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Swiss zockt Schweizer Passagiere ab - genau wie damals die Swissair


Kuno

Empfohlene Beiträge

 

Die Swiss macht keinen Verlust, wenn sie den Umsteigeflug zu einem sehr günstigen Preis anbietet. Sie macht sogar Gewinn, den sie sonst nicht gemacht hätte!

Das ist ziemlich schwer zu glauben, wenn die Gewinnspanne eines Fluges angeblich nur 2% beträgt, der (in der "Herstellung" zweifellos teurere, wenn auch vielleicht nur geringfügig) Umsteigeflug wird nun aber deutlich mehr als 2% billiger angeboten, typischerweise sogar um mehr als 20% billiger, im Extremfall auch mal 80% billiger.

Wenn ich sehe, was mir so als "Steuern und Gebühren" angerechnet wird, dann kann ich einfach nicht glauben dass ein nur knapp über diesem Wert angebotener Flug noch Gewinne erwirtschaftet. Zum Beispiel wenn man für nur €150 über Steuern und Gebühren über den Nordatlantik geschippert wird, das kann doch nie und nimmer einen Gewinn bedeuten.

 

 

 

Viele hier denken zu sehr in der von variablen Kosten getriebenen Logik eines physischen Produktes.

Auch bei vielen physikalischen Produkten (ich kenne mich nun insbesondee mit Flugzeugen aus...) sind die Fixkosten für Entwicklung, Zulassung, Vorrichtungsbau, Produktionsstätten, Flugplatz (man muss den Flieger ja am Ende schließlich noch ausliefern können !) bzw. die Kosten die enfach nur durchlaufende Posten sind (bei Flugzeugen z.B. Triebwerke und Avionik, bei Flugtickets die Flugsicherungsgebühr, Check-In Kosten etc.) ziemlich hoch. Die tatsächlich variablen Kosten sind vergleichsweise gering.

 

 

Das Thema ärgert mich übrigens überhaupt nicht. Ich finde es nur ein interessantes Beispiel dafür, wie sich Airlines absichtlich gegenseitig in den Ruin treiben

Spätestens wenn die Airlines den Ruin dann dadurch verhindern, indem sie die Servicequalität immer weiter runterschrauben, dann ärgert mich das sehr wohl. Zumal auch die darunter leiden, die die teuren Direktflüge nehmen.

Ich bin ziemlich oft einer von denen, die dieses System finanzieren, wenn ich z.B. für knapp €3000 in der Eco über den Atlantik oder für €1200 FRA-TLS fliege. Und ich bin ziemlich oft einer, der unter dem immer mieser werdenden Service leidet, und auf besagtem FRA-TLS Flug z.B. gerade mal einen Müsliriegel oder Schokoriegel bekomme...

Umgekehrt wirft man mir manchmal Flüge für nicht nachvollziehbare Schnäppchenpreise hinterher, für z.B. nur 1/4 dessen, was ich beim letzten Mal bezahlt habe. Wenn die Airline auch dann noch Gewinn macht, dann weiss ich gar nicht wie abgezockt ich mir dann auf den anderen Flügen vormommen muss...

 

Gruß

Ralf

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Gast PaxMancunius

Andreas,

 

 

eigentlich sind wir uns ja beide einig. Ja, die Quersubventioniererei treibt ihr Unwesen. Und durch dieses Unwesen werden Preismodelle entwickelt, die den Unsinn eben leider noch stärker ansteigen lassen,..

 

Gruss, Tommy

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Im Buchhandel bewirkt die Quersubventionierung, dass auch Bücher, welche nicht so oft nachgefragt werden oder hohe Herstellungskosten haben zu einem vernünftigen Preis gekauft werden können. Ich find das nicht nur schlecht.

 

Lg Sara

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Da stecken gleich mehrere Denkfehler drin. Zum Einen ist deine Rechnung nicht dynamisch. Die Preise für FP und ZP können sich minütlich ändern, je nachdem wie abgefahren das zugrundeliegende Yieldmanagement ist. Es kann also ständig gelten FP < ZP, FP = ZP oder FP > ZP, je nach Kostenstruktur, Auslastung und angestrebtem Yield der einzelnen Airline. Somit fällt deine Gleichung schon mal flach. Jeder Sitz wird am Ende zu einem anderen Preis verkauft, du brauchst also auch ein FP1..300 und ZP1..300.

