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Vulkanausbruch Island, Flugeinschränkungen in Europa


Urs Wildermuth

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Und umgekehrt - wenn "Brüssel" alles hätte laufen lassen und dann doch ein Flieger vom Himmel gefallen wäre, hätte "es mehr als genug Stimmen" gegeben, die vorher vor solchem Tun gewarnt hätten.... Eben - auch nachher.

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Unter Anwendung der bisherigen Regeln waere eben kein Flieger vom Himmel gefallen. Aber das Ganze Geschrei ueber die 'Aschewolke' war zu Beginn so dramatisch dass selbst die Flugzeughersteller von den Buerokraten beeindruckt wurden, zumindest solange bis man die Hintergruende mal untersucht hat. Hinter den Kulissen duerfte es wohl ziemlich gekracht haben nachher, denn es gibt nicht duemmeres fuer einen Regulator ohne Basis zu entscheiden. Damit verliert man die Autoritaet ueber die Regulierten komplett.

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Und umgekehrt - wenn "Brüssel" alles hätte laufen lassen und dann doch ein Flieger vom Himmel gefallen wäre, hätte "es mehr als genug Stimmen" gegeben, die vorher vor solchem Tun gewarnt hätten.... Eben - auch nachher.

 

Richi hat recht: Es liegt nicht in der Befugnis der EASA, JAA oder der Eurocontrol den Ländern oder sogar den Airlines oder Piloten zu befehlen, ob sie fliegen dürfen oder nicht. Das gab es bisher noch nie - und hoffentlich auch nie wieder. Irgendwann mal müssen wir zuerst Brüssel um Erlaubnis fragen, ob wir starten dürfen, bei Nebel, starkem Wind oder Schnee...

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Man hätte einfach die Regeln anwenden können, die bisher gegolten haben, das wollte oder konnte "Brüssel" aber einfach nicht.

 

Volle Zustimmung; falls mich meine Erinnerung nicht im Stich lässt, kam aus Brüssel damals nichts zum Thema, sondern nur aus den einzelnen Ländern. Verstehe ich Deine Aussage richtig, dass Du meintest, Brüssel hätte da irgendein "Machtwort" sprechen müssen um diesem Treiben der einzelnen Länder ein Ende zu bereiten?

 

Ich war damals übrigens in den Genuss eines der ersten Flüge nach "Wiedereröffnung" der Flughäfen gekommen, nachdem wir 2 Stunden darauf gewartet haben, dass sich die Wolken verziehen (IFR war nicht erlaubt, nur VFR!). Die Hälfte der Mitflieger hatte da schon aufgegeben, hat sich ihr Gepäck geben lassen und ist verschwunden. Aber mit etwas VFR-Erfahrung kennt man das Warten auf besseres Wetter ja und gibt bei günstiger Prognose nicht so schnell auf, was sich am Ende auch ausgezahlt hat. :007:

 

Wenn man da mitten drinsteckt fehlt einem jedenfalls jedes Verständnis für solche Kompetenzüberschreitungen von Ministern, die dann verfügen "VFR ja, IFR nein", weil sie meinen dass das rechtskonformer sei als zu verfügen "Turbinen nein, Kolbenmotoren ja". Statt mal zu erkennen dass sie als Exekutive ohne entsprechende Rechtsgrundlage einfach nicht befugt sind, Flughäfen oder Lufträume zu "schliessen". Sind die Gerichtsverfahren der Airlines z.B. gegen Deutschland eigentlich mittlerweile beendet oder hat man sich irgendwie geeinigt?

 

Ciao

Friedrich

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Das DLR (Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt) hat ein neues Flugzeug bekommen. Wenn man auf deren Homepage geht, findet man eine ganz beachtliche Flotte. Ich habe mal nachgefragt, ob sie bei einem Vulkanausbruch jetzt besser gewappnet sind und eine verbesserte Datenlage zu erwarten ist.

