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10.03.19 | ET-AVJ | ET302 | Boeing 737 MAX 8 | Addis Abeba (HAAB) | Absturz kurz nach Start


ErnstZ

Empfohlene Beiträge

30 minutes ago, Hans Tobolla said:

Bei der legendären  F104  hatte der Pilot eine separate  analoge AoA-Anzeige direkt vor seinen Augen.  Vor dem Losrollen hat die Bodencrew den Messflügel bewegt, damit der Pilot sehen konnte, ob der Shaker und nachfolgend der Kicker richtig funktionieren.  

Genau das mussten wir bei der Mirage auch machen, die AoA-Anzeige im Cockpit bestand aus 3 Lampen, der 2. Mann im Cockpit musste 2x  "checked" rufen beim Bewegen (in der richtigen Stellung) sonst wurde die Maschine gesperrt. Bei der Mirage III war der Anstellwinkel überlebenswichtig.

Beim F/A 18 Hornet kann ich mich nicht erinnern, dass dies expl. gecheckt wurde.

Aber da liefen einige Subsystem-checks innerhalb automatischer Startup- Sequenzen ab, und vor Abschluss der Flugvorbereitungen wurden dann die MSG's ausgelesen und  mit der Liste der sperrwürdigen Codes verglichen. Dann nochmals ein letzter Blick als allerletzte Handlung bei laufendem Treiber, entsicherten Waffen durch den U-Offiz im Bugfahrwerksschacht: Wenn am Display gewisse Fehlercodes NICHT auftraten, gab's green für das Wegrollen. Mit einem Knopf konnte man durch die MSG scrollen. In diesem letzten Check kamen eigentlich nur Störungen aufgrund von Hydraulik oder Bordelektrik. Der Rest wurde vorher "abgefangen".

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Frank Holly Lake

Aus Aero Telegraph:

 

Im Kern hat Boeing folgende Änderungen vorgenommen:

 

• Das Flugsteuerungssystem vergleicht nun die Daten beider Angle-of-Attack-Sensoren. Wenn sie bei eingefahrenen Klappen um 5,5 Grad oder mehr voneinander abweichen, wird MCAS nicht aktiviert. Ein Indikator auf dem Cockpitdisplay warnt Piloten vor Differenzen.

 

Wenn MCAS unter «nicht normalen Bedingungen» aktiviert wird, reagiert es nur einmal auf jedes Angle-of-Attack-Ereignis und nicht wieder und wieder. Es gibt laut Boeing keine bekannten oder vorstellbaren Fehlerzustände, bei denen MCAS mehrmals reagiert.

 

MCAS kann das Höhenleitwerk nur noch so stark trimmen, dass die Piloten dem durch Ziehen an der Steuersäule entgegenwirken können. Die Piloten werden «weiterhin» immer die Möglichkeit haben, MCAS zu übersteuern und den Jet manuell zu steuern, so Boeing.

 

• Boeing hat das computerbasierte Trainingsprogramm angepasst, das Piloten zum Wechsel von einer Boeing 737 auf eine Boeing 737 Max durchlaufen. Zudem müssen sie Checklisten und Handbücher nochmals studieren.

 

• Der Hersteller baut die sogenannte Angle-of-attack-Disagree-Anzeige standardmäßig ein. Sie liefert zusätzliche Infos in Bezug auf mögliche Ursachen von unterschiedlichen Angaben zu Geschwindigkeit und Höhe auf den Displays der beiden Piloten.

 

Grüße Frank

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vor 15 Stunden schrieb cosy:

Seattle Post Intelligencer - Hier: http://www.seattlepi.c0m/business/boeing  gabs "früher" erstklassige und seriöse News und Einschätzungen über Boeing (auch andere..),

das ist nun vorbei: ich habe die noch nie angetroffene Fehlermeldung

451 Unavailable For Legal Reasons

Sorry, this content is not available in your region.

Man könnte evtl. mit einem VPN aus US-Küche zugang haben. Keine Lust zum basteln.. schade.

Eine Folge der Schadensbegrenzung seitens der Boeing Laywers oder eine vorzeitige Auswirkung der Astimmung im Europaparlament dieser Woche?

 

Ich vermute eher Folgen von GPDR.. Man kann sich als nicht-EU-Webseite entweder an die neuen europäischen Datenschutzgesetze halten, oder man macht es sich einfach und blockiert halt einfach ganz Europa... Das neue Urheberrechtsgesetz wird aber wohl zu ähnlichen Auswirkungen führen...

