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Air Berlin meldet Insolvenz an


Johnny

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Status wird bei checkin nicht aktuell oder tagesaktuell abgefragt

Mit tagesaktuell meinte ich ja "beim Check-in", nicht "beim buchen" (da war AirBerlin ja noch quicklebendig).

Es kann also passieren, das beim Checkin schon kein Status mehr festgestellt wird, und ich mich bei der Security an die lange Schlange anstellen muss... Ich plane mal besser mehr Zeit ein.

Da in Frankfurt Terminal 2 die Lounge ja vor der Security kommt, wäre mangelnder Loungezugang dann kein Problem, weil ich die Zeit sowieso für die Security brauche...

 

 

Vielleicht könntest du versuchen, deinen bereits gebuchten AB-Flug bei einem  anderen Meilenkonto anzumelden.

Das hilf dann aber nichts bei Status, Lounge und Security...

Muss nochmal nachgucken, ob bei AAdvantage der Status nach Kalenderjahr (wie bei M&M) oder fließendem 12 Monats-Interval geht (wie bei Topbonus), wenn es nach Kalenderjahr geht, lohnt das Meilensammeln dieses Jahr nicht mehr.

 

Wie läuft das eigentlich, wenn ich auf einem AA Flug dank TopBonus Status die JAL lounge nutze, zahlt dann Topbonus, American oder JAL hinter den Kulissen für die Lounge?

(Ich wäre bisher immer davon ausgegangen, OneWorld zahlt das... aber die sind offenbar dabei ganz raus)

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
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Noch krasser, dass sie die Meilen einfach nullen können, ohne dass eine tatsächliche Zahlungsunfähigkeit von Topbonus erklärbar wäre. Man kann ja nicht einfach seine Beteiligung an einem Unternehmen zurückgeben, man muss für seine Verpflichtungen die man eingegangen ist geradestehen. Solange Etihad nicht insolvent ist, müssen sie ihren 70% Verpflichtung aus Topbonus nachkommen.

Es wäre mal interessant, die Geschäftsberichte von Topbonus einzusehen... Und analog mal das "Kleingedruckte" bei M&M anzugucken, ob man auch da das "eigenständige" Unternehmen einfach durch Rückzug der Beteiligung nullen kann... So eigenständig scheinen die Programme nämlich mitnichten zu sein.

 

Die genaue Rechtssituation bei einer plc. ist mir auch nicht gerade geläufig...

 

Gruß

Ralf

 

Lieber Ralf

 

Ich kenne die AGBs von Topbonus nicht und kann daher nicht bestätigen, ob die Topbonus plc/gmbh/ag ohne weiteres ihre Verpflichtung gegenüber den Kunden (=Meilen) annullieren können.

 

Ganz sicher ist aber, dass die Eigentümer keine weiteren Verpflichtungen haben. Als Aktionär erschöpfen sich deine Pflichten mit der Überweisung des Zeichnungsbetrags der Aktie im Rahmen der Gründung oder einer Kapitalerhöhung. Wenn Du nach der Gründung oder Kapitalerhöhung durch Kauf der Aktien an der Börse Aktionär wirst, hast Du gegenüber der Gesellschaft keine weiteren Pflichten. In Details kann sich diese Aussage aufgrund der Rechtsform leicht ändern, aber ich gehe mal davon aus, dass die Aktionäre von Air Berlin bei der Ausgliederung von Topbonus wussten was sie taten und daher Nachschusspflichten ausgeschlossen sind (bei GmbHs in der Schweiz kann es das geben).

 

Etihad hat also gar keine 70% Verpflichtungen, daher wird da nichts mehr kommen.

 

Ich stelle mir die Bilanz der Topbonus so vor: Auf der Aktivseiten haben sie Forderungen gegen Air Berlin auf Einlösung der Meilen, auf der Passivseite haben sie Verpflichtungen gegenüber den Kunden aus dem Meilenprogramm. Mit der Ankündigung der Insolvenz ist klar, dass der Aktivposten "Forderungen gegenüber Air Berlin" massiv reduziert werden muss.

 

Auf der Passivseiten können sie vielleicht die Verpflichtungen aus dem Meilenprogramm annullieren, möglicherweise sind da aber noch weitere Verpflichtungen (z.B. aus der Ausgliederung des Programms), welche zur Insolvenz der Topbonus führen.

