Zum Inhalt springen

Vulkanausbruch Island, Flugeinschränkungen in Europa


Urs Wildermuth

Empfohlene Beiträge

Fuego in Guatemala, der Galeras in Columbien. der Kirishima bei Kyushu und der Nyiragongo im Kongo....Der Bezymianny, Central Kamchatka (Russia), der Karymsky, Eastern Kamchatka (Russia), der Kilauea, Hawaii (USA), der Kizimen, Eastern Kamchatka (Russia), der Popocatépetl, México, der Sakura-jima, Kyushu, der Santa María, Guatemala, der Shiveluch, Central Kamchatka (Russia), der Suwanose-jima, Ryukyu Islands (Japan), dieTengger Caldera, Eastern Java (Indonesia), der Villarrica, Central Chile ...

 

Quelle: http://www.volcano.si.edu/reports/usgs/

 

Die Welt ist gross... :rolleyes:

 

Peter

 

Ja, ist es nicht erstaunlich, auf der ganzen Welt funkt, feuert und speit es, und nirgends herrscht ein Flugverbot. Ist das nicht verantwortungslos!!!??

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, ist es nicht erstaunlich, auf der ganzen Welt funkt, feuert und speit es, und nirgends herrscht ein Flugverbot. Ist das nicht verantwortungslos!!!??

Unlängst gab es Flugstreichungen beim Ausbruch des Vulkans in Indonesien:

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,727687,00.html

 

Und wenn der Ätna so richtig spuckt wird auch Catania immer wieder geschlossen. Das solltest du aber doch wissen, oder?

 

Viele der aktiven Vulkana spucken nicht Kilometer Hohe Aschewolken in die Luft. Beim Kilauea auf Hawaii z.B. läuft oft nur Lava den Berg hinunter. Die richtig heftigen Ausbrüche wie beim Eyadingsbums gibt es auf der Welt relativ selten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, ist es nicht erstaunlich, auf der ganzen Welt funkt, feuert und speit es, und nirgends herrscht ein Flugverbot. Ist das nicht verantwortungslos!!!??

 

Lies die Nachrichten Dani. In letzter Zeit gab es da einige. Indonesien, Japan ziemlich grossflächig und auch in Südamerika werden immer wieder Gebiete gesperrt.

 

Es ist schlichtweg kein Fall bekannt, wo es gefährliche Schäden an Flugzeugen gibt, die 1000km oder weiter entfernt vom Vulkanausbruch flogen. Das ist eine rein physikalische Binsenwahrheit: Die Stoffe, die für Triebwerke und Sensoren gefährlich sind, sind so schwer, dass sie vorher zu Boden sinken.

 

http://www.caa.co.uk/docs/375/fsd_may93_p1-9.pdf

 

Den Link hab ich schon letztes Jahr gepostet. Wenn Du die gleichen Aussagen immer wiederholst, werden sie auch nicht wahrer.

 

Kernaussage: Beim Ausbruch des Pinatubo wurden mehr als 20 Verkehrsflugzeuge in Distanzen bis zu 600 NM vom Vulkan schwerst beschädigt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stefan Sonnenberg

Und wenn der Ätna so richtig spuckt wird auch Catania immer wieder geschlossen. Das solltest du aber doch wissen, oder?

 

Genau richtig, Vulkan ist halt nicht gleich Vulkan, weshalb man sie auch nach der Art ihrer Eruptionen ordnet: strombolianisch, plinianisch und hawaiianisch.

Auch weiter Unterordnungen sind möglich.

 

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich gab es Luftraumsperrungenen. Der Kirishima liegt nur ein paar wenige Kilometer vom nächsten Flugplatz/Airport weg, der Merapi ebenfalls, die Tengger-Caldera ebenfalls. Für einen Simmer z.B. ein netter Spass, all diese Gebiete mal mit einer kleinen GA-Maschine "abzufliegen", ist sehr lehrreich. Aber auch ein altmodischer Atlas oder Google Earth helfen da, wilden Spekulationen vorzubeugen. Ich sende gerne eine kleine Liste, wie man (im Sim und real) vom nächsten Platz zum Vulkan der Wahl kommt.

