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Swiss streicht Flüge in Europa wegen Coronavirus


Ueli Zwingli

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Wenn ich meine Steuern in der Schweiz bezahlt habe, kann ich doch mit dem Rest machen was ich will? Meiner Tante in Timbuktu schicken oder sonst was, das ist meine Freiheit.

Es kann dann gut sein, dass eine gut dastehende Firma wie die SWISS anderst behandelt wird wie andere, schlechter behandelt werden darf sie aber auch nicht. Der "Wirtschaft" jetzt einfach den Tresor öffnen und die Staatskassen leeren  (in der Schweiz und anderswo) halte ich für falsch. Die Investitionsfirmen (Blackrock etc..) Rund um den Globus haben viel Kapital das sie jetzt einsetzen können.
 
Bernd


Ja, du kannst machen was du willst (Geld abführen in diesem Fall), dann aber nicht un Hilfe fragen, wenn's eng wird

Stimme dir zu deinem 2.Teil zu. In GER wird das auch so gemacht, da waren sie schneller: gesunden Firmen wird geholfen via IBS und lokalen Banken (Kredit) und nicht solchen, welche eh schon in Schieflage sind.

Und unser Wirtschafts-Weinbauer-Bundesrat ist in Deckung, von dem hört man nichts...

Markus

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Euch ist schon bewusst wie das mit Swiss und Lufthansa historisch gelaufen ist? Und wisst ihr was mit den Milliarden passiert die „ins Ausland gehen“? Ihr macht es euch etwas einfach, bzw. ich habe auch die Vermutung, dass viele auch nach 19 Jahren das Swissair-Grounding noch nicht verdaut haben.

 

Gruß Alex

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3 hours ago, Voni said:

Heute im Tages Anzeiger einmal etwas Handfestes von Politikern. Die Swiss hat Milliardengewinne nach Deutschland überwiesen und jetzt soll der Staat (Schweiz) mit Finanzspritzen einspringen. Vorschlag Politik, die Schweiz kauft die Swiss, tauft sie um in Swissair und wir haben wieder unsere eigene Airline. Die UBS wurde damals auch recht stark vom Bund unterstützt, also warum nicht auch die Swiss.

 

Ich halt das für absoluten Blödsinn. 

Klar, die Swiss gehört der Lufthansa und sie führt die Gewinne an ihren Shareholder (Lufthansa) ab. Genau wie es eine Roche, SIKA, Implenia, etc an ihre Aktionäre abführt.

 

Wieso sollte nun die Firma anders behandelt werden, als alle anderen? Und wenn gewisse Leute in der Politik von "Verstaatlichung" der Swiss zu einer Schweizer Airline reden - dann haben sie die Geschichte vor 20 Jahren nicht verstanden und praktizieren reinen Populismus.

Die Swiss wäre ohne die Lufthansa niemals so erfolgreich geworden, bzw. überlebensfähig.

Und ja - als ehemaliger Swissair Angestellter traue ich der "guten alten" Zeit auch hinterher - aber etwas Realismus wäre durchaus angebracht.

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vor 54 Minuten schrieb Alexh:

Euch ist schon bewusst wie das mit Swiss und Lufthansa historisch gelaufen ist? Und wisst ihr was mit den Milliarden passiert die „ins Ausland gehen“? Ihr macht es euch etwas einfach, bzw. ich habe auch die Vermutung, dass viele auch nach 19 Jahren das Swissair-Grounding noch nicht verdaut haben.

 

Gruß Alex

 

Alex, sehe jetzt den Zusammenhang nicht.

 

Ja, ich habe genau verstanden, was gelaufen ist, war quasi dabei, mein Schwiegervater führte eine der SR Companies. Und ja, ich weiss aber auch, wie das in internationalen Firmen geht, hautnah, aktuell. Das ist das Thema. Swissair hin oder her, das ist alter und kalter Kaffee und soll es auch bleiben, mit allem Respekt gegenüber den Geschädigten, sorry.