 

Gruss,

Dominik

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Frei nach Motto: Immer noch komplizierter..

Die MAX-8 hat grundlegende Designfehler von Anfang an, gegeben durch die übergrosse, belegte Hektik und Eile bei der Entwicklung. Zum Beispiel Treiber welche nicht zum Flieger "passen", der Flieger sitzt zu tief, die Treiber in der Folge viel zu weit vorne mit Ergebnis neuer Problemen usw.. Die Kiste fliegt so nicht korrekt; Spezielle Software muss gegensteuern ect. Sorry, dies ist doch die falsche Richtung. 

 

Erinnert an Bomber B2, ebenfalls von Boeing welcher nur mit Hilfe kompliziertester Software überhaupt erst fliegbar ist. Ohne diese bleibt die B2 am Boden oder, on Air, stützt ab. Bei Kriegsmaterial eventuell ja OK; da wird mit Losses ja vornherein gerechnet aber solche Zustände hätte ich eigentlich nicht gerne beim Rumfliegen..

 

 

Gruss

jens?️

 

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Auf Basis der FDR Daten gehen die Untersucher davon aus, dass MCAS bei der Ethiopian ebenfalls aktiviert war, berichtet das Wall Street Journal

 

 

Bearbeitet von spornrad
typo
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Am 27.3.2019 um 21:04 schrieb MK177orange:

Ich bin kein Profi und selbst Laie ist für mich geschmeichelt, jedenfalls, was das fliegen angeht. Gleichwohl

.

.

.

Neuentwicklung und / oder tiefer greifende Renovierung Geld in die Hand zu nehmen. 

Sorry zu erst, das ich das Zitat gekürzt habe, ist nur wegen der Übersichtlichkeit.

Wenn ich anderen Leuten auf die Zehen trete, dann üblicherweise um sie aus der Reserve zu locken - hat prima funktioniert, ich möchte dir daher für deinen ausführlichen Post danken, und auch dafür, dass du den Ball aufgenommen hast! 

Wie du an anderer Stelle korrekt erwähnst, kann man die Analogie zwischen Auto und Flugzeug nicht auf direkt technischer Eben machen, aber durchaus auf Entscheidungspolitischer. Was habe ich für eine Herausforderung und wie begegne ich dieser? Der Unterschied hier: Mercedes hatte ein im Grenzbereich instabiles Auto, was nur durch Elektronik beherrschbar war. Boeing hat ein perfekt stabiles Flugzeug, was bloss ein wenig anders reagiert (vergleichbar mit "giftiger untersteuert", um bei einer automobilen Metapher zu bleiben) als bisher. Boeing wollte ein elektronisches Helferlein, damit sich die Mühle gleich anfühlt wie früher und sich die armen Airlines dadurch teure Umschulungen sparen können. Daran ist meiner Meinung nach erst mal nichts verwerfliches. Das Problem ist hier, dass Boeing ein System gebaut hat, dass in einer Extremsituation versagt und dies auch noch zugelassen bekommen hat. Stell dir vor, Mercedes würde ein ESP einbauen, was auf Glatteis dazu tendiert, die Karre erst recht von der Strasse zu drehen...

Genau, schon wieder eine Metapher - diese haben die schöne Eigenschaft, einen komplexen Sachverhalt anschaulich erklären zu können, so dass sie auch ein nicht-Branchenvollprofi in sein Wertesystem einordnen kann, auch wenn man dabei manchmal ein wenig um die Ecke denken muss. Du kannst das offensichtlich ??

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@Lubeja danke für Deine Rückantwort und akzeptiert. Ich sehe allerdings die Sache etwas anders. Ich teile nicht die Aussage, das Boeing mit der MAX ein perfektes Flugzeug hat und das MACS lediglich implantiert wurde, damit sich die MAX wie die NG fliegt. Dies ist in meinen Augen ein Aspekt , aber nicht der alleinige. Ich bleibe dabei, dass die Treiber nicht zum Flugzeug passen oder sagen wir besser die konstruktive Anordnung der Treiber der Ausgangspunkt des Problems sind. Hier wurde aus Kostengesichtspunkten eine schlechte Lösung gewählt. Ob und inwieweit man designtechnisch das hätte anders lösen  bzw welchen anderen Hardwarekomponenten man hier eventuell  neu designen hätte können, um diese Effekte zu eliminieren oder zumindest abzuschwächen, weiß ich nicht. dazu fehlt mir schlicht das Wissen. Sollte jedenfalls die hier von Dir und vielen anderen vertretene Theorie stimmen, dann wird die MAX mit dem Software update, den Schulungsmaßnahmen und den Änderungen aut der Inputseite von MACS , einschließlich entsprechender visueller und akustischer Warnungen, ganz schnell wieder fliegen. Wir werden es sehen.