 

Wenn Du als Gläubiger anerkannt bist (in der Schweiz gibt es einen Schuldenruf, da meldest Du z.B. Dein Meilenkonto), der Insolvenzverwalter prüft Deine Ansprüche und wenn sie anerkannt werden, wird Deine Forderung "kolloziert", d.h. anerkannt. Wieviel Du am Ende des Verfahrens erhälst, hängt von dem Verhältnis zwischen Aktiven und Passiven....

 

Bei der Swissair betrug die Konkursdividende so gegen 10% (wenn ich mich richtig erinnere; das Verfahren ist dort noch nicht ganz abgeschlossen http://www.liquidator-swissair.ch/de/status.htm).

 

Gruss

Adrian

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Ich glaube nicht, das Topbonus eine AG ist. Auch keine GmbH. In diesen beiden Fällen wäre Etihad natürlich elegant raus (oder auf einen knapp fünfstelligen Betrag limitiert).

 

Wie auch immer, das ging jetzt ziemlich zügig... Viel zu zügig als das sie all das Geld in dieser Woche verloren haben können (in der sie zudem gar keine Meilen mehr eingelöst haben). Wohl auch eher ein politisch, als ein finanziell motiviertes Ende. Mangels Zukunftsperspektive wählt man das Ende mit Schrecken.

 

Gruß

Ralf

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Eine Währung, also Geld, ist immer nur das Wert was die Gegenseite bereit ist in eigenem Geld oder Wert zu geben. So funtioniert die Marktwirtschaft. Das gilt auch für die 'Währung' Flugmeilen.

 

Das Geld selbst hat keinen Wert, allenfalls aber kosten (Zins). Geld representiert nur einen Wert.

 

Topbonus ist der Administrator (die Zentralbank) der Währungseinheit AirBerlinFlugmeilen. Logisch ist auch die Zentralbank nichts mehr wert wenn die verwaltete Währung keinen Wert mehr hat. Sonst würde ich morgen die zimbabwesche Zentralbank kaufen, denn die hat ja viele Hundert Octamilliarden an Dollars...

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Topbonus-Kunden werden sich wohl darauf einstellen müssen, dass ihre Meilenguthaben mehr oder weniger entschädigungslos verfallen werden. Das ist hart für die Betroffenen, aber so funktioniert das System in einem Insolvenzfall.

 

Gruss Andreas

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Ok, es ist die Bild.... aber eine gute Nachricht für Ralf:

 

 

http://www.bild.de/regional/berlin/air-berlin/topbonus-will-insolvenz-anmelden-52990622.bild.html

 

Ein Air-Berlin-Sprecher sagte gegenüber BILD: „Wir bedauern, dass Mehrheitseigner Etihad das topbonus Programm nicht weiterführt und damit das Meilensammeln und Meileneinlösen nicht mehr möglich ist. Die Statusvorteile für die Teilnehmer von topbonus bleiben zunächst erhalten.“

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Als ehemalgem Angestellten von AB geht mir die ganze leichenfledderei um Meilen, die man geschenkt bekommen hat, langsam auf den Keks.

Könnte man diese Diskussion in einem eigene Schnäppchenjager-Thema ausdiskutieren?

 

Wenn Dein Pferd tot ist, gib ihm nicht die Sporen. Steig ab. Hat ein guter Indianer mal gesagt.

 

Tomi

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Als ehemalgem Angestellten von AB geht mir die ganze leichenfledderei um Meilen, die man geschenkt bekommen hat, langsam auf den Keks.

Könnte man diese Diskussion in einem eigene Schnäppchenjager-Thema ausdiskutieren?

 

Wenn Dein Pferd tot ist, gib ihm nicht die Sporen. Steig ab. Hat ein guter Indianer mal gesagt.

 

Tomi

Bleibt dahingestellt, ob Air Berlin bereits eine Leiche ist, oder ein wandelnder Zombie.

 

Ich hoffe für alle dort Angestellten:

Es sei ein (wie auch immer gearteter)  Phoenix!

 

Gruss

Richard

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Hoi Andy,

 

nö, selbständiger Handwerker.

Und überzeugter Grossvater, um alles nachzuholen, was ich bei den eigenen Kindern im Ausland verpasst habe

 

Dir alles Gute

Tomi

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Auch gut, wenn Du Dich abseilen konntest und happy bist!

 

Zum Glück ist der Kelch mit Air Berlin an mir vorbeigegangen. Lang mögen die Business Jets leben :)

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Ich glaube nicht, das Topbonus eine AG ist. Auch keine GmbH. In diesen beiden Fällen wäre Etihad natürlich elegant raus (oder auf einen knapp fünfstelligen Betrag limitiert).

