 

Andere Frage: Kennst Du den KTV der LH-Piloten? Wie kommst Du zur Aussage, dass das Projekt WINGS nicht dazugehört?

Bevor man die LH-Kollegen als "Deppen" darstellt, wäre es angebracht, sich mit dem Thema etwas intensiver zu beschäftigen.

 

Eigentlich weiss ich nicht, wieso ich hier überhaupt noch etwas schreibe. Wahrscheinlich gehöre ich auch zu den "Deppen", die versuchen, die andere Seite aufzuzeigen.

 

Es scheint, wie Andreas sagt, sinnlos zu sein... 

 

Patrick

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Also im Grunde ist diese Diskussion zu nichts mehr nutze, so ziemlich alles, was dazu zu sagen ist, ist es auch schon.

 

Manches ist einfach ärgerlich; nicht die "Angriffe" auf die Piloten, sondern diese mit dem beständigen Hinweis nichts davon zu verstehen oder mit dem Neidargument zu parieren.

 

"Jeder" der hier liest (soweit sich mit Luftfahrt und wenn im Simulator beschäftigt), bringt die Fähigkeiten mit den intellektuellen Anspruch zu erfüllen, wenn ich als Maßstab dienen kann. da hat es ganze drei Monate gedauert um in einem professionalen Simulator einen Flug unter "ernsthaften" Bedingungen, inklusiver aller Vorbereitungen fehlerfrei durchzuführen.

 

Wo ich einsichtig genug bin ist, dass es aus anderen Gründen nicht "mein" Beruf sein könnte. Weil dazu natürlich auch ein Charakterbild gehören sollte. Fraglich, ob das bei allen Piloten vorhanden ist. Das lässt sich halt bei Eignungsprüfungen schwieriger abklären, als schulisches Wissen abzufragen.

 

Einen funktionierenden qualitativ hochwertigen Motor  zu konstruieren oder was auch immer, wird aus dem Stand nicht in drei Monaten lösbar sein. Also heben wir uns ein wenig Bewunderung oder auch Neid auf, es gäbe Alternativen.

 

Der Streik ist schon deshalb grotesk, weil parallel die "selben" Piloten vor dem EuGH für eine längere Dienstzeit streiten (gestritten haben und recht bekamen.)

 

Niemand will sein Leben gefährden, weil vorne ein kranker Pilot sitzt, sowenig wie ein vom Schichtdienst erkrankter Kraftwerkfahrer oder Arzt das tut.

 

Wenn ich es also wirklich ernst meinte (und das das nicht der wahre Grund für den Streik ist, ist ja nun mehrfach dargelegt, da kann noch so lange dagegen argumentiert werden), dann muss ich "verhindern", dass der Pilot krank wird.

 

Am besten indem er mit zunehmendem Alter dem Jetlag nicht mehr ausgesetzt wird, also anders eingesetzt wird.

 

Dann aber auch entsprechend weniger verdient, wenn das Vergütungsmodell so aussieht.

 

Notfalls muss man es anpassen, das ist ohnehin eine gesellschaftliche Diskussion, die darauf hinausläuft, das Gehalt mehr an der Lebenswirklichkeit, als am Alter auszurichten.

 

Aus dieser verfahrenen Situation gibt es keinen anderen vernünftigen  Ausweg (wenn es denn wirklich um diese Frage ginge). Die aber durchaus auch gelöst werden muss, denn da fängt das Interesse des Passagiers an. Ich will von keinem kranken Piloten geflogen werden. Streikenden Piloten kann ich aus dem Weg gehen. Nur das löst das Problem nicht.  

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Lieber Patrick,

 

Der KTV ist irrlevant. Die Urabstimmung lautete auf die Themen "Mehr Gehalt" und "Uebergangsversorgung" zu beiden (!) Themen haben die LH-Piloten mit grosser Mehrheit einem Streik zugestimmt.

 

Ein Streik wegen des Wings-Konzeptes waere schon alleine deswegen illegal, weil es dazu keine Urabstimmung gegeben hat. Das ist ganz einfach.

 

Florian

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Ich bin Vielflieger (HON) bei LH und einigen anderen Airlines und muss mich auf die Qualitaet meiner Verbindungen verlassen koennen. Fuer Streiks habe ich kein Verstaendnis.

Ich bin zwar nur SEN, aber da bin ich völlig bei dir. Ich muss mich auf eine Airline verlassen können, egal ob ich nun geschäftlich Fliege und an einem Flug schlimmstenfalls die berufliche Existenz hängen kann, oder ob ich privat unterwegs bin, und die Reise verpasse auf die ich jahrelang gespart habe. Ich halte die ganze Arbeitskampf-Geschichte auch für ein völlig unsinniges und immer wiederkehrendes Spiel. Ein Ritual, das (allgemein gesprochen) Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ihre Macht und Existenz sichert, das Endergebnis kann man immer schon am Anfang vorhersagen.