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Frank Holly Lake

Hallo,

Also doch MCAS aktiv und im Eingriff

Und schlechtes vorgehen der FAA und EASA, die das MCAS Problem wohl schon seit Jahren kannten.

 

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/boeing-737-max-problem-software-war-beim-absturz-eingeschaltet-a-1260235.html

 

Aus dem Artikel:

Die Hinweise verdichten sich, dass das umstrittene MCAS-Trimmsystem der Boeing 737 Max 8 den Flugzeugabsturz in Äthiopien mitverursacht hat. Einem Medienbericht zufolge lief die Automatik, als das Flugzeug aufschlug.

Demnach war das umstrittene MCAS-System angeschaltet, als das Flugzeug auf die Erde schlug und hat aktiv zu dem Unfall geführt.

 

Behörden kannten MCAS-Probleme offenbar seit Jahren

Reuters berichtet zudem, dass sowohl amerikanische als auch europäische Behörden bereits mindestens zwei Jahre vor dem Absturz der Lion-Air-Maschine von Problemen mit MCAS gewusst hätten. Ihnen sei bekannt gewesen, dass das System in bestimmten Situationen versagen könnte. Die Nachrichtenagentur beruft sich auf ein Dokument der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (Easa).

Die Easa hat das Flugzeug demnach zugelassen, weil sie davon ausging, dass das vorgeschriebene Training den Piloten klarmachen würde, wie sie die Automatik abschalten können. Vor dem Absturz der Lion-Air-Maschine fehlte ein entsprechender Hinweis jedoch im Handbuch der Boeing 737 Max.

 

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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Frank Holly Lake

Aber auch das :

US-Luftfahrtbehörde muss sich rechtfertigen, Boeing wir immer stärker unter Druck geraten.

 

Was passiert gerade im Hintergrund:

Es ist bekannt, das leider in dieser Maschien viele Mitarbeiter der UN

( Umweltprogramms der Vereinten Nationen ) saßen, welche  in der USA arbeiteten und lebten.

Ebenso auch ein  hochraniger Verteter von Save the Childern.

 

Da kommt schon von der in der USA  ansässigen UN viel Druck auf die FAA und Boeing zu.

So einfach unter den Teppich  zu kehren wird Boeing das nicht mehr können, so wie

sich das anfangs Boeing vorgestellt hat.

Zu viele Feinde schon in der USA, die man nicht mehr abwehren kann.

Grüße Frank

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Ich habe keine Subscription für das Wall Street Journal und kann das Zitat deshalb nicht verifizieren.

Hat von euch jemand da Zugriff auf das Zitat?

Aus dem Artikel https://www.wsj.com/articles/how-boeings-737-max-failed-11553699239

wurde das hier an verschiedenen Stellen im Netz zitiert:

.. WSJ berichtet, Southwest Airlines, der grösste MAX Kunde, hat Boeing dazu gebracht, einer Strafzahlung zuzustimmen für den Fall, dass das neue Flugzeug zusätzliches Simulatortraining benötigt....

Der ehemalige Boeing-Ingenieur Mr. Rick Ludtke ... erinnert, das mittlere Management hätte Untergebenen gesagt, dass Boeing sich verpflichtet habe, der Fluglinie $1 Million pro Flugzeug zu bezahlen, wenn das Design zusätzliches Simulatortraining erforderlich mache. So etwas haben wir niemals zuvor gesehen...

 

Specifically, the Wall Street Journal reported that Southwest, which is the biggest buyer of the 737 Max, got Boeing to agree to a financial penalty if the new plane required additional simulator training:

The company had promised Southwest Airlines Co. , the plane’s biggest customer, to keep pilot training to a minimum so the new jet could seamlessly slot into the carrier’s fleet of older 737s, according to regulators and industry officials.

[Former Boeing engineer Mr. [Rick] Ludtke [who worked on 737 MAX cockpit features] recalled midlevel managers telling subordinates that Boeing had committed to pay the airline $1 million per plane if its design ended up requiring pilots to spend additional simulator time. “We had never, ever seen commitments like that before,” he said.