 

Wie auch immer, das ging jetzt ziemlich zügig... Viel zu zügig als das sie all das Geld in dieser Woche verloren haben können (in der sie zudem gar keine Meilen mehr eingelöst haben). Wohl auch eher ein politisch, als ein finanziell motiviertes Ende. Mangels Zukunftsperspektive wählt man das Ende mit Schrecken.

Wir sollten das Forum in "Religion" umbenennen bei den ganzen glauben. Jedes Mitglied bei TopBonus weiss, dass sie eine britische Limited sind. Zumindest wenn man sich anschaut, mit wem man eigentlich Verträge schliesst. Alle die da Nichtmitglieder sind können das im Geschäftsbericht von AirBerlin nachlesen.

 

Und dieses Gefasel von "politischen" Verschwörungstheorien nervt echt. Natürlich muss TopBonus unmittelbar nach der Fluggesellschaft insolvenz anmelden. Nicht nur, dass ihr gesamtes Geschäftsmodell auf AirBerin beruht, sie werden auch ganz erhebliche Forderungen aus gutgeschriebenen aber von AB noch nicht bezahlten Meilen haben. Das Geld sehen sie nie wieder.

 

Florian

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Sitze hier im Crewhotel mit ein paar Kollegen von AB. Die sind ziemlich schlecht drauf und machen sie große Sorgen um sich und ihre Familien. Wollte etwas relativieren und die persönliche Katastrophe der Top Bonus Milen Besitzer einbringen. Hat aber eigentlich niemand getröstet.

 

wolfgang

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Wärs euch lieber, man lagert die Diskussion um TopBonus in ein Thema wie "TopBonus meldet Insolvenz an"?

 

Nein, weil das doch untrennbar zusammengehört... Der eine oder andere muss sich vielleicht wieder einmal anschauen, was ein "Stammtisch" genau ist! Dort schweifen die Diskussionen jeweils auch ab und man muss auch nicht immer einer Meinung sein beim Diskutieren!

 

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es den Air Berlin Angestellten derzeit ganz sicher nicht wohl ist. Aber es ist auch normal dass sich die Kunden, die gegenüber der insolventen Firma eigentlich noch Ansprüche haben, entsprechend Sorgen machen! Das ist ja ähnlich wie wenn ich irgendwo einen Artikel für 1000 Franken bestelle und bezahle, und die Firma geht dann Konkurs. Denkt ihr dann auch, ach ist doch kein Problem, den Angestellten dort geht es nicht gut und die 1000 Franken die ich in den Wind geschossen habe sind deshalb nun egal?

 

Grüsse Ernst

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Aber es ist auch normal dass sich die Kunden, die gegenüber der insolventen Firma eigentlich noch Ansprüche haben [...]

 

Hier handelt es sich aber nicht um offene Verbindlichkeiten im Rahmen eines Kauf- oder Liefervertrages, sondern um ein Bonussystem. Sprich, ein Unternehmen vergibt für Kundentreue und andere Aspekte Punkte, welche vom Kunden wiederum in Sachwerte, Leistungen, Upgrades umgetauscht werden können. Der Kunde hat also für früher wahrhaftig bezahlte sowie in Anspruch genommene Leistungen u./o. getätigte Käufe u./o. dgl. besagte Punkte gutgeschrieben bekommen. Damit wollen Unternehmen bekanntlich Kunden motivieren, nicht ohne weiteres zur Konkurrenz (z.B. Ryanair) zu gehen, nur weil an diesem einen Tag deren Angebot um paar Cent günstiger ist und an sich binden - und das ist FREIWILLIG!

 

Was bedeutet dies in diesem Falle? Viele Kunden, welche eifrig Punkte gesammelt haben, sind nun enttäuscht, dass sie nun um das "virtuelle" Konto der durch das liefernde/dienstleistende Unternehmen freiwillig ausgegebenen Punkte (welche manche mit einer Art Währung zu verwechseln scheinen) fallen. Aber ich möchte anmerken, dass es sich hierbei um keine Ansprüche im klassischen Sinne einer Involvenz handeln dürfte, wo Liereranten und Kunden um ihre Einsätze zittern müssen. Hier hat niemand wahrhaftig 1.000 Franken wo reingesteckt, um die er nun real "stirbt", sondern es handelt sich "lediglich" um eine Kumulation von besagten Treuepunkten.