Aber zu einem Streik gehören immer zwei Sturköpfe. von daher kann ich deinen nächsten Satz

 

Die Piloten haben kein Recht meine Arbeit zu stoeren oder zu zerstoeren um ihre Privilegien durchzusetzen.

nicht unterschreiben.

Keine Tarifpartei sollte das Recht haben, Verhandlungen solange abzulehnen bis der Konflikt nur noch unter eheblichem Schaden (finanziell, Image...) gegen die Wand fährt. Im Moment geht es nicht um die Durchsetzung von Privilegien, es geht um die Einhaltung einer früheren Einigung. Um die Einhaltung eines Vertrags. Normalerweise sollte dazu kein Streik notwendig sein.

 

Keine der Tarifparteien bei der Lufthansa hat das (leider nur moraische...) Recht vertragsbrüchig zu werden. Die Lufthansa hat mir einen gehörigen Batzen Geld dafür abgeknöpft, mich am Tag x von A nach B zu transportieren. Wenn sie das nicht tut, dann bricht sie einen Beförderungsvertrag. Ob es nun der Vorstand oder die Piloten waren, es war definitiv mal die Lufthansa. Und das geht einfach nicht. Jedenfalls nicht ohne Folgen. Mit Partnern bei denen es immer nur Streit gibt, hat man irgendwann keine Lust mehr zu spielen.

 

Gruß

Ralf

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Gestern Abend saßen sich bei Anne Will in der ARD u.a. zwei Schlaumeier (VC/Schulz ? und GDL/Wesselsky) und ein weiser Mann (Klaus von Dohnanyi) gegenüber.

 

Das meine ich jetzt gar nicht sarkastisch, sondern es kennzeichnet, das im Grunde unauflösbare Problem, dass der Schlaumeier seine Rechte kennt, die ihm unser höchstes Gut, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung gibt und deren in Stein gemeiselte Verfassung, aber die Klugheit zu erkennen, wo diese Verfassung die unausgesprochenen Grenzen setzt.

 

Und auch ein Verfassungsgericht schafft nicht Gerechtigkeit, wie kein Gesetz oder Gericht, sondern spricht nach deren Wortlaut.

 

Gerechtigkeit bedarf der Weisheit und der dazu fähigen.

 

Leider gibt es davon wenige, Klaus von Dohnanyi ist einer davon.

 

Unabhängig von den jeweiligen Forderungen, ob sie nun berechtigt sind oder nicht, ist das Problem die Koalitionsfreiheit, die das GG zugesteht und die beide VC und GDL für sich behaupten. Sie verschließen sich jedem Argument, das deutlich macht, wohin die Reise gehen könnte, denn es könnten sich die Kurzstreckenpiloten oder jungen Piloten oder wer auch immer organisieren und natürlich jeweils individuell streiken, denn sonst verpuffte der Effekt ja.

 

Also liegt nahe, dass die Väter des GG entweder soweit nicht gedacht haben oder es so auch nicht gemeint. Und das GG gibt ja durchaus einen Hinweis, wo vielleicht auch korrigierend einzugreifen sein könnte (für den Gesetzgeber, wenn es an der nötigen Klug- und Weisheit fehlt).

 

Soweit meine eignen Gedanken.

 

In der gestrigen Sendung parierten VC und GDL den Vorwurf das Koalitionsrecht zu missbrauchen, mit   dem Argument, sowohl DB als auch LH bedienten sich gleicher Methoden, indem sie die Betriebseinheiten verkleinerten um dort ihre Absichten leichter durchsetzen zu können. Man begegne also nur auf gleicher Ebene.

 

Und da liegt das Missverständnis oder auch die aus Klugheit oder Weisheit sich entwickelnde Erkenntnis.

 

Das Unternehmen LH muss sich in einem Markt bewegen (und die Arbeitsplätze aller MA nach Möglichkeit sichern), dem das GG Schnuppe ist. es ist auch die Zeit vorbei, wo wir uns Kraft militärischer, wirtschaftlicher oder sonstiger Stärke, die Welt so zurechtlegen konnten, wie wir es gerne hatten.

 

Es nennt sich glaube ich Globalisierung.

 

Wenn wir also nicht begreifen, dass das Heil nur darin liegen kann alle Kraft darauf zu verwenden, nicht blind Positionen zu verteidigen, deren Ende so oder so absehbar, dann doch spätestens nachzudenken ?

 

Auch hier sei wieder der Blick über den Tellerrand angeraten. Daimler, BMW, wie immer sie heißen, verkaufen mittlerweile mehr Autos im Ausland. China, USA sind wichtigere Märkte als der heimische. Der Druck, auch dort zu fertigen wächst ob man es will oder nicht, immer stärker und längst hat man es umgesetzt. Dort gilt kein "GG". Und die Gewerkschaften dieser Unternehmen haben das auch längst verstanden. Es hieße die "letzten" Arbeitsplätze hier vernichten, würde man eine Strategie und Taktik von VC und GDL verfolgen.

 

Aber what shalls, wie das auf neudeutsch heißt.

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