 

Die Airlines können sich also auch mit der Regel ZFP1..300 <= FP1..300 durchaus noch Kunden abjagen, nur eben nicht indem sie das Preisdumping auf dem Nachbarmarkt mit überrissenen Preisen auf dem Heimatmarkt subventionieren.

 

 

 

Natürlich kannst Du versuchen, den Gerechtigkeitsunsinn durch hinzufügen weiterer Komplexität zu verschleiern. Wenn Du die Dynamik über Zeit mit einbeziehst, dann gilt halt zu jedem Zeitpunkt, dass alle Flüge nach Peking egal von welchem Abflughafen gleich teuer sein müssen.

 

Würdest Du übrigens Dein Zeitargument mal auf Deinen eigenen Standpunkt übertragen, dann müsstest Du eingestehen, dass der dadurch völlig unhaltbar wird: Da Du kaum zum exakt selben Zeitpunkt den Preis für den Direktflug und die Umsteigeverbindung abfragen kannst, erledigt sich der ganze Konflikt. Schliesslich darf nach Deiner obigen Aussage die Umsteigeverbindung ja 5 ms vor oder nach der Preisabfrage des Direktfluges sehr wohl billiger sein...

 

Florian

 

 

Bearbeitet von Chipart
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Hallo Tommy,

 

auch hier muss ich sagen: Wenn Ryanair nur 9.95 EUR für den Flug nach Mallorca nimmt, dann mag ich das persönlich nicht, aber das ist unternehmerische Freiheit. Entweder schafft es die Firma, mit solchen Preisen wirtschaftlich zu arbeiten und Gewinn zu machen, oder sie verschwinden. Wenn die Subventionierung von Ryanair & Co. enden würde, würden auch solche Preise zum grössten Teil verschwinden. Da muss man ansetzen.

Natürlich dürfen sie das. Ich will ihnen das auch nicht verbieten. Aber gut finden muss ich es deshalb ja auch nicht, oder?

Ob es wirklich so viel schlechter laufen würde, wenn die Extrema nach oben und unten wegfallen würden? Naja, was soll's, es gibt grössere Probleme.

 

Und was soll dieses unsägliche 'der Zusteigepassagier muss keinen Gewinn bringen, das Flugzeug fliegt ja sowieso'? Wieso gilt da für den Zusteiger was anderes als für den Direktflieger?

Bearbeitet von sirdir
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Gast PaxMancunius

Wir diskutieren ja auch nicht über den Buchhandel... Ausserdem sind alle meine seltenen Bücher wesentlich teurer als die Dreigroschenromane. Plus: Das ist nicht ganz dasselbe wie die Buchpreisbindung...

 

Gruss, Tommy

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Gast PaxMancunius

Patrick,

 

geb dir auch recht - es gibt grössere Probleme. Marktwirtschaft in Reinkultur eben. Wo noch kein Markt ist, wird einer kreiert... Irgendjemand wird das Produkt dann schon kaufen.

 

Gruss, Tommy

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Und was soll dieses unsägliche 'der Zusteigepassagier muss keinen Gewinn bringen, das Flugzeug fliegt ja sowieso'? Wieso gilt da für den Zusteiger was anderes als für den Direktflieger?

 

Solange ein Platz verkauft wird und 1 CHF zusätzlicher Deckungsbeitrag generiert werden kann ist es lohnenswert. Der Flieger flight eh (solange er nicht gecancelt wird) und somit ist Treibstoff / Leasing / Abschreibung eigentlich alles Fixkosten. Dass ist auch bei völlig anderen Produkten so. z.B. meine Fabrik ist im Moment nicht ausgelastet und ich könnte zur Überbückung einen Auftrag reinnehmen welcher meine Fixkosten zwar nicht 100%ig deckt aber wenigstens einen Deckungsbeitrag bringt. Alternative wäre Fixkosten abzubauen = Personal entlassen. 

 

 

Patrick,

 

geb dir auch recht - es gibt grössere Probleme. Marktwirtschaft in Reinkultur eben. Wo noch kein Markt ist, wird einer kreiert... Irgendjemand wird das Produkt dann schon kaufen.

 

Gruss, Tommy

 

Kein Markt = keine Konkurrenz oder verstehe ich es nicht richtig? Glaube es gibt andere Bereiche der Wirtschaft wo kein Markt/Wettbewerb besteht aber sicherlich nicht im Airlinebusiness.

