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Warnstreik bei Lufthansa....?!


HB-EDY

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Carsten Wieneke

Hallo.

 

Ah, jetzt füllt sich auch das Forum mit Emotionen zu diesem Thema, da kann man sich die Situation vorstellen, wie das zur Zeit bei den Fluglinien ausschaut, wenn die Technik den Flieger übernimmt.

Wir wollen jetzt aber nicht an dem Grundsystem des Kapitalismus rütteln und die Forderung, Gewinne zu sozialisieren ist älter als die Fliegerei, es funktioniert nun mal gerade so und nicht anders.

In den meisten Ländern Mitteleuropas steht es doch den Menschen frei, ob und wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen (Mama sagt, hättest auch Lehrer für Mathe und Physik werden können, einmal ein Script reicht ein Leben lang und nachmittags hat man "frei").

Inflationsausgleich hätte jeder gerne, es soll ja bereits eine LH-Tochter geben, bei der sich die Bodenmitarbeiter mit der GL geeinigt haben sollen. Sind die nun dämlich oder konsensfähig bzw. weitsichtig?

 

Gruss

 

Carsten

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Wilko Wiedemann

Kurze Zwischenfrage: Wieviel wird von einem Bruttogehalt von 90000 Euro in Form von Steuern abgezogen in Deutschland ? Wie siehts da nettomässig aus ?

 

Gruss

 

Wilko

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Hallo zusammen

 

Nachdem ich diese Beiträge durchgelesen habe, bin ich zimlich unsicher! Fliege am Freitag morgen via Frankfurt nach LA! Zürich-frankfurt mit Swiss und danach bis LA mit Lufthansa! So wie ich das verstehe, sollte das kein Problem sein! oder? Vielleicht hat mir jemand eine Antwort!

 

 

Gruss Simon

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Neid, einfach nur Neid. Das sehe ich hier im Moment
Das geliebte Todschlagargument. Was die, die nichts haben als ungerecht bezeichnen, nennen die die es haben Neid.
Mama sagt, hättest auch Lehrer für Mathe und Physik werden können
Genau. Wenn man die Löhne in einigen Branchen ungerecht findet, dann muß man halt die entsprechenden Jobs lernen. Piloten wurden schon vor 50 Jahren überdurchschnittlich bezahlt, also kann niemand behaupten, er hätte das zum Zeitpunkt seiner Berufswahl nicht gewusst. (diese Aussage ist genauso korrekt wie ironisch...) Aber ernsthaft, jeder kann sich für etwas entscheiden, solange er es nur früh genug tut und dann den ***** hoch bekommt. Wer schon im Elternhaus nie gefördert wurde, für den ist leider der Zug irgendwann abgefahren. Das ist die wirkliche Ungerechtigkeit. Natürlich kann einen auch die Gesundheit vom Berufspilotenwunsch fernhalten (seufz, ich spreche aus Erfahrung).
Es gibt auch da Leute die Arbeiten, manche fast Tag und Nacht, Verantwortung haben diese ebenso wie eine Ausbildung auch. Aber am Ende des Monats leider nicht mal die Hälfte von dem was unter Piloten als "Hungerlohn" bezeichnet wird.
Die Hälfte ??? Selbst von einem Sechstel dieses Gehalts träumt so manch einer mit einer 60 Stunden Woche, Nachtschichten und Verantwortung. (z.B. eine Krankenschwester)

Ich habe als Ingenieur im Luftfahrtbereich bis vor kurzem auch nicht mal ein Viertel eines Lufthansa-Kapitänsgehalts bekommen, bis zu 100 Tahe unterwegs verbracht, bei den lächerlichen Spesensätzen jeden dieser Tage satt Geld draufgelegt, Reisezeiten und Überstunden natürlich nicht bezahlt oder ausgeglichen bekommen, und dann noch durch eine Tarifvertragsänderung eine 25% Lohnkürzung (bezogen auf den zu Vetragsabschluss zu erwartenden Lebenslohn) hinnehmen müssen. Ach so, Uralubs- und Weihnachtsgeld sind natürlich auch noch kräftig gekürzt worden, und die Haftungsbedingungen für Fehler auf der Arbeit sind auch auf "einfache Fahrlässigkeit" heruntergestuft worden (Zitat: wir empfehlen ihnen den Abschluss einer Berufshapftplichtversicherung), schließlich unterschreibt man ja A380 Dokumente, und wenn da was schief geht, ist man ganz gewaltig unter Druck! Aber es war trotz allem ein extrem interessanter Job, und ich habe ihn mir selbst ausgesucht. (Ich habe es ja nicht besser gewollt...)