 

Das Thema wird hier m. E. überbewertet, aber man sieht gut daran, wo heutzutage die Prioritäten gelagert sind. Hauptsache, die virtuellen Punkte ("bin ja deswegen extra immer nur AB geflogen"), die ich mir wie eine Karotte vor der Nase baumeln habe lassen, sind gesichert! Es gibt schlimmeres - z. B. als Crew momentan in Mitteleuropa arbeitslos zu werden und mit Sack und Pack nach Asien oder in die Emirate ziehen zu müssen. Aber eben, heute ist jede/r sich selbst der/die Nächste - "hinter mir die Sintflut", hauptsache ich kann mit meinen Punkten aus 20 mal Balearen und Kanaren in der Business Class (Upgrade) zum Champions League Finale jetten...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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Aber ich möchte anmerken, dass es sich hierbei um keine Ansprüche im klassischen Sinne einer Involvenz handeln dürfte, wo Liereranten und Kunden um ihre Einsätze zittern müssen. Hier hat niemand wahrhaftig 1.000 Franken wo reingesteckt, um die er nun real "stirbt", sondern es handelt sich "lediglich" um eine Kumulation von besagten Treuepunkten.

Man darf ja auch falsche Sachen "anmerken", in so fern ist das schon in Ordnung.

 

Fakt ist aber, dass Meilenguthaben natürlich genau so Verbindlichkeiten sind und die Inhaber dieser Gutachten genau so Insolvenzgläubiger, wie alle anderen auch. Das niemand "wahrhaftig 1.000 Franken reingesteckt" hat, ist eine Annahme von Dir, die wahrscheinlich auch falsch ist, aber in jedem Fall nicht zu belegen sein wird. Es wird sicher Menschen geben, die einen teureren Flug bei AB an Stelle eines billigeren Fluges bei einer anderen Gesellschaft gekauft habe, weil sie auch TB-Meilen bekommen. Andere haben vielleicht Abos von irgendwelchen Zeitschriften die ungelesen ins Altpapier wandern abgeschlossen weil sie dafür Meilen bekommen haben.

Auch ist das Angebot eines Meilenprogrammes zwar im Prinzip freiwillig - wenn eine Airline das aber anbietet, dann schliesst sie darüber Verträge mit den Kunden. Damit ist es keineswegs mehr "freiwillig" was dann mit den Meilen passiert.

 

Versteh mich nicht falsch: Ich empfinde das Gejammere wegen der Meilen und noch schlimmer wegen der Ego-Kärtchen auch als extrem übertrieben im Vergleich zu dem, was Mitarbeiter und vor Allem Dienstleister mit offenen Rechnungen zu erwarten haben.

Dennoch kann man es nicht pauschal als "sind ja gar keine echten Forderungen" abtun.

 

Zudem gilt das, was ich schon deutlich früher geschrieben habe: Das Schicksal der Mitarbeiter ist sicher das schwierigere - allerdings taugt es nicht für eine Diskussion am Stammtisch, da hier das Insolvenzrecht völlig eindeutig ist und jeder schlicht weiss, was passieren wird.

Bezüglich der Frage von Meilen und Status ist das Insolvenzrecht deutlich weniger eindeutig und man kann durchaus darüber diskutieren - gerade weil es nicht so wichtig ist!

 

Florian

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Wie die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries erklärte, verhandle man mit Lufthansa, Easy Jet und Ryan Air. Wobei Ryan Air die ganze Gesellschaft aufkaufen will, ebenso der ins Spiel gekommene Hans Rudolf Wöhrl. Das schnelle Verschachern an Lufthansa scheint nun erheblich gebremst.

 

Niki Lauda habe eine Brief an die Insolvenzverwaltung geschrieben und sein Interesse an seiner ehemaligen Firma Niki bekundet.

Sowohl Niki Lauda wie auch Michael O‘Leary befürchten eine marktbeherrschende Stellung der Lufthansa im innerdeutschen Markt. O’Leary hat deshalb Beschwerde beim Bundeskartellamt und bei der EU-Wettbewerbskommission eingelegt.

 

Mit der Einschaltung der Gerichte wird die schnelle Abwicklung der AirBerlin kaum möglich sein und die Sache wird sich erheblich verzögern. Entweder wird die deutsche Bundesregierung nochmals ein paar hundert Millionen Euro nachschiessen müssen oder es könnte doch noch zum unerfreulichen Grounding kommen. Allerdings sind solche staatlichen Unterstützungen wie sie jetzt die BRD, aber auch Italien mit der Alitalia, machen, nicht gesetzeskonform mit den EU Regeln.