 

Luftraumsperrungen mit 1000er nm Radius, wie beim Eyia... erlebt, sind nichts weniger als unnötig, lächerlich, peinlich (siehe Kommetar des IATA-Präsidenten damals) und dokumentieren, dass die Kenntnisse der Verantwortlichen bezüglich Vulkanologie und Aeronautik deutlich geringer sind als ihre Angst vor Regressansprüchen.

 

Und was die Vulkantypen betrifft: Wirklich gefährlich sind nur die "plinianischen", "grauen" Vulkane wegen der durch hohen Silikatanteil grossen Viskosität der Lava. Die basaltischen "hawaiianischen" sind frür den Luftverkehr vergleichsweise harmlos. Der Aetna (ich war bei einem Ausbruch in den 70ern am Gipfel, Belegfilm ist vorhanden :D ) ist ein Mischtyp, da gibt's alles. Kein Wunder bei 30 km Durchmesser. Ganz selbstverständlich, dass Catania bei einem Ausbruch schliesst: Der Airport liegt praktisch am Fuss des Aetna...

 

Viele Grüsse

Peter

 

P.S. Das Monster Pinatubo mit dem Eyia... zu vergleichen, ist recht kühn. Dann könnte man auch gleich die Gefahr durch den Tambora, den Krakatau, den Yellowstone-Megavulkan oder einen Asteroiden-Einschlag ins Feld führen. :001:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Luftraumsperrungen mit 1000er nm Radius, wie beim Eyia... erlebt, sind nichts weniger als unnötig, lächerlich, peinlich (siehe Kommetar des IATA-Präsidenten damals) und dokumentieren, dass die Kenntnisse der Verantwortlichen bezüglich Vulkanologie und Aeronautik deutlich geringer sind als ihre Angst vor Regressansprüchen.

 

Der IATA Präsident ist in diesem Fall auch nicht mehr als ein Lobbyist. Ausschlaggebend ist nur die ICAO in diesem Fall.

 

Es ist sicher richtig, dass Europa hier schlecht reagiert hat. Wenn Länder wie England und Deutschland mehrere Tage brauchen um Messflüge zu organisieren und die dann machen, wenn's de fakto schon vorbei ist... keine Sonderleistung.

 

Aus dem damaligen Kenntnisstand, den Aussagen der Triebwerkhersteller (beziehungsweise deren Weigerung, sich auf solche herauszulassen) war die Sperrung gerechtfertigt. Zumindest an den ersten Tagen, wo die Asche auch hier deutlich messbar war und nach meiner Einschätzung durchaus Schäden verursachen konnte und vermutlich auch hat, gab es keine Alternative.

 

Das Monster Pinatubo mit dem Eyia... zu vergleichen, ist recht kühn. Dann könnte man auch gleich die Gefahr durch den Tambora, den Krakatau, den Yellowstone-Megavulkan oder einen Asteroiden-Einschlag ins Feld führen. :001:

 

Mit dem schon, nur in Island gibt es mindestens 2 Vulkane, die gleiche oder höhere Leistung bieten können wie der Pinatubo.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Urs, natürlich standen damals die vielfältigsten Interessen im Raum. Lobbyismus gehört untrennbar zu unserem System. Lobbyarbeit an sich ist wertfrei, dient guten und schlechten Zielen.

 

Überall gibt es Vulkane, die den Pinatubo weit übertreffen, z.B der (zur Zeit ruhende, aber nicht erloschene) Eifelvulkanismus, der mit seinem Laacher-See-Ausbruch vor 12000 Jahren für die grösste Katastrophe in Europa seit dem Ende der Eiszeit verantwortlich war. Die Ablagerungen findet man in Norditalien ebenso wie in Skandinavien.