 

In der kommenden Zeit wird es massenhaft neue, kleinere 'Swissair's" geben. Und dafür setze ich mich ein.

 

Markus

 

 

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Es geht nicht an, dass ein CEO eine Drohgebärde aufbaut, auch in dieser hektischen und unüberschaubarer Situation nicht. Soviel Managementverständnis wäre zu erwarten gewesen. Es hat schon einmal einer gemeint, der Schweiz zu drohen, ja der mit dem Spruch „die Kavallerie ausreiten zu  lassen“. Es ist gar nicht gut herausgekommen und so wird es auch dem CEO der Swiss ergehen.

 

Ja, mir ist bewusst was damals nach dem Grounding der Swiss gelaufen ist. Ich habe einige Gewerbetreibende gekannt, welche hohe Ausstände einfach abschreiben mussten und bis heute auf eine kleine Konkursdividende warten. Die historische Geschichte wird aber für den Entscheid „Staatshilfe“ ja oder nein, mit Sicherheit nicht ausschlaggebend sein. Das Grounding der Swissair warf in der Politik und Bevölkerung hohe Wellen auf, man konnte kaum glauben, dass ein solches Unternehmen einfach untergehen kann. Diese Solidaritätswelle von damals wird sich mit Garantie nicht wiederholen, für die schweizerische Bevölkerung wird die künftige Existenz der Swiss keine grosse Bedeutung mehr haben. Da liegt das Ueberleben vieler anderen Unternehmen der Bevölkerung viel näher.

 

In Wirtschaftskreisen und auch in der Bevölkerung setzt eher eine Welle der Deglobalisierung ein, ebenso eine starke Fokussierung auf Nationalitäten und eine Reduktion der Mobilität. Dazu tragen sowohl die Klimabewegung, wie auch die derzeitige Pandemie stark bei. Das heisst, es wird künftig weniger gereist, sowohl zum Vergnügen wie auch zum Business. Teilweise werden auch die finanziellen Mittel künftig fehlen für 2x Ferien im Jahr. Gezwungenermassen wird jetzt mehr auf Home-Office und Video-Konferenzen gesetzt und diese Verschiebung „weg vom Reisen“ wird nachhaltig sein. Da werden mit Sicherheit bisherige Einnahmen wegfallen.

 

Ein weiterer Punkt ist das hoffnungslose Ueberangebot an Fluggesellschaften, vor allem in Europa. Es werden einige Fluggesellschaften diese aktuelle Situation nicht überleben und wenn dazu auch die Swiss gehören würde, ein Aufschrei der Bevölkerung in der Schweiz würde ausbleiben, trotz des Verlustes von Arbeitsplätzen.

 

Diese Pandemie wird unser Leben noch stark beeinflussen. Corona wird das schaffen, was Greta nicht erreicht hat.

 

 

 

 

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Ganz versteh ich die Logik nicht. Wenn die Swiss noch ein Schweizer Hand wäre , hätte sie die Gewinne nach Steuer doch auch an ihre Eigentümer abgeführt. 
 

Die LUFTHANSA führt ihre Gewinne ja auch über die Börse an ihre Eigentümer ab (möglicherweise sogar Schweizer Aktionäre)

 

wolfgang

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vor 13 Minuten schrieb Walter_W:

Diese Pandemie wird unser Leben noch stark beeinflussen. Corona wird das schaffen, was Greta nicht erreicht hat.

Nein, unser falscher Umgang mit Corona beeinflusst unsere Leben stark.

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vor 6 Minuten schrieb maxrpm:

Ganz versteh ich die Logik nicht. Wenn die Swiss noch ein Schweizer Hand wäre , hätte sie die Gewinne nach Steuer doch auch an ihre Eigentümer abgeführt. 
 

Die LUFTHANSA führt ihre Gewinne ja auch über die Börse an ihre Eigentümer ab (möglicherweise sogar Schweizer Aktionäre)

 

wolfgang

 

Die Deutschschweiz und ihre Minderwertigkeitskomplexe gegenüber Deutschland werden seit Jahren via SWISS zum Ausdruck gebracht. Jeder Artikel über die Swiss, egal über was (z.B. neue Sandwiches in der Economy), endet in der Diskussion, dass es eh eine Deutsche Airline ist und somit das Allerletzte!