 

Es sei jedem selbst überlassen eine Airline zu gründen und billige Nonstopflüge anzubieten mit einem Fairen (natürlich zu definieren) Preissysstem. Welches natürlich für jeden dieselben Preise hat welche am besten noch nicht ändern nicht das sich jemand benachteiligt fühlt.

 

Weiss zwar nicht 100%ig wie es früher war aber das tönt doch nach den IATA Standardtarifen ohne grossen Wettbewerb oder?

 

Aber doch genau dieser intensive Wettbewerb hat doch die Preise in den letzten Jahren so zum purzeln gebracht? Ohne Wettbewerb = teure Preise. Leider hat die Servicequalität darunter gelitten, aber da haben wir Fluggäste natürlich gross mitgeholfen indem wir gesagt haben wir wollen lieber weniger zahlen und dann mit EasyJet/Ryanair fliegen. Geiz ist Geil eben, sehr schade.

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Im Buchhandel bewirkt die Quersubventionierung, dass auch Bücher, welche nicht so oft nachgefragt werden oder hohe Herstellungskosten haben zu einem vernünftigen Preis gekauft werden können. Ich find das nicht nur schlecht.

 

Lg Sara

 

Ja natürlich, aber hat meiner Meinung nach nichts mit einem Freien Markt zu tun. Ein Buch welches ich voraussichtlich in einem Jahr 1000x verkaufe kann ich billiger anbieten (höherer Lagerumschlag, tiefere Stückkosten) als ein Buch welches ich voraussichtlich 1x im Jahr verkaufe (tiefer Lagerumschlag, vielleicht muss ich es noch abschreiben, höherer Aufwand in Bestellwesen)

 

Und wer definiert was mit wieviel Subventioniert werden soll? Dann wird sicher auch wieder über die viel zu hohen Preise reklamiert weil Amazon dasselbe zu 50% tieferen Kosten anbietet.

 

Versteh mich nicht falsch, bin nicht 100%ig gegen die Buchpreisbindung aber es ist eher eine Planwirtschaft.

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Marco: Eine Planwirtschaft ist es nicht, eher eine regulierte Marktwirtschaft. Thema Amazon: Sie sind billiger, haben aber auch miese Arbeitsbedingungen. Freie Marktwirtschaft ist schön und gut aber dann bitte nicht drüber klagen wenn der Lohn entsprechend ist... Aber das ist seeeehr am Thema vorbei.

 

Liebe Grüsse Sara

Bearbeitet von Amira
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Solange ein Platz verkauft wird und 1 CHF zusätzlicher Deckungsbeitrag generiert werden kann ist es lohnenswert. Der Flieger flight eh (solange er nicht gecancelt wird) und somit ist Treibstoff / Leasing / Abschreibung eigentlich alles Fixkosten.

Mit dem gleichen Argument kannst du aber die Direktflüge auch verschenken.

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Doch, Wettbewerb soll weiter herrschen. Swiss dürfte den Umsteigeflug FRA-ZRH-PEK zum Preis von ZRH-PEK anbieten, und Lufthansa darf auch weiterhin ZRH-FRA-PEK zum Preis von FRA-PEK anbieten. Nur nicht darunter.

 

 

Bei solchen Regeln würde folgendes passieren:

 

Der HUB FRA hat den größeren Markt für Direktflüge nach PEK.  Um den Verlust an Transferpassagieren auszugleichen muss FRA daher den Preis des Fluges weniger erhöhen als der HUB ZRH welches mehr auf Transferpassagiere nach PEK angewiesen ist. Damit verliert ZRH natürlich alle Transferpassagiere nach PEK. Wer zahlt schon mehr dafür , dass er dann auch noch umsteigen muss?

 

Damit muss ZRH die Preise für ZRH - PEK so hoch anheben, dass der Flug vollständig ohne Transferpassagiere finanziert werden kann. Zu diesem Preis wandert ein beträchtlicher Teil der Direktpax nach FRA ab.

 

Folge ZRH muss die Direktverbindung ZRH - PEK aufgeben.

 

Diese Logik würde  für die meisten Langstreckenflüge aus ZRH gelten.

 

 

 

Am Ende hat der  Vorschlag von F-LSZH folgende Konsequenzen: 

 

Die Passiere im Einzugsgebiet ZRH zahlen für ein schlechteres Produkt (Umsteigeflug) mehr als zuvor für das bessere Produkt (Direktflug)

 

Die Passagiere im Einzugsgebiet FRA zahlen für das gleiche Produkt etwas mehr als vorher.