 

http://www.halo.dlr.de/scope/missions.html

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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falls mich meine Erinnerung nicht im Stich lässt, kam aus Brüssel damals nichts zum Thema, sondern nur aus den einzelnen Ländern.

 

ah, stimmt, das hatte ich falsch in Erinnerung: Es waren die einzelnen Luftfahrtämter, die die Verbote ausgesprochen haben. Allerdings kam die hauptsächliche Fehlinformation vom Englischen Wetterdienst, welche eine "Aschewolke" im Anzug erkannte. Wir hatten glaubs damals den Verdacht, dass die Simulationssoftware für die Aschewolke-Vorhersage für kleinste Moleküle programmiert war, etwa für CO2 oder für atomare Isotope, weshalb die natürlich viel weiter schwebten als Asche.

 

Und es gab dann eine Kettenreaktion: Zuerst blockierten die Engländer (teilweise zu Recht) ihren Luftraum, dann Kontinentaleuropa. Spätestens als die Wolke "von hinten" via Azoren-Südeuropa über die Alpen nach Norden kam und die Lufträume blockierte, hätte eigentlich Besonnenheit einkehren sollen.

 

Dani

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Ich habe folgendes in guter Erinnerung: ich musste geschäftlich nach Nürnberg. Wie immer habe ich das mit meiner TB20 gemacht. Am Vormittag war bereits die Info raus, das die Süddeutschen ADs geschlossen werden könnten. Ein kurzer Anruf beim AIS Langen bestätigte mir, dass nur IFR Verkehr betroffen war. So konnte ich am Nachmittag frei wie ein Vogel ohne jegliche Restriktionen nach Altenrhein zurück. Dieses eine Mal habe ich den dummdreisten Seeselfurzern gedankt für ihre Fehlentscheidungen. Ich war Nutzniesser und hatte einen angenehmen, ruhigen Flug bei strahlendem Wetter.

 

Ansonsten sehe ich es wie Dani: irgendwann müssen wir bei Merkel anfragen, ob wir starten dürfen. Und der Finanzminister groundet uns, wenn wir eine Luftabgabe nicht pünktlich gezahlt haben. Ich geniesse solange ich nicht gehindert werde.

 

Gruss

Thomas

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Ich hatte mir an dem Tag, an dem die DLR-Maschine gemessen hat (ein Dienstag in meiner Erinnerung) weisses doppelseitiges Klebeband auf die Flügelvorderkante gepappt und bin eine Stunde auf 6000 ft (darüber war geschlossene Wolkendecke) herumgeflogen. Eine Durchmusterung der Sammelflächen unter dem Mikroskop ergab nicht den geringsten Befund (nein, kein Schülermikroskop, schon was professionellers).

 

Feige, wie ich war, hatte ich auch einen Flecken auf eine Strebe geklebt, die ich im Blick hatte. Nur, um ganz schnell abzubrechen, wenn das sich dunkel verfärbt hätte... aber alles blieb blütenweiss sauber und allfälliges Adrenalin (vielleicht hat Ramsauer ja doch Recht und ich muss mit verstopften Vergasern auf den nächsten Acker 'runter) war ganz umsonst vergossen worden :D

 

Viele Grüsse

Peter

 

P.S Die Klebeband-Methode ist auch bei Profis zum Staubsammeln füe einen ersten Überblick durchaus gebräuchlich.

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Echt clever!

 

Du könntest ja auch noch ein Röhrchen befestigen mit Öffnungen in Flugrichtung und drin ein Wattebausch oder ein Kaffeefilter (Melita). So würde man evtl auch einzelne Schwebestoffe zurückbehalten können. Je nach Dichte des Filters auch dann noch kleinere.

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Richi hat recht: Es liegt nicht in der Befugnis der EASA, JAA oder der Eurocontrol den Ländern oder sogar den Airlines oder Piloten zu befehlen, ob sie fliegen dürfen oder nicht.

 

Machen wir es bei der nächsten Aschewolke doch anders: Es ist in der alleinigen Entscheidung der Piloten, ob sie fliegen oder nicht. Und die Piloten haften natürlich selbst für evtl. Schäden an Gerät oder Personen - müssen sich halt um genügend hohe Haftpflichtversicherungen selbst bemühen.