 

Edelweiss, ebenfalls Lufthansa Gruppe, hat dieses Problem nicht - so können Herr und Frau Schweizer, nichtswissend, nach Punta Cana in die wohl verdienten All inclusive Ferien.

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vor 2 Minuten schrieb FalconJockey:

Nein, unser falscher Umgang mit Corona beeinflusst unsere Leben stark.

 

Du sprichts in der Vergangenheit wiederholt, Laien das Recht ab, in aviatischen Bereichen mitdiskutieren und ihre eigene Meinung zu vertreten und meinst, das solle man den Fachleuten überlassen.

Wäre es da nicht angebracht, wenn du die Frage nach richtigem Ungang mit Corona auch den richtigen Fachleuten überlassen würdest?

 

 

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vor einer Stunde schrieb onLoad:

 

Die Deutschschweiz und ihre Minderwertigkeitskomplexe gegenüber Deutschland werden seit Jahren via SWISS zum Ausdruck gebracht. Jeder Artikel über die Swiss, egal über was (z.B. neue Sandwiches in der Economy), endet in der Diskussion, dass es eh eine Deutsche Airline ist und somit das Allerletzte!

 

 

Pure Polemik und ist auch völlig unangebracht.

 

Es geht darum, wer in dieser Krise Geld, sprich Kredite, bekommen kann/darf/soll. Nicht mehr und nicht weniger. 

 

In Ungarn spricht die Regierung übrigens davon, ganze Firmen zu schliessen und zu verstaatlichen. EU hin oder her. Geht in die Richtung von @Walter'_W Bemerkungen oben. 

 

Markus

Bearbeitet von Gulfstream
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On 3/16/2020 at 11:32 AM, FalconJockey said:

1% ist immer noch nicht viel. Coronaviren gehen JEDES Jahr mit der Grippe um, auch bei uns.

 

Ich empfehle diesen sachlichen Beitrag, um die Corona-Panik zu verstehen: Es geht auch um Geld und Einfluss.

 

 

 

Übrigens hier die Antwort zu dem Video

https://www.watson.ch/schweiz/digital/885559885-wolfgang-wodarg-haelt-coronavirus-fuer-panikmache-das-ist-gefaehrlich

 

Quote

Ein Video eines deutschen Arztes, der die Corona-Krise für reine Panikmache hält, findet auf den sozialen Medien grosse Beachtung. Richard Neher, Biophysiker am Bioinstitut der Universität Basel, demontiert die Aussagen des vermeintlichen Experten und entlarvt seine Aussagen als das, was sie sind: «Kompletter Blödsinn.»

 

Wenn man sich wirklich informieren will, dann sollte man sich den Podcast zu Gemüte führen

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Corona-Podcast-Alle-Folgen-in-der-Uebersicht,podcastcoronavirus134.html

 

Bearbeitet von AirBuss
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Wir werden m. E. nachher wohl alle mehr zusammenhalten müssen, was ich auch als Chance sehe, wurde doch auch hier schon oft moniert, wie egoistisch die Menschen doch geworden sind. Am Ende stehen wir womöglich gemeinsam am Kartoffelacker - und egal ob Airlinepilot, Friseuse, Wissenschaftler oder Hilfsarbeiter - darauf wird es dann ggf. weniger ankommen...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
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vor 1 Stunde schrieb Phoenix 2.0:

Let it roll...,

 

jetzt soll es in Deutschland 10.000 bestätigte Fälle geben. Wobei diese Daten immer 7 Tage zurück liegen. Die Fallzahlen sollen sich alle 2,3 Tage verdoppeln. Dann wären es jetzt 80.000.