 

Wenn dieser Bericht stimmen würde, dann hätte das massive Konsequenzen für die juristische Einordnung der fragwürdigen Auslegung und fehlenden Dokumentation von MCAS. Um es mal knallhart auf den Punkt zu bringen: Da würden ganz schnell zu einem Anfangsverdacht "fahrlässige Tötung" die Verdachtsmerkmale "Heimtücke" und "Habgier" dazukommen.

Wenn dieser Bericht stimmte, wäre das der grösste Skandal, den die zivile Luftfahrtindustrie jemals gesehen hat.

Hoffe eigentlich, dass das eine Ente ist.


Fassungsloser Gruss

Albrecht

Bearbeitet von spornrad
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Gut die Amis haben juristisch ein anderes System, wobei sich da auch bei uns etwas tut, siehe Raserfälle und Mord. ( ich bin gern bereit es zu erklären, für die, die das jetzt nicht verstehen)

Tatsache ist, dass das Flugzeug sich konstrunktionsgerecht Verhalten hat. Tatsache ist aber auch, das keine Redundanz beim Sensor vorlag und jedenfalls bis Lion Air keine offiziellen Anweisungen wie zu verfahren ist, wenn das System eingreift. Und Boeing dürfte schon eine Weile an der Software nach Lion Air getüftelt haben. Daraus darf man schlussfolgern das sie das Problem sehr gut kannten. Ich weiß jetzt nicht, ob man die Betreiber informiert hat , aber allem Anschein nach wohl nicht. Sollte das so sein, dürfte da auf einige der Knast warten. 

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Leider hab ich inzwischen eine weitere seriöse Quelle für dasselbe Zitat gefunden (fettdruck von mir. Laut NY times hat Ludtke 19 Jahre für Boeing gearbeitet):

https://www.forbes.com/sites/petercohan/2019/03/28/did-airbus-rivalry-drive-dangerous-tradeoffs-for-boeings-737-max/

 

Rick Ludtke, a former Boeing engineer who worked on 737 MAX cockpit features but not the MCAS system, told the Journal that midlevel managers told their staff members that Boeing had committed to paying Southwest Airlines -- which has ordered 280 MAX aircraft -- $1 million per plane if the 737 MAX ended up requiring pilots to spend more time training on simulators.

Ludtke said, “We had never, ever seen commitments like that before." Southwest and Boeing declined to comment to the Journal on this.

Did Boeing mislead a pilot who asked about whether the 737 MAX had any major new systems? The [Wall Street] Journal uses an anonymous source to suggest the answer could be yes, noting,

Bryan Lesko, an airline pilot who wrote an article last year for his union’s magazine about the 737 MAX before it entered service, repeatedly asked Boeing officials if there were any major new systems. The answer was no, according to a person who recently discussed the matter with him. The union declined to make Mr. Lesko available for comment.

Bearbeitet von spornrad
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vor 1 Stunde schrieb spornrad:

 ... erinnert, das mittlere Management hätte Untergebenen gesagt, dass Boeing sich verpflichtet habe, der Fluglinie $1 Million pro Flugzeug zu bezahlen, wenn das Design zusätzliches Simulatortraining erforderlich mache. So etwas haben wir niemals zuvor gesehen...

 

Das ist doch Verhandlungsalltag und keine ethische oder moralische Sünde. Der Verkäufer macht Versprechungen und der Käufer verpflichtet ihn mit Konventionalstrafen. Über die Höhe in diesem Fall mag man diskutieren, doch im Umkehrschluss ist das doch positiv für die Entwickler. Daraus können sie ihr Budget ableiten, um das Versprechen einzuhalten. Bei 100 verkauften Maschinen, stehen ihnen demnach 100 Mio Dollar für die Entwicklung zur Verfügung (*). Ob es gescheit war, vor der Flugerprobung solche Versprechungen abzugeben ist eine andere Frage und noch eine andere ist es, ob die Anpassung mit einer (nicht zu Ende gedachten) Subroutine in der besagten Software gelöst werden sollte (wenn es denn so war)!

 

Stefan

 

*) Bei der Gewichtseinsparung lautete seinerzeit die Devise auch, ein Pfund eingespartes Gewicht ist im Betrieb 1'000 Dollar wert. Mehr als einmal war das unser Massstab, um den zulässigen Aufwand abzuschätzen.