 

Wollt ihr das? Dann sind wir in der Fliegerei bald dort, wo die Hebammen in Deutschland heute schon fast sind: Die Prämien für die notwendige Haftpflichtversicherung übersteigen das, was man in dem Beruf verdienen kann.

 

Was aber nicht sein kann ist (wie eigentlich in jedem Feld), dass der, der das entscheidet am Ende keine Verantwortung für seine Entscheidung tragen will. Mich hätte schon mal interessiert, wie viele Piloten vor 2 Jahren wirklich gestartet wären, wenn sie die Folgen ihrer Entscheidung (also mögliche Beschädigungen an den Triebwerken) selbst hätten verantworten (sprich zahlen) müssen.

 

Das gab es bisher noch nie - und hoffentlich auch nie wieder. Irgendwann mal müssen wir zuerst Brüssel um Erlaubnis fragen, ob wir starten dürfen,

 

Offenbar kennst Du da einen Trick, den ich nicht kenne. Ich muss bei IFR-Flügen Brüssel sogar erst fragen, ob ich den Motor anlassen darf! ;)

 

Gruss,

Florian

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P.S Die Klebeband-Methode ist auch bei Profis zum Staubsammeln füe einen ersten Überblick durchaus gebräuchlich.

 

Das ist durchaus richtig. Allerdings muss man sich davor immer sehr intensiv Gedanken darüber machen, wo und wie man den Klebestreifen anbringt. Es ist ja durchaus möglich, dass aus aerodynamischen Gründen relativ viele der Staubteilchen einen Bogen um die Tragflächenvorderkante machen ;-)

 

Im konkreten Fall wissen wir ja aber heute, zwei Jahre später, das in der Tat keine nennenswerten Staubkonzentrationen in der Luft waren.

 

Gruss,

Florian

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Offenbar kennst Du da einen Trick, den ich nicht kenne. Ich muss bei IFR-Flügen Brüssel sogar erst fragen, ob ich den Motor anlassen darf! ;)

 

Richtig zitieren hilft: ich habe geschrieben:

 

Irgendwann mal müssen wir zuerst Brüssel um Erlaubnis fragen, ob wir starten dürfen, bei Nebel, starkem Wind oder Schnee...

 

Smiley habe ich aber verstanden.

 

Tatsächlich liegt die Verantwortung IMMER beim Piloten, und das ist während, vor und nach der Aschekrise nicht anders. Im Fall von gewerbsmässigem Fliegen ist es aber der Chef, der den Piloten befiehlt, in die Luft zu gehen, und erst dann darf der Pilot ja oder nein sagen. Der Chef mag vielleicht mal Pilot gewesen sein, sicher aber hat er einen fähigen Stab aus Spezialisten dabei, u.a. Mechaniker, Meteorlogen und Buchhalter, die ihn beraten.

 

Natürlich kann eine Airline es ablehnen zu fliegen, und das hätte ja auch die Mehrheit getan. Dann allerdings müssen diese Unternehmen die Kosten für den Flugstopp selber tragen. Es kann jedoch nicht sein, dass die nationalen Luftfahrtämter einfach aus dem hohlen Bauch heraus ein Flugverbot verhängen und die freien Unternehmer - die Airlines - müssen dann die Kosten tragen. Das wäre berechtigt im Fall einer Gefährdung des öffentlichen Lebens. Was es ja nachweislich nicht war.

 

Sobald also Niki und LH sagen "jetzt aber halblang, wir fliegen" haben die Luftämter zu kuschen. Wir waren ja in der glücklichen Lage, dass schönstes Sommerwetter herrschte damals, und dass wir relativ schnell herausfinden hätten können, dass dies ein Sturm im Wasserglas (Aschesturm im leeren Glas?) war. Man stelle sich vor, das ganze wäre während einer winterlichen Frontlage geschehen, wir hätten nie herausfinden können, ob es wirklich ungefährlich ist, weil man dann die Wolken nicht von der Asche unterscheiden kann.