 

Leider soll es eine Dunkelziffer von bis 86% geben. Dann wären es jetzt um die 500.000. Wenn der Verdoppelungsfakor von 2,3 nicht deutlich gemindert werden kann, dann wären das eine Woche später 6 Millionen.  Dann nochmal eine Woche später 70 Millionen. Ich hoffe ich habe da einen Rechenfehler und durch die Maßnahmen kann die Kurve abgeflacht werden.

 

Gruß

 

Lothar

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von LS-DUS
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Gibt etliche Leute, ja sogar kleine Mediziner, die da sagen, dass wir alle falsch umgehen mit dem "Spuk" C-19. 

 

Als Laie mit Lombardei 300m vor der Nase, bitte daher obige Fachmänner hier zu sagen   w a s    man denn besser machen soll/würde.

 

Kritisieren ist einfach, aber handfeste Vorschläge zur Verbesserung halt immer was ganz anderes..

 

 

ciao ?

jens

 

 

Bearbeitet von kruser
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vor 48 Minuten schrieb kruser:

bitte daher obige Fachmänner hier zu sagen   w a s    man denn besser machen soll/würde.

 

Naja, das oben verlinkte Video von und mit Dr. Wordarg wird wohl immer wieder irgendwo im Netz auftauchen. Leider ist dieser Dr. Wodarg meiner Meinung nach keine gute Referenz, der hat den Schuss nicht gehört. Falls der Mann noch eine Entscheiderfunktion hat, dann sollte er jetzt bitte in Rente gehen... 

 

Tatsächlich ist dieses SARS-CoV-2 nämlich keine « normale Viruserkrankung » und nicht mit der Grippe zu vergleichen. Es gibt 7 Coronaviren, davon verursachen 4 meist nur einen harmlosen Schnupfen. Bevor das neue SARS-CoV-2 auftrat, gab es 2 gefährliche Coronaviren, eben SARS-CoV (das alte SARS-assoziierte Coronavirus) und MERS-CoV (Middle East respiratory syndrome coronavirus). MERS verbreitet sich zum Glück nur über Dromedare und springt so gelegentlich auf den Menschen, es sterben dann ca. 60%. Das alte SARS verursacht in einem kleinen Teil der Fälle schwere viralen Lungenenzündungen, doch war es nicht sehr infektiös bzw. beendet sich der Ausbruch nach knapp tausend Toten 2003 von selbst. 

Nun gibt es dieses neue SARS-CoV-2, welches als Krankheitsbild Covid-19 verursacht. Bei 80 % der Fälle verursacht es nur grippeähnliche Symptome, die von einem rauhen Hals, Müdigkeit, Krankheitsgefühl, hohem Fieber, vorübergehendem Geruchs- und Geschmacksverlust bis zu leichter Atemnot und Durchfall reichen können. Bei 20 % der Fälle, also jeder 5te, gibt es einen schweren Verlauf, allerdings betrifft es dann eher ältere Leute. Es sind jedoch auch schon fitte 29-jährige ohne Grundkrankheiten daran gestorben. Etwa 15 % müssen ins Krankenhaus, etwa 5% müssen auf die Intensivstation, etwa 1 % sterben. Allerdings hängt das Sterben extrem vom Alter und den restlichen chronischen Kranheiten ab. Bei über 80 jährigen sterben mindestens 15% daran. Als 50 jähriger Mann hat man etwa eine Sterbewahrscheinlichkeit von ca. 1,4%, als 50 jährige Frau etwa 0,8%. Als 20-30 jähriger Sportler stirbt man normalerweise nicht. Unter 20jährige sterben nur bei massiven chronischen Begleitkrankheiten. 