 

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Ob das Verhandlungsalltag ist weiß ich nicht. Machen kann man so etwas ganz sicher. Völlig legal. Es könnte aber in diesem Fall zu einem Bummerang werden. Wenn ich positiv weiß, dass es es notwendig ist und es aber dann dennoch nicht mache, weil ich mir das Geld sparen möchte, ist es Vorsatz im juristischen Sinne. Und wenn Boeing nach Lion Air selbst eine Software neu entwickelt , weil sie selbst glauben, da besteht ein Problem, gleichsam aber keine Warnung an die Betreiber rausschicken und auch zu diesem Zeitpunkt ein Simulatortraining ablehnen, was sie selbst noch unmittelbar nach ET302 getan haben, dann wird es juristisch sehr sehr eng und zwar sowohl straf als auch zivilrechtlich. 

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2 hours ago, teetwoten said:

Das ist doch Verhandlungsalltag und keine ethische oder moralische Sünde.

Es gibt inzwischen eine Menge Hinweise, dass möglicherweise seitens Boeing- Management bewusst Risiken gegenüber Zulassungsbehörden, Airlines und Piloten verschwiegen wurden.

- Das Aufbohren der MCAS Authority von 0.6° auf 2.5° ohne Informieren der Zulassungsbehörden

- Single Sensor dependency für einen -jetzt - catastrophic event (nicht zulassungsfähig)

- wiederholte Aktivierung nach instinktivem Piloteninput (nicht zulassungsfähig)

- Fehlende Beschreibung im flight manual (nicht zulassungsfähig)

- Nachgereichte Prozedur ein paar Tage nach dem ersten Unfall (möglicherweise nicht ausreichend, um den zweiten Unfall zu verhindern)

 

Ein plausibler Grund dafür könnte sein, dass man auf Biegen und Brechen die Erfordernis für Simulatortraining fürs Type-Rating verhindern wollte.

 

Wie gesagt, ich kann nur hoffen, dass das nicht Vorsatz war.

Das würde dann automatisch heissen, dass die massive Qualitäts-/ Sicherheitsprobleme in dem Laden haben. Tragisch, dass man froh sein müsste, wenn nur letzteres das Problem wäre.

 

Gruss

Albrecht

 

Bearbeitet von spornrad
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Wenn ich den Erfolg ( Absturz ) billigend in Kauf nehmen ist es dolus eventualis und damit juristisch Vorsatz. Wenn ich aufgrund meiner  Kenntnisse und Erfahrungen nicht sicher darauf vertrauen kann ist es Vorsatz. Mittlerweile auch bei uns. Siehe Raserunfälle und Mord.

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Frank Holly Lake

Das sollte hier nicht zu einer Juristische Betrachtung haben.

Das da einiges auf Boeing zurollt, ist klar. Jedoch kenne ich das Amerikanisch Recht nicht. ( oder die Meisten von uns) 

"Spornrad"  hat es auf sen Punkt gebracht, was es für Zulassungsfehler gab.

Auch wenn es noch keinen  offiziellen Zwischenbericht gibt, sickern immer Mehr Infos von Z.B Reuter UPI und DPA durch, das die beiden Unfälle die gleiche Ursachen hatten. Das kann kein Zufall oder eine einzelne Fehlinformation mehr sein.

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
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2 hours ago, spornrad said:

Wie gesagt, ich kann nur hoffen, dass das nicht Vorsatz war.

Das würde dann automatisch heissen, dass die massive Qualitäts-/ Sicherheitsprobleme in dem Laden haben. Tragisch, dass man froh sein müsste, wenn nur letzteres das Problem wäre.

 

OK, das ist ja der Grund, warum neben dem DOT seit längerer Zeit das US Justizministerium mit dem FBI in die Untersuchungen eingeschaltet ist…und das wird dann Klarheit bringen..

 

Und ja man kann nur hoffen, dass die ganze "Fehlkonstruktion" mit dem MCAS in der bisherigen Form ein Versehen und ein menschlicher Fehler war…und das kann passieren...

 

Hoffen wir, dass es das war...

 

Wenn nicht, wär das sehr unangenehm..für Boeing, und eventuell auch für die FAA

 

Gerd

 

 

Bearbeitet von Falconer
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Natürlich soll es keine juristische Diskussion hier werden. Ich tue mich aber sehr schwer damit, hier an menschliches Versagen oder wie man das auch immer ausdrücken möchte , zu glauben. Auch wenn hier vieles bereits im Vorfeld sehr zweifelhaft war mit dem MCAS, spätestens nach dem Absturz bei Lion Air hätte Boeing, die ja zweifellos wussten, wie das System funktioniert und eingreift , klar sein müssen, dass hier was vollkommen schief gelaufen ist. Eine adäquate Reaktion gab es aber seitens Boeing nicht. Im Gegenteil !!! Selbst nach dem Absturz der Ethopian würde bis zu letzt erklärt, es besteht kein Grund für ein Flugverbot etc. 