 

Aber diese Regel hatte sowieso niemand angewendet, man hat wie gebannt auf die computergenerierten Strömungsanimationen gestarrt und das nahende Inferno vermutet - anstatt dass einer die Nase aus dem Fenster gestreckt hätte!

 

Dani

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Machen wir es bei der nächsten Aschewolke doch anders: Es ist in der alleinigen Entscheidung der Piloten, ob sie fliegen oder nicht.

 

Das ist es eigentlich eh.

 

Aber ich sehe aus der Diskussion dass Du noch immer nicht verstanden hast was genau bemängelt wird.

 

Das ganze Chaos ist ausgebrochen weil das MetOffice (immerhin für den Teil der Welt für ASH-Vorhersagen zuständig) ohne gross zu informieren, und ohne je einen realitätsnahen Test gefahren zu sein ein neues Computerprogramm zur Simulation der Verbreitung der Asche eingesetzt hat. Die Vorschriften besagen zwar dass keine Ascheteilchen in der Luft sein dürfen, aber basiert auf der alten Methodik!!!

 

Das wirkliche Problem ist dass die Politik dies auch nicht begriffen hat und erst nach langem Zögern und Druck der Airlines den Luftraum wieder freigegeben hat.

 

Das ist ungefähr so intelligent wie wenn ich den Bahnhof Zürich sofort absperren lasse weil ich einen Tag nachdem ich dort eine Petri-Schale für 1 Minute exponiert habe merke dass da ja irgendwelche Bakterien in der Luft sein müssen. Selbstverständlich wird der Fachmann mir sofort erklären, das sei völlig normal, aber eben, wenn ich agiere bevor ich zuhöre...

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Es mag ja sein, dass es heute viele Leute gibt, die es besser wissen. Es mag auch sein, dass es schon damals einige Verantwortliche gab, die es besser hätten wissen müssen.

 

Ich erinnere mich jedenfalls gerne an diese Zwei Wochen zurück: Endlich mal Pause vom üblichen hin- und herflieg Wahnsinn und am Ende hat es keinem wirklich gestört! Das war fast wie Urlaub - wenn nicht noch besser, weil in den zwei Wochen nicht die ganze Arbeit liegen blieb.

 

Können wir nicht, anstatt zu diskutieren, ob man auch bei Aschewolke noch fliegen solle/könne/dürfe lieber jährlich 2 Wochen verbindliche Asche-Auszeit für ganz Europa machen?

 

Ich wär dafür!

 

Florian

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Ich erinnere mich jedenfalls gerne an diese Zwei Wochen zurück: Endlich mal Pause vom üblichen hin- und herflieg Wahnsinn und am Ende hat es keinem wirklich gestört! Das war fast wie Urlaub - wenn nicht noch besser, weil in den zwei Wochen nicht die ganze Arbeit liegen blieb.

 

Können wir nicht, anstatt zu diskutieren, ob man auch bei Aschewolke noch fliegen solle/könne/dürfe lieber jährlich 2 Wochen verbindliche Asche-Auszeit für ganz Europa machen?

 

Ich bin ueberzeugt dass Dich ab sofort saemtliche chronisch Kranken Personen die auf Spezialmedikamente angewiesen sind zum Mond (einfach) schicken wollen. Genauso wie saemtliche Industriebetriebe deren Logistikketten zusammengebrochen sind, oder die Grossverteiler, die Pharmaindustrie, die Agrarwirtschaft, ja genaugenommen saemtliche Wirtschaftszweige die auf eine funktionierende Transportlogistik angewiesen sind.

 

Es hat nicht keinen wirklich gestoert! Es hat sich nur kein Revolverblatt dafuer interessiert was alles an Schaden entstanden ist. Dies zu beschreiben geht hat nicht in einer dicken, fetten Schlagzeile mit maximal fuenf Woertern.

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