 

Die SWISS geht zum noch einmal unter.

 

LH Passage macht Gewinne wie nie zuvor und kann ihren Piloten vergoldete Schirmkappen kaufen.

 

 

Diese Regel erzeugt ein Optimum für alle Airlines die an einem Superhub liegen (LH, AF, BA). Freie Marktwirtschaft versucht ein sog. Pareto Optimum zu erreichen. Ein solcher Zustand ist nicht unbedingt gerecht, aber er schafft ein Optimum für eine größtmögliche Anzahl von Beteiligten.

 

Wolfgang.

Bearbeitet von Maxrpm reserve
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Für alle, die sich damit beschäftigen wollen: It's complicated. Ein bisschen Literatur hier

 

http://economix.blogs.nytimes.com/2009/02/27/the-economics-of-airline-layovers/

http://www.nber.org/papers/w14503

 

Auch nicht uninteressant:

 

http://vita.mcafee.cc/PDF/DynamicPriceDiscrimination.pdf

 

Die Lektüre ist interessant, wenn man keine Angst vor Integralen hat. Der Herr McAffee ist übrigens zur Zeit Chefökonom bei Microsoft. 

 

Das lustige dabei ist, alle ein bisschen Recht. Ist ja kompliziert :)

 

Gruss,

Steve

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Ich bin ziemlich oft einer von denen, die dieses System finanzieren, wenn ich z.B. für knapp €3000 in der Eco über den Atlantik oder für €1200 FRA-TLS fliege. Und ich bin ziemlich oft einer, der unter dem immer mieser werdenden Service leidet, und auf besagtem FRA-TLS Flug z.B. gerade mal einen Müsliriegel oder Schokoriegel bekomme...

 

Ich fragte mich, wie lange es dauert, bis wir wieder am FRA - TLS Flug für 1'200 € mit einem Müsliriegel sind... Bisschen länger als erwartet... B)

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Und in der Hitze des Gefechts mal einfach ein aktuelles Angebot von LX:

599.- nach Sao Paulo - Direktflug ab Zürich. Und ja, an den verfügbaren Daten ist das deutlich günstiger als ab Frankfurt.

 

Klar ist das ein Aktionsangebot. Aber es soll etwas aufzeigen, dass es nicht - wie im Titel dieses Threads suggeriert - im Prinzip darum geht, Schweizer abzuzocken. Es wird einfach so gewirtschaftet, wie es aus Sicht von LX für das eigene Unternehmen am besten ist. Genau das macht ja auch der Schreiner um die Ecke ;)

 

MfG

John

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Ich fragte mich, wie lange es dauert, bis wir wieder am FRA - TLS Flug für 1'200 € mit einem Müsliriegel sind... Bisschen länger als erwartet...

Bisher hat es glaube ich noch nicht so oft dringestanden, wie ich den Flug gemacht habe... Das fiese an den "Normalpreisen" ist ja, dass man sie jedes mal wieder zahlen muss ;)

 

Im Buchhandel bewirkt die Quersubventionierung, dass auch Bücher, welche nicht so oft nachgefragt werden oder hohe Herstellungskosten haben zu einem vernünftigen Preis gekauft werden können. Ich find das nicht nur schlecht.

Analog in der Luftfahrt: die Quersubventionierung könnte bewirken, das auch weniger nachgefragte Destinationen regelmäßig und zu einem vernünftigen Preis angeboten werden. Diesen Teil der Subventionierung finde ich durchaus sinnvoll, und der Tatsache angemessen, das Luftfahrt eben Infrastruktur ist, die einen volkswirtschaftlichen Nutzen erzeugt, und nicht nur Vergnügen. Wir haben schon so viel zu viel Landflucht, wenn jetzt auch noch alle Vielflieger in die Paar Großstädte mit internationalen Flughäfen ziehen müsse, wird das noch schlimmer, und noch teurer.

Es geht bei der Buchpreisbindung aber auch (und vor allem) darum, kleinen Buchläden "um die Ecke" Chancen gegen die "Bücherkaufhäuser" zu geben, den Wettbewerb gezielt auf Service, nicht auf Preis zu lenken. Viele verstehen Marktwirtschaft heutzutage rein als ein Preis-/Geldproblem. Auch dann wenn man beim Preis Planwirtschaft macht, herrscht bei der Qualität immer noch ein Markt, da ist immer noch Angebot und Nachfrage nach Qualität, und Kunden kaufen das Produkt vor allem bei dem, der guten Service bietet, nicht bei dem der es am billigsten macht. Nur ist es eben soooo viel einfacher es über den Preis zu verstehen, da der klar bezifferbar ist.