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4 minutes ago, MK177orange said:

Im Gegenteil !!! Selbst nach dem Absturz der Ethopian würde bis zu letzt erklärt, es besteht kein Grund für ein Flugverbot etc. 

 

Ja, da hat es leider was…..es fällt schwer diese Kommunikation von Boeing at "facevalue" nachvollziehen zu wollen...

 

sieht nicht gut aus...

 

Gerd

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https://www.wsj.com/articles/the-final-minutes-of-ethiopian-airlines-doomed-boeing-737-max-11553876300


This emerging consensus—relayed during a high-level briefing at the Federal Aviation Administration on Thursday ...—represents the first findings based on data retrieved from the flight’s black boxes. It is the strongest indication yet that Boeing’s misfiring system was at the heart of both the Ethiopian Airlines crash earlier this month and a Lion Air flight in Indonesia, which crashed less than five months earlier. ...

The Justice Department and other U.S. federal agencies are investigating whether Boeing provided incomplete or misleading information to regulators and airline customers about the 737 MAX aircraft to get the jetliner certified as safe to fly. The focus on disclosures is part of a broader investigation into how the plane was developed and certified...
(meine Hervorhebung)

 

Justizministerium und andere Bundesbehörden untersuchen, ob Boeing Kunden-Fluglinien und Zulassungsbehörden unvollständig oder falsch über die 737 MAX informiert hat, um den Jet zugelassen zu bekommen...

Bearbeitet von spornrad
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Kurze Zusammenfassung:

 

Gegen Boeing wird ermittelt.

Es besteht der Verdacht,

  • dass die Zulassung der 737 MAX illegal erschlichen wurde durch unvollständige oder falsche Angaben ans FAA, EASA etc.
  • dass Absturzrisiken gegenüber Piloten und FAA bewusst verschwiegen und verschleiert wurden
  • dass die Notwendigkeit von Information und Pilotentraining bewusst geleugnet wurde
  • dass kein Simulator für Kunden entwickelt wurde, der das MCAS Verhalten überhaupt demonstrieren kann
  • dass auch noch nach dem ersten Crash diese Linie beibehalten wurde
  • dass diese Taten den Tod von 346 Menschen verursacht haben

 

und

  • dass das Motiv eine Strafzahlung von Boeing an SouthWest über 280 Mio$ war, vereinbart für den Fall, dass die MAX zusätzliches Simulatortraining erfordert

 

Sollten die Ermittlungen auch nur einen Teil dieser Verdachtsmomente bestätigen, wäre das die grösste Sauerei in über 100 Jahren Luftfahrt und hätte massive strafrechtliche, zivilrechtliche, luftrechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen.

 

Albrecht

 

Bearbeitet von spornrad
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vor 3 Stunden schrieb spornrad:

Kurze Zusammenfassung:

 

Gegen Boeing wird ermittelt.

Es besteht der Verdacht,

  • dass die Zulassung der 737 MAX illegal erschlichen wurde durch unvollständige oder falsche Angaben ans FAA, EASA etc.
  • dass Absturzrisiken gegenüber Piloten und FAA bewusst verschwiegen und verschleiert wurden
  • dass die Notwendigkeit von Information und Pilotentraining bewusst geleugnet wurde
  • dass kein Simulator für Kunden entwickelt wurde, der das MCAS Verhalten überhaupt demonstrieren kann
  • dass auch noch nach dem ersten Crash diese Linie beibehalten wurde
  • dass diese Taten den Tod von 346 Menschen verursacht haben

 

und

  • dass das Motiv eine Strafzahlung von Boeing an SouthWest über 280 Mio$ war, vereinbart für den Fall, dass die MAX zusätzliches Simulatortraining erfordert

 

Sollten die Ermittlungen auch nur einen Teil dieser Verdachtsmomente bestätigen, wäre das die grösste Sauerei in über 100 Jahren Luftfahrt und hätte massive strafrechtliche, zivilrechtliche, luftrechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen.

 

Albrecht

 

Dieser Schweinestall gehört ausgemistet und die Verantwortlichen in den Knast.

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Da kann man auch nur fassungslos sein. Und leider zeigt der Thread auch und gerade auf den ersten Seiten, dass sich in das Gesamtsystem eine gewisse Leichtgläubigkeit auch unter Profis eingeschlichen hat. 

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