Streik hat meine Gewerkschaft leider damals nicht gewollt, man hat lieber mit den Politikern kuscheln wollen, da bleibt dann eben nur die Abstimmung mit den Füßen. Es steht jedem frei zu einem anderen Arbeitgeber zu wechseln, wenn der doch so viel besser bezahlt.

 

Mindestens genauso interessant wie diese Klassenkampf-Kapitalismus-Philosophiediskussion finde ich aber die Homepage von Lufthansa:

Kundenleistungen im Streikfall

Im Falle eines Streiks und den daraus entstehenden Unregelmäßigkeiten im Flugplan steht die Passagierbetreuung für Lufthansa an erster Stelle. So werden z.B. die betroffenen Gäste unabhängig vom jeweiligen Tarif auf alternative Flüge umgebucht in Abhängigkeit vom Flugplan und der Auslastung der Flüge. Sollte aufgrund der Unregelmäßigkeiten im Flugplan der Zweck der Reise für einen Fluggast entfallen und sollte dieser die Flugbuchung deshalb erstatten wollen, ist auch das möglich.

• Haben Sie Ihr Ticket über http://www.lufthansa.com gekauft, kontaktieren Sie bitte unser Lufthansa Internet Service Center für Ihre Erstattung über die Servicerufnummer 01803 - 336633 (0,09 €/Min)

• Haben Sie Ihr Ticket über ein Lufthansa Call Center gekauft, kontaktieren Sie dieses für Ihre Erstattung über die Servicerufnummer 0180 - 5 83 84 26 (0,14 €/Min)

• Haben Sie Ihr Ticket über ein Reisebüro gekauft, kontaktieren Sie dieses für Ihre Erstattung

 

Tickets auf innerdeutschen Strecken können im Falle eines Streiks für Fahrten mit der Bahn genutzt werden. Wichtig hierbei ist, dass Fluggäste mit etix-Buchungen zuvor einen Voucher am Lufthansa-Check-In- oder Ticketschalter abgeholt haben.

 

Zusätzlich zu den oben genannten alternativen Beförderungsmöglichkeiten, bieten wir Ihnen nach EU Verordnung 261/04 die folgenden Leistungen an:

• Im Fall einer Verspätung ab zwei Stunden:

Betreuungsleistungen wie Mahlzeiten, 2 kostenfreie Telefonate/Faxe/emails, ggf. Hotelübernachtung werden in den unten spezifizierten Fällen entsprechend der EUVO 261/04 erbracht.

• Im Fall einer Verspätung ab fünf Stunden oder Flugstreichungen:

Bei Verspätungen über 5 Stunden und bei Flugstreichungen haben Sie das Recht, sich die Kosten für den Flugschein für nicht zurückgelegte Reiseabschnitte erstatten zu lassen, bzw. für bereits zurückgelegte Reiseabschnitte, wenn der Reisezweck durch die Verspätung verfehlt wurde und ggfs. Rückbeförderung zum Ausgangspunkt zum frühest möglichen Zeitpunkt.

Zusätzlich erhalten Sie oben genannte Betreuungsleistungen

Hier versucht Lufthansa wohl die (zu Recht genervten) Passagiere gegen die Piloten aufzubringen und auf ihre Seite zu ziehen. Ich bin nun wirklich schon oft genug mit der Lufthansa irgendwo gestranded, und die Reaktion war immer die selbe: Können wir nix für, ist höhere Gewalt (Technik, Wetter, ATC...). Die Beweislast liegt prinzipiell beim Kunden, also geht man prinzipiell leer aus, zahlt die Übernachtung oder die Zugtickets selbst.

Jetzt plötzlich wo es nun wirklich höhere Gewalt ist (Streiks, Unruhen, Kriegsereignisse) und Lufthansa eigentlich nicht zahlen müsste, da sind sie plötzlich ganz großzügig.

An erster Stelle kommen die Shareholder, an zweiter die Kunden, und ganz zum Schluß die eigenen Beschäftigten. Willkommen im globalisierten Kapitalismus.

 

Gruß

Ralf

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Hi Wilko,

 

wenn Du ledig und kinderlos bist: Etwas mehr als die Hälfte.

 

Gruß

 

Sönke

 

Kurze Zwischenfrage: Wieviel wird von einem Bruttogehalt von 90000 Euro in Form von Steuern abgezogen in Deutschland ? Wie siehts da nettomässig aus ?