 

Von daher würde eine Planwirtschaft bei den Ticketpreisen einen Markt für Qualität, einen Wettbewerb um den zufriedenen Kunden generieren. Wenn Zubringerflüge nicht mehr von "den großen" für Dumpingpreise angeboten würden, könnten kleinere Airlines diese Strecken wirtschaftlich anbieten, und sie wären viel näher "am Kunden" als die Großkonzerne, die am Kunden genau eines interessiert: seine Kreditkarte. Und über längere Zeiträume gemittelt würde es uns nichtmal wirklich mehr kosten, aber deutlich mehr Lebensqualität bieten.

 

 

LH Passage macht Gewinne wie nie zuvor

Und bietet Service, den wir vor 40 Jahren bei Spantax vielleicht noch hätten durchgehen lassen, bei jedem Linienflug aber als völlig inakzeptabel angesehen hätten.

 

 

Weiss zwar nicht 100%ig wie es früher war aber das tönt doch nach den IATA Standardtarifen ohne grossen Wettbewerb oder?

Exakt, das tönt nach den IATA Standardtarifen mit einem Wettbewerb um Qualität, günstige Flugzeiten, Service, gute Anschlussmöglichkeiten etc.

Standardtarife für Routen (oder Legs) heisst übrigens noch nicht, dass man nicht über Buchungszeitraum, Stornierbarkeit, Umbuchbarkeit, Gepäcklimit etc. trotzdem noch attraktive Preise für Touristen anbieten kann, die ihren Urlaub ein halbes Jahr vorher buchen und auch nicht planen ihn zu ändern oder abzusagen (und wenn, haben sie eine Reiserücktrittskostenversicherung dafür), während ich dem Geschäftsmann der erst eine Woche vorher bucht und dann vielleicht doch noch am Tag vorher wieder absagt einen den definitiv erhöhten Kosten bzw. dem erhöhten Risiko angemessen höheren Preis abknöpfen kann.

Und wenn ich dann (z.B.) einen FRA-YUL Flug habe, aber immer noch aufgrund der Auslastung ein Paar Kunden auf den FRA-MUC-YUL Flug locken möchte, dann setze ich eben einfach auf dem Frankfurt-Flug noch die alte Businessklasse ein, fliege von München aber schon mit der neuen mit Full-Flat Sitzen. Was übrigens von LH für über ein Jahr lang exakt so gemacht wurde. Oder ich legen den FRA-YUL flug für die zeitkritische Kundschaft früh in das Fenster für mögliche Flüge auf dieser Route, und den MUC-YUL Flug spät. Dann ist z.B. für Geschäftsreisende der Umsteigeflug über München der attraktivere, da er ein Meeting bis 17:30 erlaubt, während man für den Frankfurtflug schon nach der Mittagspause Schluss machen müsste, dann bin ich mit dem Umsteigeflug 18 Stunden früher zuhause, als wenn ich erst am nächsten Tag den Direktflug nach Frankfurt nehmen würde.

Das ist ein Markt, das ist Wettbewerb, ich kann etwas wählen, das meinen Bedürfnissen entspricht, und zahle dafür einen marktüblichen Preis. Wenn ich (quasi) gezwungen werde den Umsteigeflug zu nehmen, da der Direktflug 3x so teuer ist, nicht etwa weil Angebot und Nachfrage das regeln, sondern weil es ein Stratege in der Airline so entschieden hat (ich könnte auch das böse Wort geplant benutzen, aber das wäre dann ja schon wieder Planwirtschaft...)

 

Aber es wird schleichend immer besser, offensichtlich haben auch die Airlines dazugelernt, das man die Kunden nicht beliebig nötigen kann, da sie dann einfach woanders hingehen. Gerade seit es die Golfairlines gibt, haben die Etablierten doch ein paar ihrer Attitüden abgelegt. So erlaubt Lufthansa sein einigen Jahren wieder, verschiedene Routings für Hin- und Rückflug zu benutzen (also z.B. FRA-YUL hin und dann YUL-MUC-FRA zurück, oder FRA-NRT hin und dann HND-FRA zurück, oder gar CGN-MUC-NRT hin und HND-FRA-QKL zurück), das wurde vor ein Paar Jahren noch mit 500% Preisaufschlag geahnded (wurde als zwei one-way-Flüge angesehen), sprich man hat dann eben seine Nachfrage an das Angebot angepasst, und ist ein Routing geflogen, dass einem eigentlich gar nicht in die Planung passt.