 

Island ist Teil des Mittelatlantischen Rückens, der per Definition überall und eigentlich immer (meist unterseeisch) aktiv ist. Das Risiko eines wirklich apokalyptischen Ausbruchs ist sicher grösser Null. Trotzdem würde ich jederzeit über die Hekla fliegen, auch über Surtsey oder aktuell über den Eyiadingsbums usw, ohne jede Befürchtung. Wie nahe ich an einen Ausbruch fliegen würde, hängt von der Grösse ab. An den tätigen Eyiadingsbums hätte ich mich vermutlich nicht näher als 50 km getraut, aber ich bin in der Beziehung auch ziemlich ängstlich. Andere GA-Piloten sind damals *sehr* nahe herangekommen.

 

Noch (!) ist in Island garnichts ausgebrochen, alles ist ruhig. Wenn's wirklich kracht, hoffe ich auf vernünftige und adäquate Massnahmen. Auf Panikreaktionen könne wir sicher alle verzichten.

 

Viele Grüsse

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, ist es nicht erstaunlich, auf der ganzen Welt funkt, feuert und speit es, und nirgends herrscht ein Flugverbot. Ist das nicht verantwortungslos!!!??

 

Dani

 

*popcornraushol*

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Peter,

 

mir ist soweit auch nichts von einem neuen Ausbruch bekannt, und wenn auch, was den letzten so problematisch gemacht hat, war die Wetterlage und die Höhe der Ascheemission. Das muss nicht immer so kommen, da waren Hunderte Ausbrüche vor dem voriges Jahr ohne dass in Europa irgendwer überhaupt wusste, wo Island liegt und dass es dort Vulkane gibt.

 

Dass heute eine andere Strategie gefahren würde ist doch schwer zu hoffen. Sofort messen und auf Grund der Resultate sperren oder eben auch nicht. Hier haben sich die Bürokraten in Deutschland und anderswo eben auch keinen Blumentopf geholt, wenn die 4 Tage und länger brauchen um sowas aufzugleisen. Wochenende dazwischen, keiner da, geht mich nix an, und so weiter. Da bin ich auf die Leistungen der hiesigen Messdatenlieferanten schon etwas stolz, denn die Schweiz hatte vom ersten Moment an verifizierte Messwerte. So soll's sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja Urs, das muss man wirklich anerkennen: Während man hier noch in Egelsbach die Expertensessel abgewetzt und wild herumspekuliert hat, hat die Schweiz das einzig richtige getan: Sofort gemessen. Ob hier etwas daraus gelernt wurde? Ich fürchte, das ist zu bezweifeln. Immerhin gibt's aber seit Eyiadingsbums klare Grenzwerte, bis zu welcher Konzentration geflogen werden darf. So hat der Ausbruch damals auch etwas Gutes gehabt.

 

Also (für alle, die da hoffen): Nix mit Popcorn - ausser, es gibt einen Vulkan, der sowas in die Stratosphäre pustet.. :005:

 

Viele Grüsse

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Unlängst gab es Flugstreichungen beim Ausbruch des Vulkans in Indonesien. Und wenn der Ätna so richtig spuckt wird auch Catania immer wieder geschlossen. Das solltest du aber doch wissen, oder?

 

Nein, das ist mir eigentlich neu. Urs, das weisst du sicher besser: Gab es früher Luftraumsperrungen wegen Vulkanasche? OK, vielleicht einzelne Flughäfen. Aber sonst gibt es nur Vulkanasche-*Warnungen*. Was dann die Airlines damit anfangen ist ihre Sache. Wenn dann die Einsatzleitstelle einer Airline den Flug absagt, dann find ich das ok, dann würde ich ja auch nicht fliegen.

 

Auch beim Merpati finde ich keine Luftraumsperrung. Vielleicht habe ich sie übersehen. Bitte sagen falls ich mich irre. Wenn ein Tornado kommt wird der Luftraum auch nicht gesperrt oder?

 

Ich glaube immer noch, dass hier nicht alle vom gleichen reden.

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dani,

 

kann ich von hier (mdpp) schlecht detailliert abklaeren, aber ja, hat es. Vor allem in Asien, Alaska und der Karibik.