Das Virus ist ziemlich ansteckend, eine erkrankte Person gibt es innerhalb 2 bis 3 Tagen an ca. 2 bis 3 weitere Personen weiter, wenn keine Schutzmassnahmen getroffen werden. Entsprechend exponentiell ist der Verlauf der Erkrankten. Nach ca. 20 bis 30 Tagen kommt in jedem Land zum Zusammenbruch des Gesundheitssystem auf Notaufnahme, Krankenhausbetten und Intensivstation, wenn keine Gegenmassnahmen getroffen werden, da sich mit den Neuerkrankungen auch die neuen schweren Fälle alle 2-3 Tage verdoppeln. Es muss dann eine Entscheidung nach Überlebenswahrscheinlichkeit getroffen werden, weil die Beatmungsplätze auf Intensiv nicht mehr ausreichen. Lässt man das Virus ungehindert die Bevölkerung kontaminieren, dann werden z.B. in Deutschland wohl voraussichtlich etwa 1% von 82 000 000 Personen sterben (aufgrund von Übersterblichkeit wegen Versagen des Gesundheitswesens, dies selbst wenn "nur" 60-65% der Bevölkerung infiziert sind und die Epidemie abebbt), und es würden dann ca. 60 bis 95 Patienten um einen Beatmungsplatz konkurrieren, obwohl Deutschland europaweit mit die beste Ausstattung an Intensivbetten hat. Es müsste dann tatsächlich triagiert werden, d.h. z.B. alle über 50 bekommen keinen Beatmungsplatz (das ist die grosse Mehrzahl der Erkrankten) und bekommen Morphin, die jüngeren, ansonsten Gesunden ohne Begleiterkrankungen mit guter Überlebenswahrscheinlichkeit bei intensivmedizinischer Betreuung bekommen einen. 

 

In einer chinesischen Studie hat nur einer der mechanisch Intubierten überlebt, während alle anderen 37 Intubierte gestorben sind. Auch in einem Spital in Italien überlebt anscheinend niemand das Covid-19, wenn er erst mal so krank ist, dass er intubiert werden muss. Vorhin habe ich ein Video gesehen, in der eine italienische Ärztin den Tränen nahe war, weil sich regelmässig alle intubierten Kranken rapide verschlechtern und sterben, obwohl sie alle zur besseren Atmung auf dem Bauch gelagert beatmet werden... 

 

 


Würde man das SARS-CoV-2 sich ungehindert ausbreiten lassen, würde ausserdem aufgrund des exponentiellen Verlauf der ganz überwiegende Teil der Bevölkerung kurz vor Schluss der Epidemie gleichzeitig krank. Spätestens dann würde die gesamten Wirtschaftskreisläufe, auch die Grundversorgung, zusammenbrechen, weil fast alle gleichzeitig mit Fieber im Bett liegen. 

Was sind jetzt die besten Gegenmassnahmen?

Es muss absolut die Übertragung durch Tröpfcheninfektion und durch Oberflächenkontamination (Hände langen Türklingen an und fassen dann ins Gesicht, oder bereiten Salat zu) verhindert werden. 

Die beste Massnahme ist Händewaschen mit Seifenlösung (das Virus hat eine Fetthülle, die löst sich dann sofort auf und es ist nicht mehr infektiös) sowie, bei jedem Abstand mit einem anderen Menschen von unter 2 m, das Tragen eines einfachen Mundschutzes (z.B. Buff, Schal, Maske) egal ob man gesund ist oder nicht. Es gibt eine kleine Zahl asymptomatisch Infizierter, die jedoch das Virus weitergeben können, ausserdem kann man in den ersten vier Tagen auch bei späterem grippeähnlichem Verlauf nur wenig Symptome haben, aber bereits ansteckend sein. Man geht von einer Zeit von ca. 12-14 Tagen aus, bis man nicht mehr ansteckend ist, obwohl gelegentlich das Virus auch später noch nachgewiesen werden kann (möglicherweise ist es dann jedoch nicht mehr infektiös, das ist noch nicht so klar).

Ausserdem wird aktuell massiv auf soziale Distanzierung gesetzt, weshalb alle Café, Restaurants, Läden usw. in mehreren Ländern in Europa geschlossen werden und auch die Grenzen fast vollständig geschlossen werden, um nicht zusätzlich Fälle von aussen ins Land zu bringen. 

Ist eine totale Ausgangssperre sinnvoll?