 

Gruss

 

Wilko

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Dann gibt doch hier mal einen Tipp ab, wie die Arbeitnehmer ihr Recht warnehmen können, ohne dass es der Kunde merkt.

 

Naja, darum ging es mir ja nicht! Nur um diese eine Formulierung, nichts zur Meldung oder Taktik selber von meiner Seite...

 

Gruss Raphael

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war klar, dass jemand kommen würde und meine Weitsicht in Frage stellen würde. (...)

die gierigen Aktionäre im Ausland (...)

 

Die Aktionäre sind schon mies... wenn der Ertrag der Aktien gut ist, könnten sie ja versucht sein, noch mehr Geld in die Firma (zur Flottenerweiterung etc) zu stecken, um dann noch schamloser abzukassieren. Pfui Deibel... ;)

 

Gruss,

Thomas

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Hallo zusammen

 

Nachdem ich diese Beiträge durchgelesen habe, bin ich zimlich unsicher! Fliege am Freitag morgen via Frankfurt nach LA! Zürich-frankfurt mit Swiss und danach bis LA mit Lufthansa! So wie ich das verstehe, sollte das kein Problem sein! oder? Vielleicht hat mir jemand eine Antwort!

 

 

Gruss Simon

 

Hallo Simon, ich hoffe du liest das noch rechtzeitig! Aus verlässlichen Quellen vom Airport geht ein ziemlich deutliches Gerücht um, das bei LH morgen ALLES still stehen soll! Die einzigen die in FRA arbeiten, sind die First Class Terminal Angestellten, welche nicht bei Verdi sind. Aus dem FXP Forum von einem UA angestellten heißt es, das United morgen schon das catering für den Rückflug mitbringt, falls die LSG auch dicht macht.

 

Ich wünsche dir (und allen anderen betroffenen) viel glück!

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Hmm, eigentlich muss ich morgen ex FRA nach NCE positionieren, mit Lusthansa. Das könnte lustig werden :)

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Hallo Simon, ich hoffe du liest das noch rechtzeitig! Aus verlässlichen Quellen vom Airport geht ein ziemlich deutliches Gerücht um, das bei LH morgen ALLES still stehen soll!

Halte ich für unwahrscheinlich, da die Urabstimmung bis einschließlich heute ging. In der Regel dauert es noch mindestens einen Tag, bis ein Ergebnis feststeht, dieses bekanntgegeben wird und die Streiks anfangen.

Schließlich ist die Bekanntgabe eines Abstimmungsergebnisses (soweit es eindeutig ausfällt) schon ein Einschüchterungsmoment, den man durch einen sofortigen Streik nicht überspringen wollen würde.

 

Bei Cityline hat es ja auch 4 Tage gedauert nach der Bekanntgabe der Auszählung, bis der erste Streik tatsächlich kam.

Ich würde mir persönlich über morgen noch keine Sorgen machen. Aber ist nur eine laienhafte Einschätzung der Situation.

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Ich gebe auch nur das weiter, was meine "quelle" am Airport sagt, und der sagt, dass am Mittwoch intern bekannt gegeben wurde, das es am Freitag (also heute) zu streiks kommen kann.

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Hmm, noch läuft es. Das muss aber nichts heissen, wenn um 12 Uhr alle Leute die Arme verschränken. Wir werden es sehen. Würde es so kommen, müsste ich es halt hinnehmen.

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Hi Wilko,

 

wenn Du ledig und kinderlos bist: Etwas mehr als die Hälfte.

 

Gruß

 

Sönke

 

 

Zitat:

Zitat von Wilko Wiedemann

Kurze Zwischenfrage: Wieviel wird von einem Bruttogehalt von 90000 Euro in Form von Steuern abgezogen in Deutschland ? Wie siehts da nettomässig aus ?

 

Gruss

 

Wilko

 

 

Nicht unbedingt. Gerade bei Piloten und FB's sind bei dem Gehalt noch eine Menge an Spesen u.ä. dabei, welche zum Größtenteil steuerfrei sind. Bei ca. 9000 brutto würden dann wohl (als Single wie im oben genannten Fall) ca. 5000 netto rauskommen. Ist aber selbstverständlich auch wieder Airline abhängig, was für Zulagen es gibt. Pauschalisieren kann man da wohl nicht.

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Ich finde das immer wieder toll diese Diskussionen.