 

Beste Gruesse

Urs

 

Sent from my GT-P1000 using Tapatalk

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In Island könnte es bald wieder losgehen - die zunehmende Erdbebentätigkeit deutet darauf hin. Die Auswirkungen eines Ausbruchs eines Vulkans unter dem Vatnajökull könnten dann noch viel grösser sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

Fast genau ein Jahr ist's her.

 

In Island ist heute wieder ein Vulkan losgegangen, aber zum Glück ist es nur ein virtueller Test, in dem ein "revolutionäres Computerprogramm" getestet wird, damit ein realer Ausbruch nicht wieder zu solchen Konsequenzen führt

 

>>LINK<<

 

Interessant ist übrigens auch diese Animation von Eurocontrol, welche die Auswirkungen des Ejyafjallajökull auf den europäischen Luftverkehr im letzten Jahr aufzeigt.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Jahr später...

Hier dann der abschliessende Bericht in Nature:

 

http://www.nature.com/srep/2012/120813/srep00572/full/srep00572.html

 

Zusammengefasst laut Spiegel: Nur etwa zehn Schwimmbecken voll "Asche" haben den Kontinent erreicht. Die Flugverbote hätten nicht ausgesprochen werden müssen:

 

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/streit-um-hitzewelle-in-usa-ascheanalyse-von-islandvulkan-2010-a-850050.html

 

Viele Grüsse

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Besten Dank, Peter.

 

Somit besteht ein kleiner Hoffnungsfunke, dass das nächste Mal nicht wieder der gesamte Luftverkehr in Europa gegroundet wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

jetzt ist auch der Grund bekannt - es war der Teufel:

 

srep00572-f1.jpg

 

Man erinnere sich an die Bilder mit der Teufelsfratze bei 9/11 und der Marskrater...

 

<bitte meinen Beitrag nicht ernst nehmen>.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Besten Dank, Peter.

 

Somit besteht ein kleiner Hoffnungsfunke, dass das nächste Mal nicht wieder der gesamte Luftverkehr in Europa gegroundet wird.

 

 

Sicher ist das nicht.... Die Entscheidungsgremien brauchen unmittelbar verlässliche Daten um über Verbotszonen zu entscheiden und nicht erst nach zwei Jahren. Nicht zu vergessen, es waren die Triebwerkhersteller die sich geweigert haben, Grenzwerte anzugeben. Ich habe bisher noch nichts vernommen ob die technischen Bedingungen entscheidend verbessert wurden. Wieviele "Asche-Messflugzeuge" stünden denn heute zur Verfügung, wenn wieder mal ein Vulkan richtig loslegt?

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, da hast du wahrscheinlich recht. Tatsache ist, dass den paar Lufthansa-Flieger, die während dem Verbot eine Bewilligung erhalten haben, nichts passiert ist. Oder habe ich ein paar Reports verpasst? Ingo? Und der Safety-Chefpilot hat seinen Job auch nicht wieder gekriegt...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier dann der abschliessende Bericht in Nature:

 

http://www.nature.com/srep/2012/120813/srep00572/full/srep00572.html

 

Zusammengefasst laut Spiegel: Nur etwa zehn Schwimmbecken voll "Asche" haben den Kontinent erreicht. Die Flugverbote hätten nicht ausgesprochen werden müssen:

 

Ist mir neu, dass Flugzeuge durch Schwimmbecken fliegen... Ist wohl doch etwas heiss zur Zeit.

 

Aber wie immer: Nachher - und so VIEL nachher ist man immer schlauer? Wirklich?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber wie immer: Nachher - und so VIEL nachher ist man immer schlauer? Wirklich?

 

Da muss ich einfach widersprechen. Es gab mehr als genug Stimmen, die gestätigten, dass dies ein absoluter Schildbürgerstreich gewesen war. Die Luftfahrt wurde nicht gestern erfunden und dies war nicht der erste Vulkanausbruch der Welt. Auch nicht der stärkste. Man hätte einfach die Regeln anwenden können, die bisher gegolten haben, das wollte oder konnte "Brüssel" aber einfach nicht. Ein klassischer bürokratischer Eierleger. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass es so nicht funktioniert hat. Und auch nicht das erste und das letzte Mal.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...