Nein, meiner Meinung nach könnte man auch andere Läden als jene der Grundversorgung offen lassen, unter der Voraussetzung, die Menschen haben in der Öffentlichkeit (d.h. in der Fussgängerzone und im Laden, also wenn Kontakt < 2 m mit anderen Menschen besteht) eine Atemschutzmaske auf, man kann sich eine solche auch aus Baumwollstoff selbst nähen, die Stadt Essen hat eine Nähanleitung publiziert. Hauptsache, die infektiösen Tröpfchen werden zurückgehalten. 

Ausserdem gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, die sportliche Betätigung in der Natur zu verbieten, solange diese mit nicht mehr als zwei Personen stattfindet und diese zueinander einen Abstand von 2 m einhalten. Beim sportlichen Rennradfahren in der Gruppe könnte das Virus allerdings übertragen werden, man kennt ja gewisse Naseputzmethoden, den Rotz einfach rauspusten usw., der Hintermann fängt sich das dann ein...  

Von der spanischen Lösung, Radfahren vollständig zu verbieten, halte ich gar nichts. Genauso ist meiner Meinung nach Joggen in einer Zweigruppe nebeneinander möglich (jedoch nicht hintereinander). Vom Besuch von Schwimmbädern würde ich strikt abraten. Im See oder Meer schwimmen sollte kein Problem sein. Wandern zu zweit genauso wie Joggen, kein Problem, wenn man die Abstandsregel einhält (2 m face-to-face).

Im Büro würde ich auch einen face-to-face Abstand von 2 m empfehlen, oder 1,5 m, wenn die Personen Rücken-an-Rücken sitzen.

Wer leichte Krankheitssymptome hat wie Halskratzen, Müdigkeit, Geschmacksverlust, Muskelschmerzen hat, sollte zu Hause bleiben, auch wenn er noch kein Fieber hat (ein kleiner Teil der Kranken bekommt kein richtiges Fieber). Der Unterschied bei leichten Fällen zu einer Grippe ist nur der Geschmacksverlust (in 2/3 der Fälle), das Essen schmeckt fade. Bei Fieber muss man zuhause bleiben. Bei Atemnot ins Krankenhaus, nicht zuwarten.

Bearbeitet von Dierk
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Ehrlich gesagt - ich glaube, das Virus ist schon länger unter uns und die Dunkelziffer ist enorm (deshalb steigt auch mit höheren Testraten das Quantum der Infizierten); aber für die Meisten ist das offenbar nach 2 bis 3 Wochen vorbei. Manche (sog. "Rossnaturen" und dgl.) merken es wohl wirklich gar nicht..., verbreiten es aber eben weiter.

 

Da müssen wir wohl zu einem großen Teil durch..., ich gehe davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis hier im Forum die ersten von ihrer eigenen Erfahrung posten... ?

 

Gruß

Johannes

 

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Dierk, gut zusammengefasst. Wenn du dich nun als mit der Materie Vertrauter / Involvierter outen könnest, würde das der Glaubhaftigkeit einen guten Dienst erweisen.

 

Meine ich nicht zynisch - es wird viel zusammen kopiert in diesen Tagen und ein Profi in unseren Reihen, wie auch Albrecht aka Spornrad als Mediziner (selbst genannt) , sind wertvoll.

 

Danke. Wenn nicht, auch ok

 

Markus

 

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Zitat

Bildergebnis für napoleon pestkranke

Hier was historisches: Das Gemälde zeigt Napoleon Bonaparte beim Besuch der Pestkranken anlässlich der der Belagerung von Jaffa, um die Moral zu stärken, obwohl er sich der Ansteckungsgefahr aussetzte.

Gruß Richard

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vor einer Stunde schrieb Dierk:

In einer chinesischen Studie hat nur einer der mechanisch Intubierten überlebt, während alle anderen 37 Intubierte gestorben sind. Auch in einem Spital in Italien überlebt anscheinend niemand das Covid-19, wenn er erst mal so krank ist, dass er intubiert werden muss

 

das ist wohl dann auch z.B. in Deutschland so. Das würde auch den Druck von den Ärzten nehmen, da eine Auswahl treffen zu müssen. Auch für die Angehörigen sehr wichtig zu wissen, dass ein Atemgerät nicht mehr viel bringt. Kann auch Aggressionen von Angehörigen vorbeugen, welche ihre Liebsten unbedingt mit allem versorgt wissen wollen.