 

Die Firma schreibt 1 Jahr guten Gewinn, die langfristigen Perspektiven sind schlecht weil der groesste Kostenfaktor nicht berechenbar ist und gleichzeitig den groessten Einfluss auf die zukuenftigen Einkuenfte hat, und man muss sofort 'mitprofitieren'. Dann ist der einjaehrige Gewinn gleich mal weg und vermutlich die finanzielle und wirtschaftliche Grundlage auch. Dann wird der Schock um so groesser sein!

 

Ich wusste gar nicht dass LH Air Dolomiti gekauft hat weil die so 'tiefe' Loehne bezahlen. Mir war bisher immer nur bekannt dann LH die Air Dolomiti aufgekauft hat um italien wesentlich besser abzudecken und dies mit Personal dass sogar die Sprache spricht die die Kunden sprechen. Der Service an Bord und die gezeigte Professionalitaet sind bei Air Dolomiti ueberigens besser als bei der CityLine...

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Der Service an Bord und die gezeigte Professionalitaet sind bei Air Dolomiti ueberigens besser als bei der CityLine...

Da würde ich auf meiner typischen Route aber energischt widersprechen. OK, die Mädels bei Air Dolomiti sind in der Tat oft sehr gut aussehend und zuvorkommend, aber die Kaffeemaschine (so eine richtige, die echten Espresso oder Cappucino macht...) ist leider oft defekt. Wenn sie mal geht ist das in der Tat besser als der lösliche Kaffe, der einem sonst zugemutet wird. Bei den Flügen am frühen Nachmittag (z.B. der 15 Uhr irgendwas MUC-TLS) gibt es bei der Air Dolomiti in der Business nur einen Obstsalätchen, bei der Cityline aber eine ernstzunehmende Mahlzeit. Magazine sind bei Air Dolomiti eigentlich immer schon vergriffen, bei der Cityline gibt es eigentlich immer eine Auswahl.

 

Gruß

Ralf

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MUC-TLS waere Cityline. Genauso wie FRA-TLS mit Ausnahme des Staetnachmittags (LH mit Bobby) und der Tagesrandverbindung (wechselweise Cirrus und CityLine).

 

Ausser dass die Groessen im Cockpit wenn sich MUC-TLS und FRA-TLS treffen gegenseitig ein Rennen liefern wer denn zuerst am Standplatz steht (und das beginnt wohl kaum am Boden), ist der Service wahrlich schlecht. Meines erachtens nicht wirklich professionelles Verhalten vorne, aber auch hinten. Oder aber die CityLine hat keine procedures so dass man sie jedesmal selber sticken darf...?

 

Bis jetzt war mir Air Dolomiti noch immer lieber.

 

Bist Du sicher dass Du da nicht zutreffend die Cirrus beschreibst?

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Meines erachtens nicht wirklich professionelles Verhalten vorne

Woher weißt du denn so genau, was "vorne" läuft? "Hinten" täuscht der Eindruck leider viel zu oft.

 

Zum Streik: Wie erwartet, wurde es erst einmal angekündigt. LH ist wohl vorbereitet in viele Richtungen.

Hoffen wir für die Passagiere, dass der Streik nicht zu lang andauert.

 

Naja, wir werden sehen, wie lange das noch geht, richtungweisend wird auch die Entscheidung bei der CityLine, die schon den zweiten Streik ergebnislos durchgeführt haben.

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Ruesch Productions

Weiss nicht ob dies eine dumme Frage ist oder nicht, aber kann es sein das wir irgendwelche "Specials" zu sehen kriegen morgen am Streiktag? Da ja auch die Technik streikt, hörte ich, das die Flugzeuge im Ausland gewartet werden teilweise (747, A340).:confused:

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Die Mehrzahl der Arbeitnehmer sucht sich den Job nach gewissen Kriterien aus, wobei Lohn 1 Faktor von vielen ist. Wenn nach einer Weile eine gewisse Anzahl der Faktoren dann nicht mehr im gruenen Bereich ist hat man die Wahl es zu akzeptieren oder sich nen neuen Job zu suchen. Den Arbeitgeber kann man schliesslich wechseln. Komisch das in sehr vielen Berufsgruppen nie jemand auf die Idee kommt die Kunden als Geiseln bei der Lohnverhandlung einzusetzen. Warum soll ein Kunde unter einer Unstimmigkeit zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber leiden ?

 

Ich wuensche jedem seinen gerechten Lohn, aber wenn mich jeder Arbeitnehmer der gerade ne Lohnerhoehung will als Faustpfand in der Verhandlung einsetzt komm ich abends wohl nicht mehr heim.