 

Wenn man sich anguckt, wie kompliziert Mobilfunktarife vor 15 Jahren oder Festnetztarife vor 20 Jahren waren, und wie simpel sie heute sind, dann habe ich noch Hoffnung, das sich auch das Tarifsystem der Airlines früher oder später (wieder) drastisch vereinfacht wird.

 

Gruß

Ralf

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Dank guter Information der Presse werde ich mein nächstes Ticket von einer IP Adresse im Kreis 4 und mit nur einem einmaligen Onlineklick sehr günstig erhalten:

http://www.20min.ch/finance/news/story/Online-Shops-passen-Preise-Kunden-Compi-an-13005979

 

Gruss Walti

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Mal sehen, ob hiermit eine Klage wegen Rassismus in Strassburg von Erfolg gekrönt würde:

 

Zitat:

Apple-User verfügen oft über eine höhere Kaufkraft und geben Online im Schnitt mehr Geld aus als diejenigen mit anderen Betriebssystemen.

 

Gruss Walti

 

PS: Sara, welche Guetsli denn?

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Dann werde ich glaube ich nochmal meinen alten PC ans Netz stöpseln, und mit Windows 95 Flüge buchen.

Vielleicht bekomme ich dann Sozialtarife :D

Oder ich werde automatisch an einen Computer-Webshop weitergeleitet... :huh:

 

Gruß

Ralf

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Dank guter Information der Presse werde ich mein nächstes Ticket von einer IP Adresse im Kreis 4 und mit nur einem einmaligen Onlineklick sehr günstig erhalten:

http://www.20min.ch/finance/news/story/Online-Shops-passen-Preise-Kunden-Compi-an-13005979

 

Gruss Walti

Also wirklich, "Dynamic Pricing" ist ein Thema im Onlinehandel. Besteller über Apps zahlen tatsächlich teilweise höhere Preise als die Kunden, welche mit dem Compi bestellen. Selber erlebt vor ein paar Wochen beim Kauf einer portablen Festplatte. Ich habe reklamiert und man hat mir erklärt, dass teilweise die Preise täglich ändern und die verschiedensten Bestellkanäle nicht zur gleichen Zeit aktualisiert würden, die EDV sei daran schuld...

Glaubt schon lange nicht mehr alles was man mir weismachen will.

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Liebe Forumskollegen - als Neuling freue ich mich natürlich, dass mein Startbeitrag hier so viele Antworten und Kommentare hervorgerufen hat (und das, obwohl ich ja eigentlich nur meine eigene Erfahrung an einen Zeitungsartikel angehängt habe).

Etwas weniger erfreulich war es natürlich, zeitweise als eine Art "belehrungsresistenter Trottel" hingestellt zu werden (wenn auch nicht namentlich genannt). Ein Kompliment, welches ich gerne zurückgebe. Am Ende bleiben viele Fragen offen, wohl auch daher, weil die Preispolitik einer Arline nicht unbedingt etwas mit Logik und gesundem Menschenverstand zu tun haben muss* - aber das ist nicht so schlimm. Der Kunde sucht sich einfach das Angebot aus, welches ihm am meisten zusagt und welches für ihn im Moment das Beste ist.

 

* Genausowenig, wie die Personalpolitik

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Es ist doch immer wieder interessant, dass wir eigentlich nur unseren eigenen (Menschen-)verstand fuer gesund halten und alles, was wir selber nicht verstehen deswegen fuer zumindest unlogisch, wenn nicht für falsch...

 

Was die Preisfindung von Airlines betrifft: In kaum einen anderen Bereich ist in den letzten Jahren so viel know how und auch wissenschaftliche Expertise eingeflossen, wie in das Yield Management. Dass man als Aussenstehender, der wenn ueberhaupt mehr als Gerüchte höchstens mal ein paar einzelne Preise sieht, diese Mechanismen nicht nachvollziehen kann widerspricht dem nicht, sondern ist sogar eine Folge davon...

 

Florian

Bearbeitet von Chipart
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