 

Bei Insolvenzen grösserer Firma werden immer auch eigentlich unabhängige andere Firmen in den Finanzstrudel gerissen und in Konkurs gespült. Meistens sind sie betrieblich oder finanziell verbandelt. Die Geschichte wiederholt sich.

 

Zum Stammtisch: Ich meine wir sollten uns schon am primären Thema orientieren, es gibt da genügend Informationen und Wissen das hier ausgetauscht werden kann.

Bearbeitet von Walter_W
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@Florian: man beachte bei meiner Anmerkung den Konjunktiv. ;-)
 

Scherz beiseite, das war mir in der Tat nicht bewusst - ich ging davon aus, dass man da juristisch vorbaut und es - zumindest unter gewissen Umständen - keinen Rechtsanspruch von seiten der Kunden gibt.

 

Von LH Miles & More kenne ich nur, dass es keine Barauslösung gibt und dass LH das Programm jederzeit ordentlich od. außerordentlich kündigen kann und die Meilen dann - je nach individuellen Rahmenbedingungen - zw. 6 und 36 Monaten gültig bleiben können (wenn ich mich recht erinnere). Was im Falle einer Insolvenz geschähe, weiß ich allerdings nicht und ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass ich dann eine Art Gläubiger bin, denn eine Barauslösung wird ja dezidiert ausgeschlossen, und wenn das Unternehmen, mit welcher ich den Vertrag abgeschlossen habe, nicht mehr in jener Form fortbestehen sollte, sodaß die Vertragsbestimmungen schlagend bleiben, was kann ich mir dann noch erwarten?

 

Gruß

Johannes

 

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Wie die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries erklärte,

Wobei der eigentliche Skandal ist, dass eine deutsche Wirtschaftsministerin hierzu überhaupt etwas erklärt. AirBerlin ist kein Staatsbetrieb sondern ein Privatunternehmen (übrigens im Kern kein Deutsches sondern ein Britisches). Im Insolvenzfall haben Insolvenzverwalter und Gerichte was zu sagen - aber keine Politiker.

Sowohl Niki Lauda wie auch Michael O‘Leary befürchten eine marktbeherrschende Stellung der Lufthansa im innerdeutschen Markt.

Da sind wir aber froh, wie die beiden Herren sich um die Marktwirtschaft in Deutschland sorgen. Nur ein Narr könnte auf den Gedanken kommen, dass es ihnen im Wesentlichen um's Geld geht - um ihr eigenes versteht sich!

O’Leary hat deshalb Beschwerde beim Bundeskartellamt und bei der EU-Wettbewerbskommission eingelegt.

Selbst wenn er das getan hätte, dann würde nichts anderes passieren als ein formloses Antwortschreiben: "Bisher hat niemand einen Antrag auf Übernahme von Unternehmensteilen gestellt also gibt es noch gar nix gegen das man Beschwerde einlegen könnte".

Nur nebenbei bemerkt gibt es gar keine "EU-Wettbewerbskommission". Was Du wahrscheinlich meinst ist die "Generaldirektion Wettbewerb" (COMP). Hier können Einzelpersonen oder Privatunternehmen allerdings gar keine Beschwerde einlegen...

Allerdings sind solche staatlichen Unterstützungen wie sie jetzt die BRD ... machen, nicht gesetzeskonform mit den EU Regeln.

Aha! Gut, dass Du das schon weisst, während die Kommission das noch nicht entschieden hat.

In dem Fall wäre es im Sinne einer Diskussion hier darüber schon hilfreich, wenn Du hier schreiben würdest, warum diese Unterstützung keine zulässige Rettungsbeihilfe im Sinne von Mitteilung 2014/C249/01 2.3 Rn.26. darstellt.

Für all diejenigen hier (einschliesslich mir) die nicht so tief im EU-Beihelfrecht bewandert sind wie Du, sieht das nämlich exakt danach aus!

 

Florian

Bearbeitet von Chipart
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... ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass ich dann eine Art Gläubiger bin, denn eine Barauslösung wird ja dezidiert ausgeschlossen, und wenn das Unternehmen, mit welcher ich den Vertrag abgeschlossen habe, nicht mehr in jener Form fortbestehen sollte, sodaß die Vertragsbestimmungen schlagend bleiben, was kann ich mir dann noch erwarten?

Erwarten kannst Du nicht viel, da die Insolvenzmasse so klein sein wird, dass vermutlich selbst höherrangige Forderungen nicht vollständig erfüllt werden können.