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Ich persönlich bin auch gegen den Streik, besonders zur aktuellen Reisezeit, aber...

 

Wenn nach einer Weile eine gewisse Anzahl der Faktoren dann nicht mehr im gruenen Bereich ist hat man die Wahl es zu akzeptieren oder sich nen neuen Job zu suchen.

Das Streikrecht ist im Gesetz verankert und es bleibt jedem überlassen, davon Gebrauch zu machen. Wenn man es nicht tut, kann man freilich auch den Arbeitgeber wechseln, aber davon hätten in der Regel beide Parteien nichts.

 

Den Arbeitgeber kann man schliesslich wechseln. Komisch das in sehr vielen Berufsgruppen nie jemand auf die Idee kommt die Kunden als Geiseln bei der Lohnverhandlung einzusetzen.

Das liegt in erster Linie daran, dass nur wenige "Berufsgruppen" gewerkschaftlich organisiert sind. Dort, wo sie es sind, sind Streiks durchaus ein Mittel. Ganz abgesehen davon gab es seit 13 Jahren keinen Streik in dieser "Berufsgruppe".

 

Warum soll ein Kunde unter einer Unstimmigkeit zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber leiden ?

Der Kunde ist nunmal der einzige Ort, wo man einem Unternehmen in kürzester Zeit extremen wirtschaftlichen Schaden anrichten kann. Und scheinbar geht es ver.di momentan darum, sich hier derart bemerkbar zu machen - schließlich steht man jetzt auf der Titelseite aller möglichen Zeitungen und Internetportalen.

 

Ich wuensche jedem seinen gerechten Lohn, aber wenn mich jeder Arbeitnehmer der gerade ne Lohnerhoehung will als Faustpfand in der Verhandlung einsetzt komm ich abends wohl nicht mehr heim.

Interessant, dass das gerade jetzt angesprochen wird. Wenn Piloten streiken (was bei den LH-Piloten ja gar nicht sooo selten vorkommt), wird das bei weitem nicht so diskutiert wie beim Bodenpersonal. Aber gerade dort werden doch zum Teil Gehälter gezahlt, wo 6% Lohnerhöhung ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

 

Gleiches Recht für alle - und dafür hat jeder das Recht zu streiken, wie gesagt. Dass in diesem Fall die ver.di meiner Meinung nach über die Stränge schlägt, ist traurig anzusehen (weil man selbst als beteiligter eigentlich nichts dagegen tun kann), aber es ist nunmal so und rechtens.

 

Ich wünsche allen in der Airlinebranche morgen einen möglichst stressfreien Tag und allen Reisenden eine gute Ankunft am Zielort.

 

EDIT:

Angeblich werden die Flieger von "Dritt"personal gewartet. Also wie gewohnt, halt nur nicht von Lufthansa-Personal.

So wie ich das in den Nachrichten verstanden habe, wird man die Wartung an andere Orte verlegen. Allerdings dann wohl eher in dem Sinne, dass man zum Beispiel eine A340, die nach Singapur fliegt, dann dort warten lässt - und nicht, dass man Maschinen extra durch die Gegend ferry fliegen lässt, nur für die Wartung. Das wäre in der Situation wohl eher noch schlimmer.

Es kann aber natürlich sein, dass sich eine A300 nach ZRH verirrt, weil man zwei oder drei Flüge zu einem zusammenfasst. Keine Ahnung, ob das der Fall sein wird, aber vorstellbar wäre es.

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Der Kunde ist nunmal der einzige Ort, wo man einem Unternehmen in kürzester Zeit extremen wirtschaftlichen Schaden anrichten kann.

 

Das ist korrekt. Allerdings halte ich es auch für unfair, ausgerechnet in einer Zeit, in der vorwiegend Privatkunden unterwegs sind, zu streiken. Wenn eine Familie auf dem Weg in den/aus dem Urlaub ist und wegen des Streiks hängenbleibt, werden sie die Kosten unter Umständen aus eigener Tasche bezahlen dürfen. Die Airline wird sich - vor allem bei den relativ unbedeutenden Kunden im unteren Tarifsegment - hinter "höherer Gewalt" verschanzen und jede Verantwortung von sich weisen. Für Reiseveranstalter wird es wahrscheinlich ähnliche Klauseln geben.

 

Ein Geschäftsreisender kann in der Regel durch den Streik entstandene Zusatzkosten über seine Firma abrechnen. Gut, im Falle eines Selbständigen trifft es ihn da freilich genauso hart wie den Urlauber.

 

Gruss,

Thomas

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