Dann kann man nur noch auf Medikamente hoffen, die eigentlich für Malaria und Ebola entwickelt wurden, weil diese in schweren Fällen noch helfen können.

 

Gruß

 

Lothar

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vor 55 Minuten schrieb Gulfstream:

Dierk, gut zusammengefasst. Wenn du dich nun als mit der Materie Vertrauter / Involvierter outen könnest, würde das der Glaubhaftigkeit einen guten Dienst erweisen.

Wenn das nicht bereits aus meinen Beiträgen ersichtlich ist... ich bin als Arzt im Spital beschäftigt, werde ständig auf der Inneren mit diversen Infektionskrankheiten konfrontiert, bin aber weder Infektiologe oder Virologe. Ich gebe hier meine persönliche informierte Meinung kund, die möglicherweise von der offiziellen Haltung des BAG oder unseren Spitals in gewissen Details abweicht. 

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ein wichtige Artikel aus dem aktuellen Tagesanzeiger über das Probem "Dunkelziffer". Insofern sehr wichtig für die Schweiz, weil bisher bei uns nur symptomatische Fälle getestet wurden. (Am Anfang hatte man ja noch Umgebungstest bei frisch Infizierten gemacht. Ausgedehnte Tests wurde in der Schweiz nie gemacht.

 

Heimliche Corona-Fälle sind ein grosses Problem

https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/coronavirus/heimliche-coronafaelle-sind-ein-grosses-problem/story/23467069

 

Viele mit dem Virus Infizierte bleiben unerkannt und sind massgeblich für die explosionsartige Verbreitung der Infektion verantwortlich. Das zeigt eine Studie in «Science».

 

«Basierend auf dem angenommenen Modell machen die Zahlen Sinn», sagt Tanja Stadler vom Department of Biosystems Science and Engineering der ETH Zürich. «Natürlich ist jedes Modell eine Vereinfachung des wahren Prozesses, daher kann die wahre Dunkelziffer auch etwas darunter oder darüber liegen. Prinzipiell würde ich die Grössenordnung jedoch als zuverlässig einstufen.»

(...)

Auch in der Schweiz eine hohe Dunkelziffer

«Da in der Schweiz momentan nicht flächendeckend und engmaschig auf eine Covid-19-Infektion getestet wird, haben wir ­sicherlich auch hierzulande eine sehr hohe Dunkelziffer», sagt Stadler. Wenn man die Dunkelziffer der nun im Fachmagazin «Science» pub­lizierten Studie zugrunde legt, könnten hierzulande circa 21’000 Menschen ­infiziert sein.

(...)

Die Explosion von Covid-19-Fällen in China wurde grösstenteils von Individuen vorangetrieben, die milde, begrenzte oder gar keine Symptome hatten und unentdeckt blieben», sagt Co-­Autor Shaman. Das Problem: Eine Infektion, die bei einer Person ohne nennenswerte Symptome verläuft, kann bei den nächsten Infizierten schwer verlaufen. «Diese heimliche Ausbreitung wird weiterhin eine zentrale Herausforderung für die Bekämpfung dieses Ausbruchs sein.»

 

Nahezu flächendeckende Test sind essenziell

Die zunächst sehr hohe Dunkelziffer sank mit den am 23. Januar in China ergriffenen, drastischen Massnahmen und dank konsequenten Tests ab. Nicht nur 14, sondern rund 65 Prozent der Infektionen seien dann erkannt worden, heisst es in der Studie.