 

Allerdings hat das nichts damit zu tun, dass im regulären Betrieb eine Barauszahlung ausgeschlossen ist. Es gibt bei Insolvenzen viele Forderungen die normalerweise nicht bar ausgezahlt werden und trotzem berücksichtigt werden können: Wenn Du z.B. noch Gewährleistungs- oder Garantierechte gegen das insolvente Unternehmen hättest. Ebenso bei Abonnements die Du für einen gewissen Zeitraum im voraus bezahlt hast oder Flugtickets die in ihren Tarifbedingungen keine Erstattung zulassen.

In all diesen Fällen müssen Insolvenzverwalter- und gericht einen entsprechenden Wert festlegen, der dann bei vorhanderner Masse zu der anwendbaren Quote zur Auszahlung kommt.

 

Florian

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Die Sache wird nicht einfacher, weil die Kunden betreffend Meilen/Punkte offenbar einen Vertrag mit der separaten Firma Topbonus haben. D.h. die Ansprüche der Kunden werden im Insolvenzverfahren der Topbonus beurteilt werden, ich verstehe die Lage so, dass die Firma Topbonus ihrerseits ihre Ansprüche an AB (auf Einlösung der Meilen) im Insolvenzverfahren der AB einbringen wird. Da wird mit grosser Wahrscheinlichkeit nichts mehr rauskommen....

 

Ich verstehe, dass es zurzeit der Belegschaft der AB nicht gut geht. Allerdings werden ihre Lohnansprüche durch das Insolvenzrecht besonders geschützt, d.h. die Löhne werden mit einer grossen Wahrscheinlichkeit bezahlt werden können (vgl. Fall Swissair, bei dem die Gläubiger 1. Klasse (so heisst das in der Schweiz) 100% ihrer Ansprüche erhalten haben).

 

Zumindest die Piloten und das Kabinenpersonal haben in der heutigen Konjunktur auch sehr gute Chancen auf Weiterbeschäftigung (bei teilweiser oder ganzer Übernahme) oder auf neue Jobs. Ich lese regelmässig von hohem Bedarf an Piloten und Kabinenpersonal. Auch da ist die Situation nicht mit Swissair zu vergleichen, als Leute in einem konjunkturellem Tief den Job verloren haben. Düster sieht es für die Angestellten in der Konzernzentrale aus.

 

Gruss

Adrian

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#Chipart, Florian:

Man kann durchaus bereits gegen die geplanten „Verfahren“ Beschwerde einlegen, unabhängig eines späteren Entscheides. In der Regel erhalten aber solche Beschwerden keine aufschiebende Wirkung was von der Sprecherin der EU-Kommission ja bereits verkündet worden ist.

 

In Art. 107 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union sind die Möglichkeiten der Beihilfen abschliessend geregelt. Art 108 enthält Einzelheiten darüber, wie die Kommission bei der Anwendung der EU-Vorschriften über staatliche Beihilfen vorzugehen hat. Gegen den Italienischen Staat läuft ein Verfahren seit 11. Juni 2008 (!) ob er gegen den Vertrag über die Europäische Union und des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union verstossen hat. Die EU-Kommission war damals der Ansicht, dass ein Verstoss vorliege, sonst hätte sie auf die Eröffnung eines Verfahrens verzichtet. Eigentlich wären Betriebsbeiträge nicht erlaubt, hingegen reine Ueberbrückungskredite sehr wohl. Merke nun den Unterschied zwischen Beiträge und Kredite! Bekanntlich ist die Alitalia unter Sonderverwaltung nach italienischem Recht, was einer Insolvenz entspricht. Kann nun ein Unternehmen welches in Insolvenz ist, überhaupt mit Krediten überbrückt werden? Fall ungelöst….

 

Eine Wiederholung bei AirBerlin zeichnet sich damit ab.

 

Ich werde nicht weiter in die unendlichen Tiefen vorstossen, dies werden Juristen aller Schattierungen sicher tun und vielleicht damit eine mitarbeiterkonforme Lösung verhindern. Aber auch Juristen wollen beschäftigt sein und ihren guten Lohn verdienen…

 

Ich teile durchaus die Meinung, dass für das fliegende Personal gute Chancen bestehen in ihrem Beruf in einem anderen Unternehmen weiter arbeiten können, wahrscheinlich zu weniger guten Bedingungen. Also es besteht auch Licht in den Trümmer eines zusammengekrachten Unternehmens.

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