 

Bernd

 

Bearbeitet von Venturi-Sim
bolding
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Im Zusammenhang mit der "heimlichen" Ausbreitung hat Grossbritannien, bzw. genauer eine Forschungsgruppe in Zusammenarbeit mit der BBC, im Jahr 2018 eine App entwickelt, um die Mobilität und das Kontaktverhalten von Personen verschiedener Altersgruppen zu erforschen, mit diesen Daten wurden dann mathematische Pandemie-Modell gefüttert. Um die Mobilitätsdaten zu erhalten, wurden Freiwillige rekrutiert, welche die App auf ihren Smartphones installiert haben... 

 

Es hört sich natürlich etwas makaber an, jetzt, in Rückschau, wenn die Dame von "es wird sicher bald die nächste Pandemie kommen" spricht. 

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Dierk:

Im Zusammenhang mit der "heimlichen" Ausbreitung hat Grossbritannien, bzw. genauer eine Forschungsgruppe in Zusammenarbeit mit der BBC, im Jahr 2018 eine App entwickelt, um die Mobilität und das Kontaktverhalten von Personen verschiedener Altersgruppen zu erforschen, mit diesen Daten wurden dann mathematische Pandemie-Modell gefüttert. Um die Mobilitätsdaten zu erhalten, wurden Freiwillige rekrutiert, welche die App auf ihren Smartphones installiert haben... 

 

Es hört sich natürlich etwas makaber an, jetzt, in Rückschau, wenn die Dame von "es wird sicher bald die nächste Pandemie kommen" spricht. 

 

 

Sehr spannende wissenschaftliche Informationsendung. Sie haben für ihr Modell eine Ansteckungsrate von 1.8 gewählt. CORVID-19 wird ein Ansteckungsrate von 2.5 - 3 zugeschrieben. Eine andere Art die Ausbreitung eines Virus zu erforschen ist mit Hilfe der Genetik.  Siehe nochmals Tagesanzeiger vom 10.3.2020

https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/coronavirus/dann-kann-man-ausrechnen-wie-schnell-sich-das-virus-ausbreitet/story/19421175)

 

Dann kann man ausrechnen, wie schnell sich das Virus ausbreitet»
ETH-Mathematikerin Tanja Stadler sagt, wie sie die Ausbreitung von Covid-19 mit Genanalysen voraussagen kann – und warum der Fall beispiellos ist.

 

Die Mathematikerin Tanja Stadler ist Professorin am Departement für Biosystems Science und Engineering an der ETH. Sie entwickelt Methoden, um die Ausbreitung von Virus-Epidemien zu berechnen.

 

Wie verfolgen die Epidemie anhand genetischer Daten des Virus.

(.....) Wir verwenden genomische Sequenzdaten des Virus von verschiedenen Patienten. Wenn das eine zufällige Stichprobe aus der ganzen Epidemie ist, kann man schon anhand weniger Gensequenzen beginnen auszurechnen, wie schnell sich das Virus ausbreitet.

 

Wie ist das möglich?
Das Virus verändert sich laufend aufgrund von Mutationen. Wenn sich die Virengenome von zwei Patienten sehr ähnlich sind, haben sie sich erst kürzlich voneinander angesteckt oder wurden beide erst kürzlich von einer dritten Person angesteckt. Unterscheiden sich die Virengenome zweier Patienten hingegen stark voneinander, sind die beiden Patienten in der Übertragungskette weiter voneinander entfernt. Wir erstellen also einen Stammbaum der Viren, den wir als Übertragungsbaum interpretieren können.

 

Bernd

 

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vor 6 Stunden schrieb Venturi-Sim:

Wie ist das möglich?

Das Virus verändert sich laufend aufgrund von Mutationen. 

 

 

Das funktioniert bei Influenza-Viren sicherlich besser, der SARS-CoV-2 hat jedoch ein Korrekturenzym für seine genetischen Kopien, mutiert also deutlich langsamer... man muss die Mutationsfrequenz kennen, um eine Aussage über die Ausbreitungsgeschwindigkeit zu treffen - ob da schon genügend Daten vorhanden sind? Es ist ja ein neues Virus. 

Bearbeitet von Dierk
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